Freitag, 3. Oktober 2014

Krimskrams am Freitag: Teures Eibenholz, ein Mittelalterfacebook und mehr

Ehrlich gesagt hätte ich mir nicht gedacht, dass Eibe dermaßen teuer ist. Seit ich mir einen wikingezeitlichen Langbogen zulegen möchte und mich nach entsprechenden Anbietern umsehe, weiß ich es jedoch besser. Eibe kostet im Schnitt um ein Drittel mehr als Hickory (das macht bei einem Bogen schon mal locker 200 Euro an Mehrkosten aus).
Letzteres Holz aus Nordamerika wird heutzutage gerne für Nachbauten von Langbögen benutzt, kommt für mich jedoch aufgrund mangelnder Authentizität nicht infrage. Wobei ich am Grübeln bin, ob nicht vieleicht auch die verwendete Eibe häufig aus Nordamerika stammt, wo sie - im Gegensatz zu Europa - relativ zahlreich vorzukommen scheint...
Wie auch immer, bei solch saftigen Preisen ist es fast eine Überlegung wert, ein paar Eiben im Garten als zusätzliche Altersvorsorge anzupflanzen ;)
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"Facebook des Mittelalters", nennt Futurzone.at ein Forschungsprojekt, bei dem man mittelalterliche Beziehungsgeflechte visualisieren möchte: Klick mich

Und schon wieder ist alles nur in englischer Sparache, was normalerweise wurscht wäre, würde es sich nicht um ein Projekt handeln, das vom österreichischen Wissenschaftsministerium und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unterstützt wird.
Es ist daher wohl an der Zeit, zum wiederholten Male auf folgendes hinzuweisen: Klick mich
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William Shatner macht noch einmal den Kirk - das liest man als Freund der (meisten) TOS-Kinofilme gerne! Klick mich
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Und zum Schluss noch einige neue Fehlersuchbilder aus dem südbadischen Geniewinkel: Link 1, Link 2
(Danke für den Hinweis)


8 Kommentare:

  1. Hier habe ich noch ein paar Fotos vom CG gefunden:
    http://www.die-jakobsritter.de/Bildergalerien/kat-27.htm
    Hier sehen wir auch das Drechsler-Schild wieder - es ist nur in die Hütte gewandert. Ein anderes Bild zeigt eine geschnitzte Tierkopf-Dekoration.

    - Exilwikingerin -

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    1. Es ist schon etwas eigenartig, dass die kritisierte Tafel des Drechslers für Besucher noch immer gut sichtbar zwischen den Werkstücken platziert wurde, anstatt sie einfach ganz verschwinden zu lassen. Das riecht beinahe nach einer Trotzreaktion des Betroffenen...

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  2. Fehlersuchbilder:
    Allerorten T-Shirts, Brillen, Schmuck, Dreadlocks und moderne Schuhe - bei Schülerpraktikanten sicher akzeptabel, aber nicht bei Leuten, die anscheinend ständige Mitarbeiter sind.
    Moderne Stechbeitel mit glänzenden Zwingen - Details.
    Der Ochse hat ein Kummet - das wurde erst viel später erfunden und meines Wissens nach eh nur für Pferde verwendet.
    Richtig gut ist der grüne Kittel mit dem asymmetrischen Ausschnitt! Warum gibt's davon nicht mehr? Oder hat den die Trägerin selbst mitgebracht?
    Von der Musikgruppe schweigt des Sängers Höflichkeit ...
    Findet noch jemand was?
    - Fränkin -

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    1. Der Herr mit den Dreadlocks, also der Drechsler, ist ein besonders schwieriger Fall. Siehe dazu die unten von Exilwikingerin verlinkten Bilder, auf denen er mit Sandalen (so viel zum Arbeitsschutz!) und einem modernen Hut bei der Arbeit zu sehen ist.

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    2. Von dem grünen Kittel mit dem asymmetrischen Ausschnitt gibt es nicht mehr, weil ich den genäht habe, bevor ich gegangen bin. Der war eigentlich als herausgehobenes Kleidungsstück für den Baumeister (sprich die verantwortliche Architektin) gedacht, nicht für irgendwelche Gaukeleien... grrr

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    3. @Fränkin:
      1. Moderne Frisuren sollten durch Kopfbedeckungen verdeckt werden. Bei den Damen bietet sich hier ein einfaches Kopftuch an. Manche tragen sogar eins, aber die meisten scheinen zu eitel dafür zu sein.
      2. Einfache Bundschuhe sind für das Frühmittelalter passend und wären auch selbst herstellbar. Mit druntergeklebter Gummisohle wären sie zwar nicht mehr wirklich "A", würden aber die Schotterwege im CG überstehen und wären vom Aussehen her immer noch besser als moderne Turnschuhe. Solche Bundschuhe mit Gummisohle sind auch bei Händlern für Mittelalterbedarf preisgünstig zu erwerben (vielleicht gäbe es bei einer Sammelbestellung sogar Rabatt?). Ganz abgesehen davon, sind Turnschuhe oft aus Synthetikfasern, was in der Nähe eines offenen Feuers eine Gefahr darstellt und daher vermieden werden sollte.
      3. Moderne Accessoires und moderner Schmuck sollten auch tabu sein.
      4. Die verwendete Kleidung sollte mit Quellen belegbar sein. Worauf basieren etwa diese grauen Vokuhila-Ponchos? Fehlinterpretation eines über die Schulter geworfenen Rechteckmantels, oder gibt es dafür tatsächlich Belege?

      Brillen, Hörgeräte und andere medizinische Hilfsmittel (Gehhilfen, Beinschienen, andere orthopädische Hilfen, Prothesen etc.) betrachte ich als wenig problematisch. Sie erleichtern den Trägern das Leben, und man sollte m.E. darüber hinwegsehen.

      - Exilwikingerin -

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    4. @Exilwikingerin:
      Diese "Vokuhila-Ponchos" sollen wohl "Rechteckcappas" sein, die wie hier unter dem Stichpunkt Mantel genäht werden: http://www.familia-ministerialis.de/oberkleider.html
      Für das späte 10. bis frühe 12. Jh. kenne ich die Art Kleidungsstück nur für Frauen und dann auch nur aus Mariendarstellungen oder adelige Frauen, also nix für den einfachen Arbeiter. Ich bezweifle, dass es davor anders gewesen sein wird bzw. dass es sie überhaupt gegeben hat.

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  3. Und noch eine gute Fotostrecke, die viele Details zeigt:
    http://www.frauenbund-rottweil-altstadt.de/resources/Campus+Galli.pdf

    - Exilwikingerin -

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