Donnerstag, 14. April 2016

Krimskrams: Lohnt sich die Wissenschaftliche Buchgesellschaft? -- Der Neue Pauly als "günstige" Sonderausgabe -- Die Zahl 666 und des Rätsels Lösung? -- Der Amerikanische Bürgerkrieg in Farbe




Lohnt sich die Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG) für mich? 

Die WBG wird sicher einigen Lesern bekannt sein. Für einen Jahresbeitrag von zurzeit 15 Euro bzw. 7,50 Euro für Schüler/Studierende Studenten können viele Fach- und Sachbücher im Schnitt um 25 Prozent günstiger bezogen werden; in Einzelfällen sogar um bis zu 50 Prozent. 
Da die WBG sehr viele Bücher aus der Geschichtsforschung in ihrem Sortiment hat, trage ich mich schon längere Zeit mit dem Gedanken, ob eine Mitgliedschaft nicht sinnvoll wäre. In der Vorwoche ließ ich mir dann ein kostenloses Informationspaket per Post schicken. Sicher, diese Informationen hätte ich auch im Internet erhalten, aber schließlich wurde hier eine aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Archäologie in Deutschland beigelegt, die normalerweise mit 9 Euro zu Buche schlägt ;)

Wie sich beim Lesen der Unterlagen herausstellte, hat die Mitgliedschaft bei der WBG einen kleinen Haken: Es fallen, anders als etwa bei Amazon, Versandkosten an - und zwar 5,49 Euro (in Deutschland 2,99 Euro). Dadurch schmilzt der Preisvorteil, abhängig vom jeweils bestellten Buch, ein mehr oder weniger großes Stückchen zusammen. Nun könnte man natürlich, um diesem Umstand entgegen zu wirken, einfach eine umfangreiche Sammelbestellung aufgeben, anstatt mehrere kleine Einzelbestellungen. Aber Bücher auf allzu großen Vorrat zu kaufen ist weniger mein Fall, da sie dann nicht selten ungelesen im Regal verstauben. 

So überlege ich aus obigen Gründen noch, ob ein Beitritt zur WGB für mich persönlich sinnvoll ist oder nicht. 

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Der Neue Pauly als "günstige" Sonderausgabe

Kürzlich stieß ich auf ein Angebot, demzufolge Der Neue Pauly statt 3380,10 Euro (richtig gelesen) nur noch 699 Euro kosten soll (ab Juli 2016 799 Euro). Nun frage ich mich, wo bei dieser gebundenen Sonderausgabe der Haken liegt? Sollte es keinen größeren geben, überlege ich mir den Kauf dieses 19-bändigen Nachschlagewerkes zur antiken Geschichte.
Übrigens, Mitglieder der WBG zahlen gar nur 499 Euro dafür. Von daher würde sich ja alleine deshalb schon eine Mitgliedschaft für mich rechnen... mal sehen.

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666 - des Rätsels Lösung?

An der Universität Wien will man mittels spezieller Software herausgefunden haben, wofür bzw. für wenn in der Offenbarung des Johannes die berühmte Zahl 666 steht - nämlich den römischen Kaiser Trajan (Danke für den Hinweis): Klick mich

Zur Zahlenschinderei, mit der man zu diesem Ergebnis gelangt ist, kann ich nicht viel sagen; die historische Begründung wirkt aber schon ein wenig "bemüht".

Update: Ein Leser machte mich darauf aumerksam, dass das oben genannte Programm online bzw. über den Browser ausprobiert werden kann: Klick mich

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Der Amerikanische Bürgerkrieg in Farbe

Die Meldung ist zwar schon drei Jahre alt, aber immer noch interessant: Zwei Spezialisten für Bildbearbeitung haben etlichen Schwarz-Weiß-Fotos aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges neues Leben eingehaucht: Link 1, Link 2

Es ist doch faszinierend, wie ein wenig Farbe bewirkt, dass diese relativ weit zurückliegende Zeit mit ihren Menschen uns ein großes Stück "wirklicher" erscheint.


10 Kommentare:

  1. Ich bin schon lange Mitglied der WBG. Früher lag der Vorteil darin, dass es viele Titel nur bei der WBG gab und nicht im Buchhandel. Das ist seit einigen Jahren anders. Es ist richtig, dass der Preisvorteil durch die Versandkosten in der Regel aufgehoben wird. Das ist wirklich ärgerlich. Ich bleibe vor allem deshalb bei der WBG, weil die E-Books z.T. sehr günstig sind. Wenn man das PDF-Format wählt, dann gibt es nicht einmal harten Kopierschutz und die Bücher lassen sich auf dem Tablet gut lesen. Beim "Pauly" kann ich keinen Pferdefuß erkennen. Er ist wohl schlichter gebunden als das Original. Der günstige Preis ergibt sich durch die Zweitverwertung.

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    1. eBook-Fan bin ich ja kein besonders großer, aber wenn ich den Pauly um 100 bzw. 200 Euro günstiger bekommen kann, dann würde sich die Mitgliedschaft auszahlen - zumindest für ein Jahr. Wie gut der Einband ist, bliebe freilich abzuwarten.

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  2. Viel wichtiger erscheint mir die Frage: Wo stellt man sich den Pauly als Privatperson denn hin? Die Bände sind ja schon ziemliche Kaliber ... ich für meinen Teil müsste dafür wohl erstmal zwei Regale anbauen ...

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    1. Das Problem kenne ich. Schlichte alle paar Monate meine Bücher mehr oder weniger um, um etwas mehr Platz in den Regalen herauszukitzeln. Spätestens mit dem Pauly würde diese Vorgehensweise an ihre Grenzen stoßen...

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  3. Bei uns ist der NP soeben eingezogen. An der Verarbeitung kann ich kein Problem erkennen, das ist ein ganz normales Hardcover, solide gebunden. Der einzige Haken ist eben der eine Meter Platz, den die Bände brauchen.

    Ansonsten hat die WBG in den letzten Monaten ihr Sortiment deutlich verbessert, so dass sich die Mitgliedschaft aktuell wieder lohnt. In den letzten 5-6 Jahren fand ich das aber meistens eher mühsam, die Auswahl an angebotenen Büchern war recht schwankend. Wenn du den NP also willst, dann lohnt sich die Mitgliedschaft auf jeden Fall, ansonsten würde ich mir das Sortiment sehr genau ansehen und ggf. nach einem Testjahr neu schauen.

    LG, Julia

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    1. Für zumindest ein Jahr würde es sich wegen dem Pauly wohl lohnen. Danach muss man ja nicht verlängern :)
      An sich finde ich das Sortiment zurzeit aber gar nicht so schlecht, da z.B. die Bücher des Verlages Philipp von Zabern angeboten werden. Und da war bisher eigentlich immer etwas für mich dabei.

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  4. Die Offenbarung an Johannes ereignete sich während dessen Verbannung nach Patmos unter Domitian; unter Nerva konnte Johannes wieder nach Ephesos zurückkehren, wie der gut unterrichte Heilige Bischof Irenäus von Lyon berichtet, der den Johannesschüler Polykarp noch gekannt hatte (Die Stelle ist überliefert in Eusebius' Kirchengeschichte). In den ersten Jahren Trajans starb Johannes, womit sich für die Niederschrift des Buches ein Zeitfenster zwischen Domitian und den Anfangsjahren Trajans ergibt, keineswegs eine Abfassung erst am Ende der Regierungszeit dieses Kaisers.
    Was den Thron Satans in Pergamus angeht, erklärt Augustin Arndt den Ausdruck so, dass dort (unter den angeschriebenen sieben Gemeinden) zuerst Märtyrerblut vergossen wurde (passend zu Satz 2 in Kapitel 2 Vers 13). Trajan hatte bekanntermaßen seinen Sitz in Rom.
    Was die Deutung des Menschennamens aus der Zahl des Tieres 666 angeht, müsste nach Arndt zunächst feststehen, in welcher Sprache der Name und die Zahlenwerte gemeint sind. Die Auswahl besteht zwischen Hebräisch (deutet auf Nero Caesar) und Griechisch. Arndt: "Der heil. Irenäus schlug eine Lösung aus der griechischen Sprache vor und erwähnt als das entsprechende Wort Lateinos, dem er freilich selbst den Namen Teitan vorzieht." Für das griechische Alphabet sprachen sich auch eine Reihe anderer Gelehrter, darunter der heilige Beda der Ehrwürdige, aus.
    Leser

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    1. Sehr interessant, das Zeitfenster fiel auch mir auf, daher mein leichter Zweifel, ob die Deutung wirklich perfekt mit Trajan übereinstimmt. Allerdings kenne ich mich mit dem Thema zu wenig aus, um mir wirklich eine qualifizierte Meinung zu bilden.

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  5. Gibt's den Pauly denn immer noch nicht in digitaler Version oder online?

    - Exilwikingerin -

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    1. Ich fände es klasse, wenn man den Bänden eine CD - oder gar einen USB-Stick - mit dem gesamten Inhalt beilegen würde. So wenig ich eBooks bei normalen Fach- und Sachbüchern mag, bei einem Nachschlagewerk wäre die Suchfunktion jedenfalls äußerst praktisch und zeitsparend. Aber selbst ein Passwort für den Zugang zu einer Online-Variante wäre ganz nett und sollte bei 500 bis 700 Euro Kaufpreis eigentlich drinnen sein.

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