Donnerstag, 21. April 2016

Krimskrams: Neue Bücher im April



Neue Bücher im April 

Da ich mir in den vergangenen beiden Monaten ohnehin zu viel an Lesestoff zugemutet habe, beschränkte ich mich im April lediglich auf die zwei kleinen Reclam-Bücher, die oben abgebildet sind.

Roland Hampes Übersetzung von Homers Ilias ist mit 622 Seiten sehr dick geraten. Eher untypisch für Reclam ist der Umstand, dass hier keine erklärenden Fuß- oder Endnoten enthalten sind. Doch zumindest ein Namensregister und ein Nachwort gibt es. Sprachlich wirkt die Übersetzung eher altbacken. Es muss ja nicht gleich eine komplette Neufassung im Stil von Raoul Schrott sein, aber beispielsweise heißt es heutzutage " im Kampf" und nicht "im Kampfe" (und das ist noch ein eher harmloses Beispiel). Ich mag dieses schwülstige Deutsch des 19. Jahrhunderts einfach nicht - überdies macht es die Übersetzung des antiken griechischen Text keinen Funken authentischer. Immerhin, der Kaufpreis von 8 Euro ist für diese relativ dicke Schwarte recht günstig.

Von Gerhard Waldherr stammt das zweite Buch, das den Titel Der Limes trägt. Da ich zu dem Thema bisher nur eine einzige Monographie besitze, die außerdem schon an die 20 Jahre alt ist, hielt ich es für sinnvoll, mir dieses kompakte Übersichtswerk mit 316 Seiten zuzulegen. Zwar habe ich es erst zu einem Drittel durch, kann aber bereits jetzt sagen, dass sich der bescheidene Kaufpreis von 5,60 Euro auf jeden Fall gelohnt hat. Etwas eigenartig ist freilich der Einband. Zwar steht der Farbcode Magenta bei Reclam für Sachbücher, wozu jedoch der orange Streifen gut ist erschließt sich mir nicht so ganz, denn diese Farbe ist eigentlich für zweisprachige Texte vorgesehen (die das Buch nicht enthält).


2 Kommentare:

  1. Der Farbcode ist in der Tat seltsam - über den habe ich mich gerade auch gewundert :O.

    Was Roland Hampes Übersetzung angeht: Die von der Ilias kenne ich nicht, wohl aber die der Odyssee und das ist bei ihm eine Versübersetzung. Hat in meinen Augen das Verständnis doch etwas erschwert. Irgendwann kam dann aber die Idee auf, das Ding laut zu lesen - und was das angeht, macht die Übersetzung dann doch einiges her. Wobei ich sagen muss, da das Reclam ja ohne Erläuterungen kommt, könnte man auch gleich zur alten Versübersetzung von Voß greifen, die gibts bei Anaconda nämlich auch ohne Erläuterung, aber dafür mit stabilerem Einband.

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    1. Ich dachte mir ursprünglich ja, die Reclam-Übersetzung hätte Endnoten, das war auch einer der Kaufgründe. Andererseits hätte ich gewarnt sein können, denn der relativ geringe Kaufpreis kommt bestimmt auch daher, weil man sich die Endnoten erspart hat - so wie das eben auch meist bei Anaconda der Fall ist, was mit ein Grund dafür ist, dass deren Übersetzungen so günstig sind.

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