Donnerstag, 5. Januar 2017

Krimskrams: Eine potentiell peinliche Facebook Funktion -- Campus-Galli-Chronik -- usw.

Eine potentiell peinliche Facebook-Funktion

Die Krimskrams-Rubrik beginnt 2017 mit dem Campus Galli - und zwar in einem eher unterhaltsameren Kontext: Auf Facebook-Seiten findet sich rechts die Rubrik "Den Personen gefällt ebenfalls ...". Hier werden nach meinem Verständnis jene Facebook-Vorlieben verlinkt, die Besucher/Fans/Follower der eigenen Seite haben.
Und nun sehen wir uns doch einmal ein paar Beispiele an, die ich dank eines schon etwas länger zurückliegenden Leser-Hinweises auf der Facebook-Seite meines Lieblingsklosters entdecken konnte :)


- Gibt es eine nennenswerte Schnittmenge zwischen dem Social-Media-Fandom des bekannten Comicautors HC Strache und dem des Campus Galli? Zumindest scheint dies der Umstand nahe zu legen, dass ein im Hintergrund laufender Facebook-Algorithmus obigen Vorschlag einblendet. Was - wenn es denn zutrifft - durchaus interessant wäre, denn bisher hatten Beobachter den Eindruck, der Campus Galli würde neben Senioren und (zwangsverpflichteten) Schulklassen zunehmend das Öko-Hipster-Milieu anziehen - also nicht gerade typische FPÖ-Sympathisanten ;)

- Doch muss man die Öko-Hipster-These wohl nicht völlig über den Haufen werfen, denn da taucht ja auch noch Winfried KretschmannMinisterpräsident von Baden-Württemberg, in der Liste auf, und zwar deutlich häufiger als HC Strache - wie meine Beobachtung ergab. Dies dürfte darauf hindeuten, dass manch ein bei Facebook verkehrender Campus-Galli-Fan den Grünpolitiker gut findet; was in gewisser Weise zur groben Unwissenschaftlichkeit des pseudomittelalterlichen Bauprojekts passen würde, denn laut den kürzlich veröffentlichten Ergebnissen eines gesamtdeutschen Bildungstests schmiert Baden-Württemberg ausgerechnet in der Amtsperiode von Herrn Kretschmann massiv ab.

- Apropos Bildung: Ist das Auftauchen von Daniela Katzenberger als Indikator für eine mangelnde Intelligenz oder reduzierte rhetorische Fähigkeiten des durchschnittlichen Campus-Galli-Fans zu werten? Schauen wir und dazu doch einmal folgende Diskussion auf der Facebookseite des Projekts an, die sich unter der Rezension eines Besuchers zutrug; der Leser mag sich selbst ein Bild machen:

Quelle

Wie viele Verteidiger dieses Projekts mögen wohl ähnlich drauf sein? Meiner Einschätzung nach sind es einige. Die von Beobachtern als "sektenhaft" bezeichnete, weitestgehend farblose Einheitskleidung der Campus-Galli-Angestellten könnte demnach der mentalen Verfassung von manch Beteiligtem durchaus gerecht werden.

Erwachsenen-Humor - das erinnert mich an jenen Vorwurf, dass ein beim Campus Galli Tätiger Arbeitskolleginnen begrapscht haben soll. Die Haus- und Hof-Medien haben die Sache nie weiterverfolgt, ganz im Sinne der in das Projekt verstricken Politiker und Parteien, an deren Inseraten-Tropf sie hängen. Siehe dazu auch meinen Beitrag Campus Galli - Ein tolldreistes Medienmärchen.

- Und schließlich wird noch die Facebook-Seite Mittelalterlich Phantasie Spectaculum vorgeschlagen. Treffender könnte man auch den Campus Galli wirklich nicht beschreiben.


Natürlich habe ich aus gegebenem Anlass ein wenig nach dem Facebook-Menüpunkt "Den Personen gefällt ebenfalls" gegoogelt. Dabei fiel mir auf, dass ihn vor allem Unternehmer gerne entfernen würden, weil zu oft Konkurrenzfirmen vorgeschlagen werden. Auch beim Campus Galli befinden sich unter den Vorschlägen 'konkurierende' Freilichtmuseen: Etwa Guédelon und das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen. Wenn nun also der Facebook-Algorithmus hier ganz offensichtlich ins Schwarze trifft, dann dürfte er eigentlich auch bei den oben aufgelisteten Vorschlägen nicht völlig daneben liegen ...


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Campus-Galli-Chronik

Im vergangenen Jahr schlugen Leser und 'innen' mehrfach (ok, es war genau dreimal) vor, ich möge doch wieder einmal eine Jahreschronik des Campus Galli kritisch rezensieren bzw. auseinandernehmen.
Gerne, nur hat die Sache einen Haken: Ich finde die Vorstellung nicht sonderlich prickelnd, dieses schrullige Projekt finanziell zu unterstützen. Wer mir aber die aktuelle Jahreschronik (Infos bei Amazon) zuschicken möchte, der darf das gerne machen ;)

Übrigens, beim Campus Galli wurde im Frühjahr des vergangenen Jahres darüber lamentiert, dass es zunehmend schwer fällt, für besagte Chronik (qualifizierte) Autoren zu finden. Ist das nicht eigenartig? Schließlich werden die Projektbetreiber normalerweise nicht müde, ständig auf all die famosen Kapazunder des hauseigenen Wissenschaftsbeirates hinzuweisen. Wie kann es im Angesicht dessen sein, dass ein Mangel an Autoren herrscht?
Meiner Ansicht nach handelt es sich hierbei um einen weiteren Beleg dafür, dass der Wissenschaftsbeirat vor allem auf dem Papier besteht. Seine Aufgabe ist es die Presse zu beeindrucken und dem Projekt das so dringend benötigte Ansehen zu verschaffen. In der Realität sind die meisten Beiräte allerdings kaum eingebunden und engagieren sich auch dementsprechend wenig.

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"Denkmalzerstörer"

Es hat mich einigermaßen überrascht, dass mein Blogbeitrag "Denkmalschützer als Denkmalzerstörer" innerhalb der ersten 24 Stunden bereits 2000 Zugriffe hatte. Das ist deutlich mehr, als ein durchschnittlicher Einzel-Beitrag im gleichen Zeitraum erreicht. Dabei habe ich das Thema seit vergangenem September vor mir hergeschoben und lange herumüberlegt, ob ich überhaupt etwas dazu schreiben soll. Hätte ich auch nur geahnt, dass der Beitrag auf solches Interesse stößt, wäre ich stellenweise noch mehr ins Detail gegangen, denn gesagt ist dazu ja noch lange nicht alles.

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11 Kommentare:

  1. Kaum ein Beirat hat Erfahrung mit Experimenteller Archäologie oder gar mit Lebendiger Geschichte. Was sollen diese Leute deshalb auch groß beisteuern können? Sie lassen sich ja auch nur auf der Baustelle blicken, wenn sie ihr jährliches Treffen bei Kaffee und Kuchen abhalten, und selbst dann kommt nicht jeder. Ich bin mir sicher, dass du, lieber Hiltibold, einen besseren Überblick über die Entwicklung des Projekts hast, als die meisten dieser Beiräte.

    Was wurde eigentlich aus der angekündigten wissenschaftlichen Dokumentation der Holzkirche? Hat der Geschäftsführer Hannes Napierala nicht angekündigt, diese nach Saisonende endlich in Angriff zu nehmen?

    Grüßle,
    Maria

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    1. Ein paar Monate Zeit hat man ja noch, um die Dokumentation zu veröffentlichen. Wetten würde ich allerdings trotzdem nicht drauf wollen...

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  2. Man kann sich seine Fans nicht aussuchen :-)

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  3. Dass soviele gleichzeitig Herrn Kretschmann geliked haben, könnte aber auch daran liegen, dass sich einfach sehr viele Baden-Würtemberger für diese Baustelle in ihrem Bundesland interessieren. Lokalpatriotismus meets Amtsbonus.

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  4. Die Beiträge Peers sind schon gelöscht:

    https://de-de.facebook.com/pages/Campus-Galli-karolingische-Klosterstadt-Me%C3%9Fkirch/151785991534972?sk=reviews#
    Leser

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    1. Ja, und zwar schon seit längerer Zeit. Deshalb ist es gut, wenn man Kommentare auf der Facebook-Seite des Campus Galli immer möglichst rasch dokumentiert :)

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    2. --- verschoben ---

      Mich wundert, dass Weinrichs Kommentare da noch stehen. Selbige können aus Sicht des "Campus Galli" zwar nicht als "Hasskommentare" durchgehen, aber sie sind so doch völlig ihres Kontextes beraubt.
      Leser

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    3. Es sieht aus, als ob der Nutzer ein Selbstgespräch führt ...

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  5. Solche Löschungspraktiken sind Krampfus Knalli.
    Leser

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