Mittwoch, 1. November 2017

Per prähistorischem Schilfboot von Sotschi nach Kreta - Ein Interview mit dem Experimentalarchäologen Dominique Görlitz



Schon relativ früh fielen der modernen Geschichtsforschung bemerkenswerte Parallelen zwischen den Hochkulturen des Mittelmeerraums und jenen Südamerikas auf - wie etwa die Darstellungen von bärtigen Kulturbringern oder Stufenpyramiden. Diese und viele weitere Gemeinsamkeiten legen den Verdacht nahe, dass es sich hierbei keinesfalls um eine bloße Ansammlung von Zufällen handelt. Vielmehr ist es möglich, dass lange vor Kolumbus ein Wissens- und Kulturaustausch über den Atlantik hinweg stattfand.
Kritiker dieser These merken an, in der Vorgeschichte und der Antike sei es noch gar nicht möglich gewesen, dermaßen große Distanzen auf dem offenen Meer per Schiff zu überbrücken. Schließlich hätten die damaligen Menschen noch nicht die Fähigkeit besessen, gegen den Wind zu kreuzen, sodass sie den Meeresströmungen und Winden angeblich völlig ausgeliefert waren.
Doch ist das zutreffend? Der Experimentalarchäologe und Biogeograph Dominique Görlitz sagt nein: Bereits mit den Wasserfahrzeugen der Jungsteinzeit wäre es durchaus möglich gewesen, räumlich weit ausgreifende Hochseefahrt zu betreiben. Um das zu beweisen, baut und erprobt er seit beinahe drei Jahrzehnten Schilfboote unterschiedlicher Größe, bei deren Formgebung er sich u.a. an vorägyptischen Felsbildern orientierte.
Zuletzt versuchte Dominique Görlitz im Jahr 2007 mit der 12 Meter langen und 12 Tonnen schweren Abora III von New York aus den Atlantik nach Europa zu überqueren. Doch die elfköpfige Crew musste aufgrund außergewöhnlich schlechten Wetters das Schiff nach immerhin 2.400 zurückgelegten Seemeilen (ca. 4.450 km) aufgeben.
Nachdem die Pläne für den erneuten Versuch einer Atlantiküberquerung mehrmals verschoben wurden, ist parallel dazu die Vorbereitung für ein weiteres Projekt angelaufen: Auf der 14 Meter langen Abora IV möchte Herr Görlitz im Jahr 2019 vom russischen Sotschi bis nach Kreta segeln - siehe die nachfolgende Karte.

Route der Abora IV | Keine Rechte Vorbehalten, doch um die Nennung der Quelle wird gebeten: HIltibold.Blogspot.com

Im vergangenen August wurde bereits ein verkleinertes Trainings-Modell des Schilfboots auf dem Geiseltalsee in Sachsen-Anhalt getestet. Interessierte, die gerne zur Besatzung der geplanten Abora IV gehören möchten, bekamen hierbei die Gelegenheit, ihre seemännischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Darüber - und über weitere spannende Aspekte der Forschungsarbeit von Dominique Görlitz - wird es in folgendem Interview gehen.





Lieber Herr Görlitz, ist zwischenzeitlich Ihre Besatzung für die Abora IV vollzählig oder dauert das Auswahlverfahren noch an?
Das Auswahlverfahren wird wohl bis kurz vor dem eigentlichen Expeditionsstart andauern. Natürlich gibt es eine konkrete Vorstellung über die Stammcrew, also Mitstreiter, die bereits an mindestens einer oder mehreren Expeditionen teilgenommen haben. Aber es werden auch noch neue Mitstreiter auf ihre Team- und Segelfähigkeit getestet. Das ganze muss man sich wie in der modernen Raumfahrt vorstellen, bei der sich anfangs viele Menschen bewerben, am Ende aber nur wenige mit an den Start gehen. Das ganze Prozedere ist sehr komplex und von verschiedenen Faktoren abhängig.

Wie historisch authentisch wird es denn auf der Abora zugehen?
Experimente, wie mit der ABORA, sind keine authentischen Rekonstruktionen. Sie können aber zu solchen führen! Aus diesem Grund können wir uns einerseits immer nur auf den aktuellen Wissensstand im archäologischen Schiffbau und andererseits auf unsere modernen Kenntnisse der gegenwärtigen Seefahrt berufen.
Unser historischer Kenntnisstand ist hingegen sehr gering, was solche Explorationen auf dem Schwarzen Meer angeht. Zwar können wir in der antiken Literatur auf erstaunliche Quellen zurückgreifen, wie z.B. Marinos von Tyros (Ende des 2. Jh. v. Chr.) oder die Argonauten-Sage (um 1.200 v. Chr.), welche einen räuberischen Beutezug übers Schwarze Meer überliefert. Etliche Details bleiben dennoch unbekannt. Das bedeutet, dass wir viel improvisieren oder durch moderne Hilfsmittel ersetzen müssen, weil wir eben nicht genau wissen, wie die Seeleute damals ihre Reisen über das Meer realisierten.
Dass die frühgeschichtlichen Seefahrer dazu fähig waren, ist evident. D.h. die Argonauten und auch die etwas jüngere Odyssee spiegeln die überlieferten Fahrten weiterer und auch viel älterer Kulturen wider. Und diese Fahrten haben sowohl vor als auch nach dem Altertum rings um das Mittelmeer, aber auch auf dem Atlantik, dem Indischen und Pazifischen Ozean stattgefunden.

Die geplante Route der Abora IV ist rund 3000 Kilometer lang - das ist kein Pappenstiel. Wie riskant bzw. gefährlich schätzen Sie die Seereise ein? Das Mittelmeer kann ja durchaus ungemütlich werden. So sind dort beispielsweise schon zwei Nachbauten von Wikingerschiffen gesunken. 
Ich brauche mir nicht die gesunkenen Wikingerschiffe ins Gedächtnis zu rufen. Ich bin mit ABORA I und II bereits zwei Mal auf dem Mittelmeer gesegelt. Wenngleich wir keine Wind­stärke 10 auf die Nase bekommen haben, hatte sich das Mittelmeer mehrfach sehr ungemütlich gezeigt. Besonders tückisch – und das ist für die Ägäis doppelt zutreffend – ist der Umstand, dass man dort bei schönstem Himmel in heimtückische Starkwindgebiete segelt, wo der Wind plötzlich aus dem Nichts auf annähernd Sturmstärke anschwillt. Das hatte mir vor der Küste von Zypern den Bruch unserer Rahe (Baum für das Großsegel) eingebracht!
Auch das Schwarze Meer ist für heftige Stürme bekannt. Aber vor allem der Seeweg durch die Ägäis und die Inselwelt der Kykladen erweist sich für ein Segelfloß als äußerst anspruchsvoll. Ehrlich – ich habe tiefen Respekt vor diesem Wasserweg, insbesondere, wenn wir bei Starkwind zwischen den zahlreichen Inselgruppen hindurch navigieren müssen. Da ist es aus meiner Sicht auf dem ruppigen Nordatlantik nicht ungemütlicher, denn dort hat man in jeder Richtung mehrere tausend Kilometer freie See, um so einen Sturm auf Vorwindkurs abzuwettern…

Sotschi, der Ausgangspunkt der geplanten Seereise, liegt beinahe in derselben Ecke des Schwarzen Meeres wie das legendäre Kolchis (heute Georgien), in dem laut einer griechischen Sage der Abenteurer Jason das berühmte Goldene Vlies stahl. Sie schreiben, dass diese Geschichte auf deutlich älteren Überlieferungen beruhen könnte und weisen beispielsweise auf eine Erzählung Herodots hin, wonach der ägyptische Pharao Sesostris im frühen 2. Jahrtausend v. Chr. auf einem Kriegszug bis nach Kolchis gelangte. In Thrakien soll er sogar eine Siegessäule errichtet haben, die Herodot selbst noch gesehen haben will.
Wandeln Sie demnach mit ihrem ägyptischen Schilfboot - der Abora IV - ein bisschen auf den Spuren dieses Herrschers? Ägypten ist für Sie ja auch ansonsten kein unbekanntes Feld, denn in Ihrer Dissertation ging es unter anderem um den 'Export' von südamerikanischem Tabak bis ins bronzezeitliche Ägypten - Stichwort "transatlantischer Kulturaustausch".
Bei solchen Fragen, ob nun die Schilderungen von Herodot über die Kriegs- und Handelsfahrten der alten Ägypter bis ins ferne Schwarzmeergebiet auf Tatsachen beruhen oder nicht, sind sich die Experten bekanntlich nie einig. Sicherlich ist es schwer vorstellbar, dass der im 5. Jh. v. Chr. lebende Herodot bei seinem Aufenthalt in Ägypten noch auf direkte Informationen zurückgreifen konnte, die uns tatsächlich über das ägyptische Seewesen im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. aufklären. Viel wahrscheinlicher ist, dass er in Ägypten mit Menschen sprach, die ihm älteres Wissen - z.B. über das Land 'Kolchis' (von ihm „Phasis“ genannt) - mündlich überlieferten. Dennoch sollte man den Informationsgehalt dieser Überlieferungen nicht zu gering einschätzen; hat doch jede historische Legende einen realistischen Kern. Aus kulturhistorischer Sicht ist das alles freilich nicht absolut wichtig. Entscheidender für die vorliegende Fragestellung sind die vielen neuen Hinweise (wissenschaftliche Evidenzen) über mögliche ägyptische Fernhandelsfahrten, welche in den letzten Jahrzehnten aus den Anrainerstaaten rings um das Schwarze Meer zusammengetragen wurden. In Summe liefern sie schwerwiegende Hinweise für meine Hypothese, die unter anderem besagt, dass die Ägypter bereits im Alten Reich (zwischen 2.700 – 2.200 v. Chr.) wirtschaftliche Kontakte mit den Völkern vom Schwarzen Meer pflegten und von dort wichtige Rohstoffe bezogen. Dazu zählen z.B. Bernstein, Zinn, Kobaltblau, vermutlich auch Gold und Silber sowie das Harz der Kaukasischen Pinie, welches bereits ab der Mitte des 4. Jahrtausends v. Chr. für die Mumifikation in Ägypten nachweislich verwendet worden ist. Außerdem wurde auf dem Seeweg wahrscheinlich Eisen exportiert!
Nicht erst meine Entdeckung von Eisenresten in der Großen Pyramide untermauern Herodots Hinweise zur Verwendung von Eisen beim Bau der bronzezeitlichen Cheops-Pyramide. Vielmehr konnten bereits Colonel Hill (1837) sowie der amerikanische Ägyptologe G. Reisner (1908) größere Eisenreste in bzw. an den Großen Pyramiden von Gizeh nachweisen. Die Möglichkeit, dass die Ägypter das Eisen entweder direkt oder indirekt von anderen, älteren Eisen produzierenden Völkern bezogen, ist leider noch nicht im Bewusstsein der Archäologen verankert. Dabei könnte dies erklären, warum wir im Alten Reich keine Eisenschlacken als Herstellungsnachweis von Eisen auf ägyptischen Boden finden.
Hier schließt sich nun der Kreis: Meine Recherchen zusammen mit Wissenschaftlern in Armenien haben nämlich ergeben, dass man dort am Fuße des Kaukasus zu Cheops Zeiten in sogenannten Rennöfen primitives Schmiedeeisen produziert hat. Das ist fast 900 Jahre vor dem Beginn der offiziell akzeptierten Datierung der ersten Eisenproduktion durch die Hethiter ab etwa 1.600 v. Chr. Außerdem konnten die Forscher die Präsenz von Ägyptern in unmittelbarer Nähe der besagten Eisenverhüttung astroarchäologisch nachweisen!
So etwas sind noch keine "echten Beweise", aber wichtige Indikatoren dafür, dass die Fernhandelsbeziehungen der alten Ägypter viel weitrechender und effizienter waren als wir es bisher gedacht haben. Aus diesem Grund kann die Rekonstruktion der vermeintlichen Handelsrouten helfen, viele essentielle Fragen über die sozio-kulturellen und ökonomischen Verhältnisse zu beantworten sowie den Raum für wissenschaftliche Spekulationen einzuschränken. Zudem wird die ABORA-Mission zwischen vielen Wissenschaftlern Brücken bauen und neue Wissenskanäle bilden, die so vorher nicht existierten. So stehe ich bereits heute mit bulgarischen Archäologen in Kontakt, die mir wichtige Kenntnisse über wenig bekannte Funde vermittelten, wie z.B. einen ägyptischen Ankerfund aus der 5. Dynastie nahe der Urlauberstadt Burgas. Solche neuen Befunde helfen unglaublich, die Überlieferungen von Herodot immer mehr auf eine realistische Basis zu stellen.
An dieser Stelle ist mir noch wichtig darauf hinzuweisen, wie man mit Stefan Erdmann und mir im Zusammenhang mit den Vorwürfen der Beschädigung der berühmten „Cheops-Kartusche“ umgegangen ist. Nicht nur, dass jene Verleumdungen völlig haltlos waren. Vielmehr haben sie dazu beigetragen, die wissenschaftliche Bedeutung und die experimentellen Ergebnisse meiner Arbeit völlig aus dem öffentlichen Bewusstsein zu verdrängen. Unsere Eisenentdeckung ist für die Erforschung der Materialzeitalter ungemein wertvoll, aber keiner scheint sich in irgendeiner Form noch dafür zu interessieren, weil alle nur über diese Kartusche sprechen.
Die Fakten sind jedoch die Fakten. Und Fakt ist, wir haben dort die Reste von Schmiedeeisen im originären Verbau nachgewiesen. Diese eisenhaltigen Reste helfen, eine der Kardinalfragen des Pyramidenbaus zu beantworten. 

Was sind die historischen Quellen, auf denen die Abora IV und der kürzlich getestete kleine Prototyp beruhen? Besonders ins Auge stechen ja die Seitenschwerter (siehe Bild oben). Welche Erkenntnisse erwarten Sie sich davon?
Die ältesten bekannten Segelschiffdarstellungen stammen aus der Vorzeit. Sie zeigen vielfach besser als auf den jüngeren ägyptischen Tempeldarstellungen, wie man sich einen frühen Handelssegler vorstellen kann. Einige dieser Bilder, vielfach aus dem vordynastischen Oberägypten, z.T. aber auch aus dem Mittelmeerraum zeigen Seitenschwerter oder ruderartige Strukturen, welche zum Steuern genutzt worden sein konnten. Dass diese Seitenschwerter auf dem Meer tatsächlich als „Kiel“ funktionieren, wurde von uns bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Außerdem ist es möglich, mit der Befahrung bestimmter Seegebiete wichtige ozeanographische Erkenntnisse zu sammeln, welche man später mit den archäologischen Befunden in einen Zusammenhang bringen kann: Z.B. offenbaren der bereits erwähnte Ankerfund vor der bulgarischen Halbinsel St. Kirik oder die noch viel älteren Spondylus-Muschelfunde vor der bulgarischen Küste bei Varna, dass es dort einst einen regen Verkehr gegeben haben muss, von dem die meisten westeuropäischen Archäologen kaum etwas wissen.
Es ist hier eine der großen Stärken der Experimentalarchäologie, dass wir bisher unklare Befunde in Zusammenhang mit neuen Fragestellungen bringen und diese sogar teilweise empirisch überprüfen können. Aus diesem Grund wird man nach dem Ende der Fahrt durchaus viele neue Erkenntnisse und noch wichtigere, neue Zusammenhänge ableiten können, welche man ohne die Seereise der ABORA IV nicht hätte erkennen können.

Wer baut die Abora IV? Vermutlich ist es nicht einfach, die passenden Fachleute zu finden, die in der Lage sind, ein 14 Meter langes, hochseetaugliches Wasserfahrzeug aus Schilf zu bauen.
Der Bau des Expeditionsschiffes ist sicherlich nicht einfach, aber auch kein Hexenwerk! Deshalb kooperiere ich seit mehr als 15 Jahren mit den Aymara-Indianern vom Titikakasee, aber auch vielen europäischen Handwerkern, die mir helfen, meine seetüchtigen Schilfboote zu bauen. 
Die größte Schwierigkeit ist jedoch nicht der Bau, sondern die Einwerbung der notwendigen Finanzmittel. Das bereitet mir vielmehr Kopfschmerzen…

Apropos Finanzmittel: Sie betreiben mit ihren nautischen Projekten Experimentalarchäologie auf höchstem Niveau. Damit unterscheidet sich Ihre Forschungsarbeit wohltuend von dem ambitionslosen Geschluder, das manch Freilichtmuseum aus Marketing-Gründen irreführenderweise ebenfalls als "Experimentelle Archäologie" anpreist. Andererseits sind aufwendige Projekte wie die Abora-Missionen nicht billig. Können Sie uns eine ungefähre Vorstellung vom Aufwand bzw. den Kosten geben?
Ich werde hier nicht preisgeben, was solche Expeditionen genau kosten. Außerdem geht das auch nicht, weil schwankende Dollarkurse, Frachtratings und viele andere Faktoren die Endsumme stark beeinflussen. Viel wichtiger ist, dass ich hier zu Unterstüzuung des Projekts aufrufen möchte. Denn jeder gespendete Geldbetrag, seien es auch "nur" 5 oder 10 Euro, trägt dazu bei, unsere Vision zu realisieren. 10.000 Leser Ihres Magazins können allein helfen, die Baukosten in Südamerika zu decken! Und damit habe ich doch schon mal eine Teilsumme genannt - oder?
Wir werden in den nächsten ein bis zwei Jahren sehen, ob es mir gelingt, die wirtschaftliche Hilfe einzuwerben, um die nächste ABORA IV Expedition starten zu können.

Vielen Dank, Herr Görlitz, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns Ihre interessante Forschungsarbeit näher zu bringen. Ich wünsche Ihnen für Ihre geplante Fahrt mit der Abora alles Gute und viel Erfolg. 
Interessierte finden hier ein Spendenkonto, über das sie das Projekt unterstützen können.


12 Kommentare:

  1. Wenn man sich überlegt, mit welch primitiven nautischen Mitteln die Polynesier den halben Pazifik besiedelten, dann erscheint es doch nicht unwahrscheinlich, dass ähnliche seemännische Leistungen auch anderenorts stattfanden.
    Wir machen aufgrund unserer heutigen extremen Technikabhängigkeit allzu oft den Fehler, die Fähigkeiten unserer Vorfahren ständig zu unterschätzen.

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    1. Über die Navigationsmethoden der Polynesier habe ich einen aufschlußreichen Artikel gelesen, nur leider die Quellenangabe grad nicht parat (Buch war geliehen). Auch die indigenen Nordwestküstenbewohner der heutigen USA hatten solche Methoden. Es handelt sich um immenses Wissen über Gestirne, Meeresströmungen, die Beschaffenheit des Meeres an bestimmten Stellen, sowie Gesänge zur Zeitmessung.
      - Fränkin -

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  2. Hat sich jene deutsche Ägyptologin, die Herrn Görlitz, wie man jetzt weiß, in völliger Unkenntnis der Faktenlage angeschwärzt hat, eigentlich je bei ihm entschuldigt?
    Schließlich ist mittlerweile aufgrund von veröffentlichtem Videomaterial evident, dass die Cheops-Kartuschen schon lange vor den Untersuchungen durch Herrn Görlitz die kritisierten Beschädigungen aufwies.

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  3. Da würde ich auch gerne mit dabei sein ... Nur leider bin ich nicht besonders seefest :-)
    Hoffentlich wird das Projekt von einem Kamerateam begleitet, um dieses wissenschaftliche Abenteuer aus der Ferne miterlebbar zu machen.

    Guinevere

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  4. Das ist mal was anderes als dieses "wir bauen zum hundertsten Mal einen Lehmofen zum Brotbacken und nennen uns deshalb gleich großspurig "Experimentalarchäologen".

    Aber während sie solchen Museen à la Campus Galli das Geld hinten und vorne reinstecken, muss einer wie Dominik Görlitz ohne Steuergelmillionen auskommen. Wahrscheinlich weil für den Tourismus irgendeines Kuhkaffs dabei nichts rausspringt, sondern die Wissenschaft im Vordergrund steht. Und das geht ja offensichtlich schon mal gar nicht.

    Grüßle,
    Maria

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  5. Es gibt sogar vereinzelt Hinweise für Eisenherstellung im frühen Chalkolithikum. Hinsichtlich der Chronologie der Metallzeiten dürfte daher einiges nicht mit den bisherigen Modellen konform gehen.
    C3PO

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    1. Versuche haben gezeigt, dass das Ausschmelzen von Eisen und anderen Metallen aus bestimmten Erden sogar in jungsteinzeitlichen Töpferofen in kleinsten Mengen möglich ist. Mir erscheint es nicht unwahrscheinlich, dass dieser natürliche Vorgang von unseren Vorfahren beobachtet wurde und man schon relativ früh versucht hat, ihn gezielt herbeizuführen.

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  6. Vielleicht wäre es möglich, diese Seeexpedition zumindest teilweise über eine Crowdfunding-Plattform zu finanzieren.

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  7. Soweit ich weiß, aber ich kann mich dabei auch täuschen, hat man die bisherigen Eisenfunde in der Cheops-Pyramide als Objekte interpretiert, die die Moslems/Araber angeblich bei ihren Plündereien im Frühmittelalter verloren hatten. Klar ist aber auch, dass Eisenoxid(?), das großflächig und in regelmäßigen Abständen an der Decke haftet, eine gänzlich anderer Fall ist. Deshalb ist diese Entdeckung von Dominique Görlitz sicher hochinteressant.

    Der_Bayer

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  8. Das ist genau die Art spektakuläre, ambitionierte Forschung, durch die man besonders viele Menschen für die Geschichtsforschung begeistern kann. Ein absolut förderungswürdiges Projekt! Renegade

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  9. Die Frage, ob bereits im Neolithikum Hochseefahrt betrieben wurde, kann man wohl mit einem Ja beantworten.
    Es bleibt aber die wichtig Frage, warum die postulierten transatlantischen Kulturkontakte wieder abgerissen sind.

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    1. Dito. Die Frage nach dem Grund des Abbruchs von möglichen Beziehungen zwischen Amerika und Europa/Nordafrika ist ganz zentral. Wenn die These von transatlantischen Kulturkontakten in Grauer Vorzeit Hand und Fuß haben soll, dann bedarf es hier plausibler Antworten.

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