Freitag, 12. Dezember 2025

🐔 Da lachen ja die Hühner! Wie ein Journalist die katastrophale Jahresbilanz der Mittelalterbaustelle Campus Galli schönschreibt.



Was der für den Südkurier schreibende Journalist Stusstexter Alexander Michel mit seinem jüngsten Artikel über die finanzmarode Mittelalterbaustelle Campus Galli abgeliefert hat, zeigt wieder einmal überdeutlich, wie qualitativ abgewirtschaftet der Konzern-Journalismus ist. Und dass wahrscheinlich die größten Nutznießer dieses Qualitätsmangels Parteipolitiker und ähnliche staatliche bzw. staatnahe Akteure sind.

Doch worum geht es genau? Nun, am besten wir machen uns anhand von einigen Passagen aus Herrn Michels Text ein Bild. Bereits die Überschrift lässt dabei erahnen, dass die Öffentlichkeit hier wieder einmal hinter die Fichte geführt werden soll.

Gute Laune beim Campus Galli: Mehr als 80.000 Besucher in der Saison 2025

Was für eine Chuzpe. "Gute Laune", obwohl dieser quasi-kommunale bzw. pseudo-private Laden immer noch tief in den Roten Zahlen steckt und wesentlich mehr Besucher als lediglich 80000 benötigt, um nicht mehr vom Steuerzahler durch Unsummen vor dem Finanzkollaps bewahrt zu werden; ein Faktum, das sogar die unfähigen Betreiber selbst bereits vor Jahren kommuniziert haben. Das Käseblatt Südkurier und sein Schreiberling verschweigen dem Leser diese essentielle Kontextinformation. Mehr noch, man geriert sich wie ein Marketing-Wurmfortsatz des Projekts.
Übrigens, im Islam gibt es eine eigene Bezeichnung für 'Lügen', die nicht de jure Lügen sind, aber für den Rezipienten trotzdem genau darauf hinauslaufen: Tawriya (توریة). Gemeint sind damit mehrdeutige Aussagen, bei denen man etwas Wahres sagt, aber in einer Weise und mit dem Ziel, dass der Rezipient es falsch versteht. 
Wir wissen nun nicht, ob hinter dem irreführenden Geschreibe des Herrn Michel Absicht oder journalistische Inkompetenz steckt. Eine Zumutung ist es aber in jedem Fall. Und darüber hinaus wird hier wieder einmal veranschaulicht, welche Lachnummer die sogenannte "Vierte Gewalt" in der Praxis doch ist. Sie kontrolliert nicht die Mächtigen, sondern sie legt sich quasi zu diesen ins Bett. Selbst auf lokaler Ebene. Denn über Schönschreibübungen wie jene des Herrn Michel, freuen sich Individuen wie Arne Zwick natürlich sehr; ist er doch als langjähriger Bürgermeister der Standortgemeinde ein zentraler Architekt der Misere Campus Galli. 

[...]. Dass sich vor allem in den vergangenen zwei, drei Jahren auf dem Campus viel bewegt hat und mit dem großen Nebengebäude des Abtshofs ein erstes steinernes Bauwerk entstanden ist, hat sich in der Region herumgesprochen und treibt die Besucherzahlen in die Höhe. Mehr als 80.000 waren es in der kürzlich beendeten Saison 2025, wie Hanns Napierala, Geschäftsführer des Vereins Karolingische Klosterstadt, auf Anfrage des SÜDKURIER erklärt. Damit konnte man zulegen, nachdem in der Saison 2024 nur 77.000 Besucher gekommen waren.

Man konnte also auf Anfrage eines Mediums - selbst Wochen nach dem Saisonende - noch keine exakte Zahl nennen? Das ist ja völlig lächerlich. Was für ein Chaos herrscht denn bei diesen Möchtegern-Baumeistern in Baden-Württemberg?
Außerdem wird hier ersichtlich, wie mittels Statistik manipuliert werden kann. Anstatt nämlich einen aussagekräftigen Überblick zu geben, pickt man sich Daten heraus, welche die angestrebte Deutungsweise unterstützen. Und zwar jene, wonach es mit dem Campus Galli bergauf geht. Dass dies jedoch eine Halbwahrheit und somit Blödsinn ist, zeigt die Besucherstatistik der gesamten Projektlaufzeit:

22. Juni bis 3. November 2013     12.225
2. April bis 2. November 2014         36.582
3. April bis 1. November 2015         48.058
1. April bis 1. November 2016     65.755
1. April bis 5. November 2017      79.660
24. März bis 4. November 2018 82.988
2. April bis 3. November 2019      91.661
29. Mai bis 1. November 2020     53.800
13. Mai bis 7. November 2021     66.899
1. April bis 6. November 2022         75.511
1. April bis 5. November 2023     81.881
30. März bis 3. November 2024 ca. 77.000
1. April bis 2. November 2025 ca. 80000    (AKTUELL)

Viermal konnte der Campus Galli bereits mehr oder ähnlich viele Besucher vorweisen. Und zwar in den Jahren 2017, 2018, 2019 und 2023. Im Jahr 2019 waren es sogar dramatisch mehr als dieses Jahr. Selbst 2023 kamen mehr Besucher, obwohl Museen damals noch an den Nachwehen der Corona-Hysterie laborierten, weil unverbesserliche - pardon - Hosenscheißer nach wie vor aus Angst Menschenansammlungen mieden, um nicht frühzeitig dahingerafft zu werden. 

Vor allem in der ersten Hälfte des Saison war der Gästezustrom aufs Gelände groß, weshalb Napierala von einem „hervorragenden Jahr“ spricht. Die auf dem Campus vorgenommenen Besucherbefragungen hätten ergeben, dass das Publikum von der inzwischen bestehenden Vielfalt an Gebäuden begeistert ist.

Hannes Napierala, der ewige Geschäftsführer des Projekts, ist und bleibt eine Luftpumpe. Natürlich war er es, der als Stichwortgeber für den Südkurier-Journalisten Alexander Michel fungierte.

Und auch zu dieser "Besucherbefragung" noch ein paar Worte: Vor nicht allzu langer Zeit erreichte mich im Kommentarbereich meines letzten Beitrags über den Campus Galli die Wortmeldung einer goscherten Gästeführerin des Projekts, die ebenfalls meinte, das Feedback der Besucher sei total positiv. Mag sein. Trotzdem entsteht hier aufgrund des seit Jahren stagnierenden Interesses der starke Eindruck, dass viele Besucher des Campus Galli stets dieselben Fanboys und Fangirls sind. Dass diese tendenziell das Gebotene geil finden, überrascht nicht. Hingegen - siehe die obige Statistik - überzeugen Angebot und Qualität keineswegs breitere Schichten der Bevölkerung. Wäre es anders, dann würde die Klosterbaustelle in Meßkirch ähnlich erfolgreich brummen wie ihr Vorbild, die französische Burgbaustelle Guédelon.

Für 2026 ist Hannes Napierala optimistisch: „Mit dem Campus läuft es prima.“ 

Dieser betriebswirtschaftliche Totalversager, der mit seiner Truppe von Kräuterfrauen und Che-Guevara-Fans den Steuerzahler seit weit über einem Jahrzehnt aussackelt, verharrt offensichtlich im Fantasiemodus. Nur der ebenfalls fremdfinanzierte gelb-blaue Giftzwerg in Osteuropa dürfte ähnlich stark von der Realität abgekoppelt sein. Anders als dieser, wird Napierala zumindest nicht in ausländische Exil davonlaufen müssen, wenn alles zusammenkracht. Vielmehr darf er sich dann wieder - seiner Ausbildung entsprechend - als Archäozoologe betätigen. 



1 Kommentar:

  1. Campus Galli ist, glaube ich, zeitlich im 9. Jahrhundert beheimatet. Wird es da nicht Zeit, dass ein paar Wikinger kommen und dem Spuk ein Ende bereiten? 😉

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