Schön angerostete Helme ;) (Foto: Wikimedia.org) |
Manch einem wird es schon aufgefallen sein: Die Rüstungen römischer Living History-Darsteller weisen selten viel Rost auf. Vom Helm abwärts strahlen die einzelnen Bestandteile um die Wette. Von Vegetius ist uns ja auch das Zitat überliefert, wonach es die Aufgabe der Centurionen und Dekurionen war, dass Waffen und Rüstung von den Soldaten auf Hochglanz gebracht wurden. Eine schimmernde Panzerung habe einen nicht zu unterschätzende Wirkung auf den Feind, heißt es. Der Hauptgrund wird aber wohl gewesen sein, dass Rost, beispielsweise für ein "Kettenhemd" im Laufe der Zeit tödlich sein kann. Schließlich verwendete man dafür keine hochlegierten Stähle. Das gilt auch für den Helm, der ohne Pflege genauso wenig besser wird (und schließlich kein Wegwerfprodukt war).
Bei jenen "Reenactors" jedoch, deren Darstellung in der Völkerwanderungszeit oder dem Wikingerzeitalter angesiedelt ist, trifft man sehr häufig auf überaus viel Rost - vor allem bei den Helmen. Und das absichtlich, wohlgemerkt. Gerade so, als ob man ausgerechnet im frühen Mittelalter, als Eisen und Stahl in deutlich geringeren Mengen zur Verfügung standen als in der römischen Antike, es sich leisten konnte, dass die teure Wehr nach und nach vergammelt. Bewegt man sich punkto Darstellungszeitraum übrigens in Richtung Spätmittelalter, nimmt, wie man beobachten kann, auch die Anzahl der Darsteller mit massiv angerosteten Rüstungsteilen deutlich ab. Ich finde das alles unterm Strich... seltsam.
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