Im Mittelalter umwickelte man bei Säuglingen den ganzen Körper - abgesehen vom Kopf - mit Stoffbinden, so dass die Arme relativ Eng am Rumpf anlagen. Das Kind konnte sich dadurch stundenlang kaum noch bewegen (eine grauenhafte Vorstellung für mich). Wurde das Kind jedoch "schief gewickelt", also falsch, konnten später Haltungsschäden auftreten.
Wir sprechen übrigens auch heute noch bei Säuglingen vom "Wickeln", meinen dann aber, im Gegensatz zu früher, natürlich nur das Anlegen der Windeln.
Weiterführende Literatur:
- Gerhard Wagner | Schwein gehabt!: Redewendungen des Mittelalters | Regionalia Verlag | Infos bei Amazon
Übrigens, auch heute noch wickeln Frauen in manchen Ländern ihre Kinder.
AntwortenLöschenEs gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass die Wicklung dem Kind unangenehm ist, Schmerzen bereitet oder psychisch schadet. Angeblich soll es sogar angenehm für das Kind sein, quasi dauerumarmt zu sein. Und die Rate der Todesfälle durch den plötzlichen Kindstot soll eingedämmt werden durch den Dauerreiz. Ob das wissenschaftlich haltbar ist, weiß ich aber nicht.