Montag, 24. September 2012

Ketzerei: Die Katharer und ihre mitunter unappetitliche Lehre

Burg Montségur, Bollwerk der Katharer
Urheber: Lamecast Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported | Quelle: Wikimedia.org 

Abt Eckbert von Schönau berichtet in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zum ersten Mal über die Katharer - zumindest ist er der erste uns bekannte Chronist, der diesen Namen verwendet (in Frankreich hießen sie laut Eckbert damals "texerant", in Flandern "Piphli").
Man hört weiters über diese frühen Katharer, dass sie bereits die heilige Messe ablehnten, was wiederum auf der Ablehnung der Hostie (= der Leib Christi) beruhte. Alle Materie war ihrer Meinung nach böse (= Dualismus). Offiziell begründet hat man die Ablehnung des Brots damals allerdings noch damit, dass der Leib Christi so groß wie ein Gebirge hätte sein müssen, wenn man alle Gläubigen damit immer wieder speisen könne. Da dies aber nicht möglich sei, könne auch die Hostie nicht der Leib Christi sein. 
Die Katharer verzehrten, Veganern gleich, keine tierischen Produkte (nur Fisch bildete eine Ausnahme, da sie meinten, dieser wäre kein Produkt der Zeugung, sondern er entstünde aus dem Wasser in dem er lebt). In einer bei den Katharern umhergehenden Legende hieß es, Satan habe gemeinsam mit von ihm verführten Engeln im Himmel gegen die Streitmacht Gottes gekämpft. Dabei hätten (im Himmel!) schwangere Frauen vor Schreck zuhauf Fehlgeburten erlitten. Die Föten seien daraufhin von oben herab auf die Erde gepurzelt und aus deren Fleisch entstanden dann angeblich die Tiere. Das Fleischverbot der Katharer, war demnach eine Art Kannibalismus-Verbot...

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Weiterführende Literatur: 

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