(Foto: Jamain / Wikimedia.org) |
Leider ist es nicht gerade einfach herauszufinden, wie es um die Kaufkraft des Geldes in weit zurückliegenden Zeiten bestellt war. Außerdem gibt der Begriff "Silberling" - in der altgriechischen Ausgabe der Bibel "argyria" genannt - keine nähere Auskunft darüber, um welche Währung es sich konkret handelte.
Die Forschung geht allerdings davon aus, dass der Tyros-Schekel gemeint ist, mit dem jeder männliche Jude, ab dem 20 Lebensjahr, seine Tempelsteuer bezahlen musste (wobei nicht ein voller Tyros-Schekel pro Jahr fällig war, sondern nur ein halber). Ein Tyros-Schekel entsprach 4 Drachmen bzw. 4 römischen Denarii. Das bedeutet, Judas bekam in Summe rund 120 Denarii. Für diesen Betrag erhielt man beispielsweise acht Schafe - deshalb das Bild ;) - oder einen Esel.
Bereits mit einem einzigen Denar konnte man problemlos einen Tag lang seine Bedürfnisse decken (Essen, Trinken, Platz zum Schlafen). Judas hätte also drei volle Monate auf der faulen Haut liegen können ... wenn er sich nicht, von Selbstvorwürfen gequält, erhängt hätte.
Nun gut, letztendlich muss so einer Geschichte wohl irgendeine Moral innewohnen.
Weitere interessante Themen auf diesem Blog:
Die Forschung geht allerdings davon aus, dass der Tyros-Schekel gemeint ist, mit dem jeder männliche Jude, ab dem 20 Lebensjahr, seine Tempelsteuer bezahlen musste (wobei nicht ein voller Tyros-Schekel pro Jahr fällig war, sondern nur ein halber). Ein Tyros-Schekel entsprach 4 Drachmen bzw. 4 römischen Denarii. Das bedeutet, Judas bekam in Summe rund 120 Denarii. Für diesen Betrag erhielt man beispielsweise acht Schafe - deshalb das Bild ;) - oder einen Esel.
Bereits mit einem einzigen Denar konnte man problemlos einen Tag lang seine Bedürfnisse decken (Essen, Trinken, Platz zum Schlafen). Judas hätte also drei volle Monate auf der faulen Haut liegen können ... wenn er sich nicht, von Selbstvorwürfen gequält, erhängt hätte.
Nun gut, letztendlich muss so einer Geschichte wohl irgendeine Moral innewohnen.
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Sag mal, kennst du irgendeine gute Seite (oder auch ein Buch), in dem die Kaufkraft verschiedener antiker Währungen angegeben ist? Ich wollt immer schon mal wissen, was man sich für ein Ass, eine Sesterze, einen Denar etc. so leisten könnte. Einfach auch, um beim Lesen solch alter Geschichten mir das besser vorstellen zu können.
AntwortenLöschenDass mit Judas find ich beispielsweise gerade höchst interessant - ich hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wie viel er wohl verdient hat. Sollte das mal bei der Millionenshow gefragt werden, werde ich es jetzt wissen *G*
Sehr umfangreich und übersichtlich aufgeschlüsselt ist das Themengebiet hier: Imperium Romanum
LöschenWobei etliche Zahlen auf wagen Überlieferungen beruhen. Sie unterscheiden sich deshalb, abhängig von Zeit und Ort, teilweise gravierend.
Ich selbst entnahm die Informationen zu diesem Artikel hauptsächlich aus den Büchern "Pontius Pilatus - Römer, Ritter Richter" (Ralph-Peter Märten) und "Der erste Papst" (Michael Hesemann).