Obiges Bild zeigt den Ausschnitt eines Modells, das der Archäologe Italo Gismondi in den 1930er-Jahren für Mussolinis Ausstellung Mostra Augustea della Romanità entwarf. Dargestellt wird die Stadt Rom, wie sie im 4. Jahrhundert, zur Zeit des großen Konstantin, ausgesehen haben soll.
Die Macher des Films Quo Vadis (1951) hielt die klare zeitliche Eingrenzung jedoch nicht davon ab, genau dieses Modell bereits Kaiser Nero (Peter Ustinov) als dessen Vision eines neuen Roms unterzuschieben: Klick mich.
Ähnlich arg trieb es Ridley Scott in Gladiator (2000), der es den Kinobesuchern in einer kurzen Szene als das Rom des Commodus andrehte - womit er freilich um weit mehr als 100 Jahre daneben lag.
Auch in vielen Dokumentationen wurde und wird Gismondis Modell immer wieder gerne gezeigt - in der Regel ebenfalls in zeitlich völlig unpassenden Zusammenhängen. Zwar sollte man von den Machern eines Sachfilms mehr Sorgfalt erwarten können, als von einem Spielfilmregisseur, doch leider ist häufig das genaue Gegenteil der Fall - siehe etwa die hanebüchene Ausstattung von Guido Knopps Reihe "Die Deutschen". Zwischenzeitlich hat diese ignorante Schlamperei auch etliche Nachahmer gefunden. Dass man durch die Verwendung von falscher Kleidung, Accessoires und Architektur, dem Seher jede Vorstellung vom besonderen Geist eines Ortes oder einer Epoche verweigert, haben die Verantwortlichen bis heute nicht realisiert.
Ähnlich arg trieb es Ridley Scott in Gladiator (2000), der es den Kinobesuchern in einer kurzen Szene als das Rom des Commodus andrehte - womit er freilich um weit mehr als 100 Jahre daneben lag.
Auch in vielen Dokumentationen wurde und wird Gismondis Modell immer wieder gerne gezeigt - in der Regel ebenfalls in zeitlich völlig unpassenden Zusammenhängen. Zwar sollte man von den Machern eines Sachfilms mehr Sorgfalt erwarten können, als von einem Spielfilmregisseur, doch leider ist häufig das genaue Gegenteil der Fall - siehe etwa die hanebüchene Ausstattung von Guido Knopps Reihe "Die Deutschen". Zwischenzeitlich hat diese ignorante Schlamperei auch etliche Nachahmer gefunden. Dass man durch die Verwendung von falscher Kleidung, Accessoires und Architektur, dem Seher jede Vorstellung vom besonderen Geist eines Ortes oder einer Epoche verweigert, haben die Verantwortlichen bis heute nicht realisiert.
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Weiterführende Literatur:
- Marcus Junkelmann | Hollywoods Traum von Rom | Verlag Philipp von Zabern | 2004 | Meine Rezension | Infos bei Amazon
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