Donnerstag, 6. September 2012

Literatur: Der sterbende König

Der sterbende König - Rezension
Foto: Hiltibold - (C) Rohwolt Taschenbuch Verlag

Wenn es so etwas wie "Männerbücher" gibt, dann sind es die historischen Romane von Bernard Cornwell. Ich kenne keinen Autor, der wie er die Kriege vergangener Tage dermaßen gekonnt, in all ihren grässlichen Ausformungen, schildert.
So auch im sechsten Band der Uhtred-Reihe, mit dem Titel "Der sterbende König". Und jener König der da nach langem Leiden stirbt, ist Alfred der Große, König der Westsachsen, der wie kein anderer über Jahrzehnte hinweg den Widerstand gegen die dänisch-wikingischen Eindringlinge organisierte. Uhtred, der angelsächsische Krieger aus dem Norden Englands, der Alfred nicht mag, ihn aber im Laufe seines Lebens doch insgeheim zu bewundern gelernt hat, kämpft auch diesmal wieder die Schlachten seines Königs - und, nach dessen Dahinscheiden, die seines Sohns und Nachfolgers Eduard. Uhtreds Leben, er ist mittlerweile 45 Jahre alt, ist, wie man es auch aus den vergangenen Büchern dieser Reihe kennt, eng mit dem Schicksal Englands verknüpft.
Verrat, Gaunereien, Brutalität, eine Priese Liebe (zum Glück nur eine Priese!) und die Gier nach Geld und Macht, sind die bewährten Zutaten, die auch hier wieder vor historischem Hintergrund gekonnt zu einer Geschichte verwoben werden.

Sicher, es mag etwas bessere Bände der Uhtred-Reihe geben, die mehr Abwechslung und Überraschungen beinhalten. Die größeren Kämpfe laufen ja auch im sechsten Band noch immer nach dem längst bekannten Prinzip ab (Schildwall). Das Dazwischen, die Zeit vor der Schlacht, finde ich persönlich aber ohnehin unterhaltsamer und spannender. Jene Abschnitte der Handlung also, in denen man noch nicht weiß, wer Freund und wer Feind ist.
Allerhöchstens kann man Cornwell beim sechsten Uhtred-Band Stagnation auf sehr hohem Niveau vorwerfen. Jedoch ist er seinen Mitbewerbern immer noch haushoch überlegen. Er schildert das Mittelalter einfach am authentischsten. Damit unterscheidet er sich wohltuend von z.B. Rebecca Gablé, mit ihren schon beinahe politisch korrekt handelnden Helden, die letztendlich immer genau wissen was sich (nach heutigen Maßstäben!) gehört.

Auf seiner Homepage, auf der der umtriebige Autor seinen Lesern bereitwillig Auskunft gibt, hat er bereits angedeutet, dass das nächste Buch an dem er schreiben wird, wohl der siebte Band mit Uhtred sein wird.

Anmerkung 1: Das Buch "Der sterbende König" ist nicht so dick wie seine Vorgänger. Das liegt allerdings nicht an einer geringeren Seitenanzahl, sondern daran, dass man dünneres Papier verwendet hat .
Anmerkung 2: Auch das Hörbuch zu diesem Roman ist bereits erschienen. Wobei mir allerdings nicht bekannt ist, ob es sich dabei eventuell um eine leicht gekürzte Fassung handelt, wie das auch schon in der Vergangenheit der Fall war.

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