Überlaufene Archäologie
Dass die Archäologie seit einigen Jahren zunehmend von Frauen überrannt wird, fällt doch sehr auf. Eine persönliche Interpretation dieses Umstandes erspare ich mir an dieser Stelle, doch ist andererseits völlig klar, dass nur sehr wenige dieser Studentinnen eines Tages Jobs finden werden, die ihrer teuren, vom Steuerzahler gesponserten Ausbildung entsprechen. Weiblein und natürlich auch Männlein studieren einfach sehenden Auges an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes vorbei. Hauptsache man studiert überhaupt; aber selbstverständlich nicht die für den Wirtschaftsstandort so wichtigen technischen oder naturwissenschaftlichen Fächer, da wohl zu anstrengend und zu schwierig.
Man kann sich daher ausmalen, wie es um die Qualität der Geisteswissenschaften bestellt sein muss, wenn sich dort zunehmend die fürs Studieren eher minder geeigneten Personen sammeln. Dass nach dem Studium ausgerechnet viele dieser Leute beruflich bei den Medien landen, sofern sie überhaupt am Arbeitsmarkt sinnvoll vermittelbar sind (selbst Doktorinnen schickt man mittlerweile zum Erdbeerenpflücken), erklärt wiederum das bescheidene Niveau, das für den Journalismus dieser Tage so typisch ist.
Eine einfache Obergrenze bei den Studienplätzen - inklusive Aufnahmeprüfung (ohne irgendwelche leistungsfeindlichen Quoten) - würde der immensen Steuergeldverschwendung im Rahmen der universitären Ausbildung einen Riegel vorschieben und zu einem signifikanten Rückgang bei den graduierten Archäologen führen; was insofern für die verbleibenden Ausgräber von Vorteil wäre, da durch das Eliminieren des Überangebots an Arbeitssuchenden auch ihre eigene Arbeit finanzielle wieder höher bewertet werden würde. Schließlich 'raunzen' sie doch so gerne, dass sie eigentlich zu wenig verdienen würden; doch leider hat man das auch auf dem Arbeitsmarkt geltende Prinzip 'Angebot und Nachfrage' wohl noch nicht so recht verinnerlicht.
Im Übrigen: Wenn sich jemand unterbezahlt fühlen darf, dann sind es vor allem Berufstätige außerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften. Der geneigte Leser möge sich dazu nur einmal die Frage stellen, was unsere Gesellschaft wohl härter treffen würde: Wenn z.B. Krankenpfleger, Polizisten und Kindergärtnerinnen für ein paar Tage streiken würden oder wenn Archäologen, Philosophen und Soziologe für ein paar Monate ihre Tätigkeit einstellen?
Folia, beliebte Musik aus der Renaissance
Was meine musikalischen Vorlieben betrifft, so bin ich im Laufe der Jahre zeitlich immer weiter nach hinten gerutscht, bis ich bei der von mir mittlerweile hochgeschätzten Renaissance-Musik angelangt bin.
Pachelbels wunderbaren Canon in D dürften die meisten Freunde Alter Musik kennen. Er entstand im Barock und wird bis heute in allen möglichen Variationen recycelt. Doch auch die Renaissance hat ein ähnlich populäres musikalisches Thema zu bieten: Die Folia bzw. Folies d’Espagne. Eine Variante davon ist in diesem Video zu hören - kommt besonders gut mit voll aufgedrehtem Basslautsprecher ;)
Einschränken muss ich aber, dass hier diese spezielle Interpretation meiner Meinung nach ca. ab der Hälfte abbaut. Doch bis dahin ist die Musik uneingeschränkt ausgezeichnet!
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Folia, beliebte Musik aus der Renaissance
Was meine musikalischen Vorlieben betrifft, so bin ich im Laufe der Jahre zeitlich immer weiter nach hinten gerutscht, bis ich bei der von mir mittlerweile hochgeschätzten Renaissance-Musik angelangt bin.
Pachelbels wunderbaren Canon in D dürften die meisten Freunde Alter Musik kennen. Er entstand im Barock und wird bis heute in allen möglichen Variationen recycelt. Doch auch die Renaissance hat ein ähnlich populäres musikalisches Thema zu bieten: Die Folia bzw. Folies d’Espagne. Eine Variante davon ist in diesem Video zu hören - kommt besonders gut mit voll aufgedrehtem Basslautsprecher ;)
Einschränken muss ich aber, dass hier diese spezielle Interpretation meiner Meinung nach ca. ab der Hälfte abbaut. Doch bis dahin ist die Musik uneingeschränkt ausgezeichnet!
Jordi Savall (kennst du bestimmt) hat auch mehrere sehr gute Variationen der Folia im Programm.
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=5Frq7rjEGzs
Perter D.
Ja, Savall kenne ich natürlich, ein großartiger Musiker!
LöschenHaha, genau diesen Link zu Savall wollte ich hier auch gerade reinkopieren.
LöschenUnd was das Studium betrifft: Tja, ich habe in der Tat nicht danach gefragt, was meinem Land nutzt, sondern bin meinem Philologinnenherzen gefolgt. Ich bin froh, dass ich diese Möglichkeit hatte. Für mich war das Studium in erster Linie eine Gelegenheit, für ein paar Jahre meinen Interessen nachzugehen und ich trauere dieser Zeit nach, wobei Geld verdienen und keine Prüfungen mehr ablegen müssen schon auch nicht schlecht ist.
Lieber Hiltibolt, deine Kritik am Überangebot von GeisteswissenschaftlerInnen in Ehren, aber nicht jeder interessiert sich wirklich für MINT-Fächer oder Ingenieurkrams, geschweige von der Eignung dafür. BWL-er haben wir doch mehr als genug, und was hilft es uns?
AntwortenLöschenFachspezifische Eignungstest finde ich auch sinnvoll, statt des generellen NC.
- Fränkin -
Ja, ideal wäre, die Betroffenen würden überhaupt nicht studieren und stattdessen ein Handwerk oder ähnliches angehen (in bestimmten Bereichen suchen Arbeitgeber händeringend nach Personal). Nur dafür sind sich mittlerweile viele junge Leute zu schade - das belegen auch entsprechende Umfragen ganz klar. Da zieht man es scheinbar vor, auf hohem Niveau - nämlich als Akademiker - arbeitslos zu sein.
LöschenWenn die Politik immer höhere Abiturquoten anstrebt, muss man sich dann wundern, dass es immer mehr Studenten gibt? Das Problem liegt aus meiner Sicht nur begrenzt beim Studium, sondern auf der Stufe darunter. Lieber weniger, dafür bessere Abis, das ergibt automatisch weniger, aber bessere Studenten! Aber das ist in erster Linie ein politisches Problem, das der Arbeitsmarkt dann ausbügeln sollte...
LöschenAuch meiner Meinung nach ist es in erster Linie ein politisches Problem. Das ständige Plärren nach einer höhreren Akademikerquote, egal ob in Österreich oder Deutschland, und die angestrebte Umwandlung einer Industrie- in eine Dienstleistungsgesellschaft (selbst wenn für viele Dienstleistungen gar kein Bedarf da ist) sorgt für ein Klima, das viele junge Leute irrigerweise in die Unis treibt.
LöschenHinzu kommt dann noch, dass das Abitur/die Matura früher als Eignungstest für ein Studium gelten konnte; heute hört man aber aus Deutschland, dass dort atemberaubende 75 Prozent der Abiturienten fürs Studium ungeeignet sind: http://www.ndr.de/kultur/Trotz-Abitur-Bildungsdefizite-junger-Deutscher,bildung324.html
Dass diesbezüglich die Lage in Österreich noch nicht so dramatisch ist, führe ich auf das Vorhandensein der Berufsbildenden Höheren Schulen, vor allem auf die HTL zurück. Die ist, das weiß ich aus eigener Anschauung, nicht leicht, allerdings auch beste Voraussetzung für ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium, und gewährleistet überdies auch einen raschen Einstieg in den Arbeitsmarkt.
Au ja, irgendwas handwerkliches in Richtung Restaurator wäre schön, dann müssten Archive nicht ständig Buchbinder zweckentfremden xD
Löschen- Flachländer -
Ja, es ist ein politisches Problem. Und wer auch immer es zu verantworten hat - die Anforderungen an den Schulabschluß für eine Ausbildung werden immer höher. Früher reichte Mittlere Reife für eine journalistische Ausbildung, später war es das Abi, und heute sollte man am besten studiert haben. Was, ist dabei egal ... was man an der schlechten Qualität, auch in Grammatik und Rechtschreibung, vieler Zeitungsartikel merkt.
AntwortenLöschenReife, Entwicklung, Qualität kommt immer mehr aus der Mode. Ganz übles Beispiel ist dieses 8jährige Abi, wo teilweise noch Minderjährige auf die Unis losgelassen werden, die nicht mal den Mietvertrag für die Studibude unterschreiben dürfen, von weiteren Lebensfertigkeiten ganz zu schweigen.
- Fränkin -