Varusschlacht in Kalkriese?
Das Museum von Kalkriese ist in optischer Hinsicht ein absoluter Graus: Hässliche, vor sich hinrostende Stahlinstallationen stehen verstreut im Gelände und beleidigen die Augen all jener Besucher, deren ästhetisches Empfinden noch nicht völlig den Bach hinunter gegangen ist (siehe Bild).
Überdies kann nicht als gesichert gelten, dass die Varusschlacht wirklich in Kalkriese stattgefunden hat. Genauso gut könnte sich dort wenige Jahre später der römische Feldherr Germanicus auf seinem mäßig erfolgreichen Rachefeldzug mit den Germanen geprügelt haben.
Zu dieser Fragestellung soll nun im Rahmen eines großen Projektes geforscht werden, wie Archäologie Online berichtet: Klick mich
Interessant wäre auch zu erfahren, inwieweit tatsächlich Kritiker der Kalkriese-These in das Forschungsprojekt eingebunden werden. Oder ob es sich hierbei vor allem um eine Veranstaltung handelt, die Kalkriese als Schlachtort bestätigen soll. Man darf nämlich eines nicht vergessen: Das Museum vor Ort wurde rund um den Mythos Varusschlacht errichtet. Bricht der quasi weg, ist das selbstverständlich für das Museum sowie seine Geldgeber - vor allem die Lokalpolitik - eine wenig schöne Entwicklung ...
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Ein Leser machte mich auf einen Beitrag aufmerksam, in dem es darum geht, dass deutsche Verleger ein Verbot von Adblockern fordern. Anderenfalls könnten sie ihre drittklassigen Schmierblätter vorzüglichen Qualitätsblätter nicht mehr finanzieren. Und das wäre angeblich ganz schlimm, weil dann würde die breite Masse der Bevölkerung beispielsweise durch Blogger, die "journalistische Standards" nicht erfüllen, informiert. Mon dieu!
Ich bin jedenfalls stolz darauf, mein Blog nicht im Rahmen dieser sogenannten "journalistischen Standards" zu betreiben. Denn in dem Fall müsste ich beispielsweise den Campus Galli ganz toll finden - oder zumindest so tun als ob - und diese geschichtsdidaktische Abraumhalde wie ein Blöder belobhudeln; bei gleichzeitigem Verschweigen oder Kleinreden des im Umfeld dieses Projekts errichteten Förder- und Abpumpdickichts.
Auch ein Interview wie zuletzt jenes mit Stefan Wolters vom Geschichtspark Bärnau-Tachov, das übrigens bisher gut 3000 Mal angeklickt wurde, wäre im Rahmen der vielgepriesenen "journalistischen Standards" kaum denkbar. Einfach weil Zeitungen - selbst die Online-Ausgaben mit überreichlich Platz - ihre Leser für zu dumm halten, ein ausführliches Interview in dieser Länge geistig verarbeiten zu können. Infolgedessen beschränken sich die 'Profis' auf das Verabreichen von journalistischem Fingerfood mit homöopathischem Informationsgehalt.
Nein wirklich, behaltet doch bitte eure vermeintlichen Standards, liebe Journalisten. Und während ihr eure Berichterstattung immer öfter an den Befindlichkeiten von Anzeigenkunden ausrichtet, nehme ich mir das Recht heraus, hier zu frei schreiben, was mir passend erscheint. Denn eure ständig im Mund geführte "Unabhängigkeit" bedeutet in der Realität vor allem eines: Finanzielle Unabhängigkeit! Und darüber verfügt nahezu keine von euch hauptberuflichen Meinungströten.
Im Übrigen: Würden die Online-Portale - besonders jene der Zeitungen - nicht so unsäglich viel Werbung schalten, oft noch dazu in animierter und lärmender Form, dann hätten sich Adblocker nie dermaßen weit verbreitet.
Doch es verhält sich hierbei wohl so ähnlich wie bei der tagtäglichen Trump-Berichterstattung: Man hat längst jedes Maß verloren und überdies völlig übersehen, wie sehr man vielen Medienkonsumenten mit derlei Dauerpenetrationen auf den vielzitierten Sack geht.
Doch es verhält sich hierbei wohl so ähnlich wie bei der tagtäglichen Trump-Berichterstattung: Man hat längst jedes Maß verloren und überdies völlig übersehen, wie sehr man vielen Medienkonsumenten mit derlei Dauerpenetrationen auf den vielzitierten Sack geht.
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In den Logfiles entdeckt: Zensur-Doku
Unlängst warf ich einen Blick in die Logfiles dieses Blog und dabei fiel mir auf, dass alleine in den letzten paar Tagen an die 400 Zugriffe auf einen schon etwas älteren Beitrag zu verzeichnen sind, in dem es unter anderem um die sogenannten "Skeptiker" sowie den tendenziell unappetitlichen Internetauftritt des satirischen Negativpreises "Das goldene Brett" geht.
Woher genau kamen die Zugriffe? Von verschiedenen Webseiten, aber ursprünglicher Ausgangspunkt scheint der Kommentar unter einer aktuellen, bei Youtube veröffentlichten Doku zu sein, in der es, neben sehr schlechtem Journalismus, besonders um Zensur und Manipulation bei Wikipedia geht. Daran beteiligt sollen laut Dokumacher nicht zuletzt Mitglieder besagter Skeptiker sein. Auch ein ehemaliges Skeptiker-Mitglied - quasi ein Aussteiger aus dieser sektenhaft anmutenden Bewegung - kommt dabei zu Wort.
Die über zweistündige Doku erscheint mir in mancherlei Hinsicht inhaltlich durchaus interessant, obschon das teilweise im Hintergrund wabernde Thema 911 mich weniger 'anturnt': Zur Doku
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Weitere interessante Themen auf diesem Blog:
Und auch rostiger Baustahl kostet Geld. Viel Geld, bei der verbauten Menge in Kalkriese. Außerdem ist es aus didaktischer Sicht extrem fragwürdig, sich so einer Visualisierung zu bedienen. Lust auf Geschichte ruft das sicher bei kaum einem Besucher hervor.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Britta
Wenn ich mich richtig erinnere, sind diese Stahlwände Teil eines Ganges, der aufs Bodenniveau zur Zeit der Varusschlacht führt und Grabungsschnitte usw. zeigt. Ist schon ein paar Jährchen her, daß ich dort war, und ich weiß natürlich nicht, in welchem Zustand die Installation jetzt ist. Weitere didaktische Elemente auf dem Gelände sind sensorische Stationen ... alles irgendwie so "neue Museumspädagogik", Erleben mit allen Sinnen etc.
Löschen- Fränkin -
Um schön klingende Formulierungen ist man bei solchen Konzepten natürlich nie verlegen ....
LöschenIch war selbst schon in Kalkriese und halte auch nicht das ganze Konzept des Museums für missglückt. Lediglich große Teile des Freiluftbereichs. Wegen so etwas besuche ich kein Museum. Das bietet mir auch jede x-beliebige Baustelle.
Liebe Grüße,
Britta
Wow, die blenden in dieser Wikipedia-Dokumentation am unteren Bildschirmrand immer die Quellen ein. Das finde ich wunderbar und sollte in ähnlicher Form für sämtliche Dokumentationen, ganz besonders aber für Nachrichtensendungen, verpflichtend sein!
AntwortenLöschenWie lustig, erst gestern habe ich darüber nachgedacht, was Adblockverbote bringen. Es gibt ja inzwischen Seiten diverser Printmedien, auf die man mit eingeschaltetem Adblock nicht zugreifen kann. Sehe ich eher als Segen... wenn ich einen Link von denen versehentlich anklicke, warnt mich der Browser davor, nicht weiterzugehen :D.
AntwortenLöschenWas ein Problem darstellt, ist der beliebteste Addblocker AdBlock für Chrome an sich, bestimmte Werbung lässt der nämlich gern durch und die Macher sind ein wenig dubios. Würde gerne gegen einen anderen Addblocker austauschen.
Und ansonsten: Ich whiteliste bewusst, wen ich unterstützen möchte. Und das sehr gerne. Aber wehe, jemand verbietet die Dinger. Ich brauche keine Pop-Ups, die meine Krücke lahmlegen und die selbst bei schlechtestem Internet irgendwie immer geladen werden. Aber auf den Content darf man ewig warten...
El4ria.
Ich benutze seit gut einem Jahr "uBlock orgin" - gibts für Chrome und Firefox.
LöschenMeiner Meinung nach ein sehr guter und vertrauenswürdiger Werbeblocker.
https://de.wikipedia.org/wiki/UBlock_Origin
Danke, wird jetzt getestet!
LöschenEl4ria
Zweimal war ich in Kalkriese, einmal mit den Kindern, einmal mit Arbeitskollegen. Erlebnis war der Besuch dort in keinem der beiden Fälle. Kalkriese ist ein intellektuallisierter Witz, ausgeklügelt von Leuten, die den Kontakt zum Publikum verloren haben.
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