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Ich bin mal gespannt, ob die Neu-Übersetzung Gregors Werk "Zehn Bücher Geschichten" (was für ein merkwürdiges Deutsch) tatsächlich im kommenden Oktober erscheint. So steht es nämlich bei Amazon. Verlassen kann man sich darauf ja nicht, da der Verlag die Veröffentlichung seit ungefähr zwei Jahren immer wieder verschiebt.
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Der Beitrag enthält manch zutreffende Information, aber aufgrund von unentschuldbaren Auslassungen auch manch irreführende und daher falsche. So wurden die zahlreichen Gewaltausbrüche in den Ballungsräumen des Reichs verschwiegen, welche der Zuzug/die Vermischung von Angehörigen rivalisierender Religionen/Ethnien auslöste - siehe etwa jene zwischen Juden und Judenchristen zur Zeit des Tiberius und des Claudius in der Stadt Rom (überliefert von Sueton und Tacitus); oder die extrem blutigen Auseinandersetzungen zwischen Juden und Griechen in Alexandria, in Caesarea Maritima, auf Zypern usw. (überliefert u.a. von Flavius Josephus).
Oftmals wurde vom römischen Staat hart gegen Religionen und Kulte durchgegriffen, die man als Fremdkörper einstufte, welche die Gesellschaft unterwanderten bzw. parallele Strukturen zu den althergebrachten aufbauten - Stichwort 'Parallelgesellschaften'. Zu nennen sind hier z.B. ägyptische Kulte und die Bacchanalien ("Bacchanalien-Skandal"). Im von Trajan eroberten Dakien, wo die Gesellschaft theokratisch-fundamentalistische Züge trug, ließ man wiederum sämtliche Heiligtümer bis auf die Grundmauern schleifen. In anderen Gebieten, in denen die Religion ebenfalls stark politisch konnotiert war, wurden die Priester systematisch liquidiert - siehe die keltischen Druiden.
Warum wurde diese bedeutende Seite der römischen Medaille im Beitrag des Bayerischen Rundfunks nicht entsprechend gewürdigt? Warum stattdessen die extreme Überbetonung römischer Toleranz und Integrationsfähigkeit? Wohl nicht ganz unpassend zum unwissenschaftlichen 'Cherry Picking' des BR sei die deutsche Bundeszentrale für Politische Bildung zitiert: "Charakteristisch für Propaganda ist, dass sie die verschiedenen Seiten einer Thematik nicht darlegt [...]."
Wenn sich also der BR nicht dem entsprechenden Verdacht aussetzen möchte, dann sollte er zukünftig etwas qualitätvollere Beiträge produzieren. Möglich wäre das, indem sich die verantwortlichen Redakteure mit den wichtigsten antiken Primärquellen vertraut machen, anstatt vor allem aus mit Filter versehener Sekundärliteratur zu schöpfen. Ohnehin haben längst viele Rezipienten eine ausreichend feine Sensorik entwickelt, die es ihnen erlaubt, wenigstens zu erahnen, wenn jemand für aktuelle politische Anliegen wieder einmal allzu krampfhaft nach Argumenten in der Vergangenheit stöbert ...
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Glaubt man dem Marix Verlag , dann sollen die "Zehn Bücher Geschichten" dieses Jahr wirklich noch erscheinen. Die Auskunft hat man mir im Frühjahr gegeben .
AntwortenLöschenHoffen wie das Beste! :-)
Gero
Auch ich warte schon eine gefühlte Ewigkeit auf die Veröffentlichung. Marix ist leider sehr unzuverlässig was das betrifft.
LöschenGuinevere
Imogen Rhia Herrad heißt die Autorin des BR-Beitrags über Rom.
AntwortenLöschenIch habe gerade ein wenig durch ihr Twitter-Konto gescrollt und dabei interessante Erkenntnisse über sie gewonnen. Von jemandem wie ihr kann man kaum etwas anderes erwarten, als solche lückenhaften Beiträge mit verkappt politischer Stoßrichtung.
Die Geschichtswissenschaft ist eine Meinungswissenschaft und besonders anfällig für politischen Missbrauch. Ich muss es wissen, schließlich habe ich selbst Geschichte (und Archäologie) studiert.
AntwortenLöschenGrüße,
Robert
Es ist tatsächlich wahrscheinlich, dass hier unter dem Deckmäntelchen einer scheinbar harmlosen Radiosendung zum Thema "antikes Rom" eine politische Botschaft abgesetzt werden sollte. Auch schlichte Inkompetenz kommt natürlich in Betracht.
AntwortenLöschenSie haben auf jeden Fall sehr gut herausgearbeitet, was an bedeutenden Informationen unterschlagen wurde, ohne die das Thema nicht tatsachengerecht dargestellt werden kann.
Mir gefällt Ihre Internetseite sehr und ich hoffe auf viele weitere kritische Beiträge.
Liebe Grüße aus Tübingen