Samstag, 30. November 2019

📚 Hiltibolds aktuelle Leseliste: Die Kelten in Bayern -- Septuaginta in Deutsch -- Die Wikinger -- Römische Naschkatzen -- Saat der Rache




Die Kelten in Bayern - Archäologie und Geschichte | Markus Schußmann | Verlag F. Pustet | 2019 | 416 Seiten | Preis: 39,95 Euro | Infos bei Amazon
Ein außerordentlich informatives und umfangreiches Buch über die Geschichte bzw. das Leben der Kelten in Bayern (und Umgebung). Besonders hervorzuheben sind hier die zahlreichen Fotos und Zeichnungen: Darunter die unterschiedlichen Kontruktionsweisen keltischer Hauswände und ganzer Häuser, Brunnen, Viereckschanzen, Kleidung/Trachten, Rüstungen, die Entwicklungsgeschichte latenezeitlicher Helme und Schwerter, eine chronologisch geordnete Übersicht zu Fibeln usw. 

 Septuaginta in Deutsch (2. Auflage) | Gott / Martin Karrer (Hrsg.) | Deutsche Bibelgesellschaft | 2009 | 1536 Seiten | Preis: 64 Euro | Infos bei Amazon
Hierbei handelt es sich um eine deutsche Übersetzung des Alten Testaments in griechischer Sprache - erklärende Einleitungen vom Übersetzer und ein hübscher Ledereinband inklusive. 

 Die Wikinger - Entdecker und Eroberer | M. Toplak, J. Staecker u.a. | Propyläen Verlag | 2019 | 480 Seiten | Preis: 32 Euro | Infos bei Amazon
In diesem (eher textlastigen) Buch wird von verschiedenen Autoren ein umfangreicher Überblick zum aktuellen Stand der Wikingerforschung gegeben. Mit dem Mitherausgeber, dem Archäologen und Reenactor Matthias Toplak, habe ich kürzlich ein Interview geführt, das hier in einigen Wochen veröffentlicht wird. Darin geht um mutmaßliche Wikinger-Kriegerinnen und einiges mehr.

 Römische Naschkatzen - Praktische Anleitung für die altrömische Küche | Marcus Silvester Junkelmann | Verlag | 2019 | 64 Seiten | Preis: Euro | Infos bei Amazon
Ein Aufruf des bekannten Militärhistorikers und Experimentalarchäologen Marcus Junkelmann zu mehr Ehrgeiz bzw. Authentizität beim Nachkochen antiker römischer Gerichte.

 Saat der Rache - Die Chronik der Niflungen (7. Auflage) | Martin Huber | epubli | 2017 | 400 Seiten | Preis: 12,99 Euro | Infos bei Amazon
In diesem Historischen Roman, der zeitlich um 500 n. Chr. angesiedelt ist, 'rationalisiert' der Autor den Stoff der berühmten Nibelungen- bzw. Thidrekssage. Besonders gut abzulesen ist dies an der Figur des Siegfried: Aus dem Drachentöter wird hier jemand, der einen mörderischen, in einer Felsenhöhle hausenden Wegelagerer erschlägt, dessen Helmzier einen Drachen darstellt. 


Ausführlichere Rezensionen zu den obigen Büchern folgen hier in den kommenden Wochen.

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5 Kommentare:

  1. Oh, das neue Keltenbuch ist genau richtig für mich. Danke für den Tipp, Hilti!!

    LG,
    Erwin

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    1. Gerne, es ist ja wirklich ein sehr informatives Buch zum Kelten-Thema.

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  2. Ich habe mir schon überlegt, ob ich diese neue Publikation über die Wikinger kaufen soll. "Textlastig" befürworte ich, weil mit dürftigen Texten versehene Bildbände zu dem Thema gibt es schon mehr als genug.
    Grüße
    Kilian

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  3. Auf die Rezension des Wikingerbuches freue ich mich schon :). Auf Deine Meinung zur LXX-Übertragung freue ich mich aber noch mehr. Der evangelische Theologe Martin Karrer fragt sich nämlich nicht als erster Vertreter seiner Zunft, ob es so eine tolle Idee seitens Luther gewesen ist, sämtliche original griechischsprachige Schriften des AT aus der Bibel zu verbannen. Mit den aus protestantischer Sicht "apokryphen", aus katholischer Sicht als "deuterokanisch" bezeichneten Schriften steht und fällt z.B. die biblische Herleitung des Fegefeuers (2. Makkabäerbuch), die Ansicht, Gott könne im Licht der natürlichen Vernunft des Menschen erkannt werden (Buch der Weisheit) oder die Ansicht, dass die Seelen ewig leben, was der sogn. "Ganztodhypothese" widerspricht (ebenfalls Buch der Weisheit).
    Eine Bibelübersetzung ist, ähnlich der Überarbeitung der gottesdienstlichen Riten, immer eine OP am offenen Herzen einer Religion. Sie kann, je nachdem, beträchtliche geistesgeschichtliche Konsequenzen haben.

    Wie gesagt, ich bin gespannt auf Deine Meinung. :)
    Wenn es Dir keine zu große Mühe macht, guck doch mal bitte, wie folgende Stellen übersetzt wurden:

    Gen (1.Mose) 2, 23 -> wie benennt Adam seine Frau?
    Jes 3,22 -> Feminist*innen mögen diesen Vers gar nicht
    1 Kön 14, 10 -> im Hebräischen ein sehr drastisches Bild, wird kaum wörtlich übersetzt. Ich kenne nur zwei Übersetzungen, die es tun: Luther und die King James Bible.
    Spr. 11, 22 -> Richtiger Umgang mit Parallelismen. Luther z.B. greift hier (absichtlich?) daneben ;).


    Grüße
    Ulrich

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    1. "Gen (1.Mose) 2, 23 -> wie benennt Adam seine Frau?"
      Er nennt sie Frau.

      In der neuen deutschsprachigen evangelischen Bibel sind die "Apokryphen" wieder mit dabei. Eine Ausgabe dieser Texte hatte ich hier sogar vor eineinhalb Jahren besprochen:
      https://hiltibold.blogspot.com/2018/05/buch-die-apokryphen-der-lutherbibel.html

      Das Wikinger-Buch werde ich nach Weihnachten vorstellen, die Septuaginta davor. Allerdings mit einer Bewertung der Übersetzungsqualität kann ich nicht dienen, das ist einfach nicht mein Fach. Eine Leserin hat mir diese Ausgabe empfohlen, nachdem ich mit zwei neueren Bibelausgaben nur mäßig zufrieden war. Eine davon rezensiere ich ebenfalls noch um die Weihnachtszeit herum. Da passt es thematisch ja gut :)

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