Sonntag, 11. Juli 2021

📽️ Videos: Kai Helge Wirth über die Ursprünge der Sternbilder -- Ottonische Kirche ausgegraben -- Freie Liebe in der Steinzeit? -- usw.



 Kai Helge Wirth: Die Ursprünge der Sternbilder | Spieldauer 56 Minuten | Youtube | Stream & Info 
Eine interessante Diskussionsrunde auf dem neuen Youtube-Kanal des Experimentalarchäologen Dominique Görlitz. Ob an der These was dran ist? Schon möglich, sollte man sich auf jeden Fall mal ansehen. Zwei Fortsetzungen sollen laut Machern noch folgen.


 Natural Sciences in Archaeology | Spieldauer 3 Minuten | Youtube | Stream & Info 
Eigentlich handelt es sich hier um ein nett gemachtes Erklärvideo. Dass aber ausgerechnet das DEUTSCHE Archäologische Institut dieses nur in englischer Sprache produziert hat ist ganz schön schwach. 


 A tale of two swords. | Spieldauer 16 Minuten | Youtube | Stream & Info 



 Ottonisch-mittelalterliche Kirche von Archäologen ausgegraben | Spieldauer 5 Minuten | Youtube | Stream & Info 
Wenn die Archäologen vor Ort ihre eigene Videodokumentation drehen würden - und sei es nur mit der Kamera eines Telefons - dann wäre der Mehrwert für die interessierte Öffentlichkeit sicher größer als bei dieser oberflächlichen Durchhetzerei der ARD. Bezeichnend ist wie man etwa am Schluss den Archäologen genau an der Stelle abwürgt, an der es interessant wird.

 Viele römerzeitliche Funde in Wels ausgegraben | Spieldauer 4 Minuten | ORF | Stream & Info 

 Freie Liebe in der Steinzeit? | Spieldauer 7 Minuten | SWR | Stream & Info 


2 Kommentare:

  1. Freie Liebe in der Steinzeit?:

    "Es spricht einiges dafür, dass die Menschen damals aus heutiger Sicht hochmodern waren."

    Und es spricht noch mehr dafür, dass es nicht unbedingt sinnvoll ist, Wildbeuter der Altsteinzeit mit jungsteinzeitlichen Pfahlbautenbewohnern, Bauern und - je nach Haus unterschiedlich spezialisierten Handwerkern - über einen Kamm zu scheren.

    Schon ein Blick auf die austronesischen Kulturen sollte zeigen, dass deren Sexualleben vor allem von den Umweltbedingungen, aber auch vom Wissen über beispielsweise Inzucht geprägt war. Das reichte von der "Polyamorie" der polynesischen Atollbewohner, wo jeder Durchreisende quasi verpflichtet war, sein Erbgut bei den Gastgebern zu hinterlassen, bis zu den "homophilen" Wildbeutern Borneos, die Geburtenregulierung nicht durch Kindstötung, wie wohl bei Neanderthalern nachgewiesen, sondern durch durch das grundsätzliche Verbot/ Tabu fortpflanzungsfähgigen Geschlechtsverkehrs betrieben.

    Die überlebenden steinzeitlichen Kulturen rund um die Welt waren dann doch eher homogen als homophil. "Two-Spirits" oder "Boy-Wifes" waren akzeptiert, aber die Ausnahme. Khoisan haben als Wildbeuter idR. nur eine Frau, als Bauern oft zwei (wobei das höhere Väteralter von Bauern möglicherweise darauf hinweist, dass sich die Herren erst dann nach einer zweiten Gattin umsahen, wenn die erste schon in die Jahre gekommen war - aber dazu schweigt der Abstract der MPG...).

    Nun muss das, was bis in die Moderne überlebt hat, nicht auch der Lebensstandard vor 20.000 Jahren gewesen sein. Aber es braucht schon etwas mehr Greifbares als die individuelle Präferenz von Forschern und den diese Forscher zum Interview bittenden Redakteuren, um deutliche Abweichungen zu den überlebbenden kontinentalen Steinzeitkulturen zu behaupten.

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    1. Ja, sie generalisieren in ihrer Analyse zu sehr und lassen viele Faktoren unbeachtet. So wie ja manch Forscher neuerdings ganz allgemein für die Steinzeit annimmt, weibliche Jäger wären dazumal ein völlig normales Bild gewesen - ohne das wirklich beweisen zu können. Man behauptet es halt einfach aufgrund von extrem vagen Einzelfallindizien - aus denen man jedoch auch etwas völlig anderes herauslesen könnte.
      Aber so ist das eben mit der Geschichtswissenschaft schon immer gewesen: Zeitgeist und persönliche Weltanschauung beeinflussen das Endergebnis mitunter stark.

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