Mittwoch, 24. Juli 2013

Meine römische Wandmalerei - ein Versuch (Teil 1)

Ich versuche mich gerade als Künstler und "Kalligraph" ;) Das Zwischenergebnis sieht man auf den angefügten Bildern.
Der in römischer Capitalis Rustica ausgeführte, ca. 7 cm hohe Schriftzug, "OTIA ME SOMNUSQUE IUVANT", prangt im Schlafzimmer über dem Bett und bedeutet passenderweise: "Muße und Schlaf erfreuen mich." Hierbei handelt es sich um ein Zitat aus den Epigrammen des Dichters Martial (12, 68, 5).

Die alten Römer haben solche auf Wände gepinselten Texte wohl meist freihändig ausgeführt. Da ich allerdings auf diese Weise keine sauberen Ergebnisse zustande brachte und es mir hier nicht um den Weg ging, sondern nur um das Ziel, bediente ich mich einer Krücke. Ich druckte und schnitt mir die einzelnen Worte bzw. Buchstaben aus (die passende True-Type-Schriftart nennt sich Roman Rustica), zeichnete mit Bleistift die Umrisse nach und malte diese mit Haarpinseln aus. Patzer habe ich später, nachdem die Farbe trocken war, mit einem Skalpell weggekratzt.
Es wurde übrigens nicht jeder Buchstabe einzeln ausgeschnitten, da beispielsweise das "A" bereits im "M" enthalten ist.

Fertig bin ich mit dieser Malerei noch lange nicht, da dem Schriftzug, neben diversen sich emporrankenden Pflanzen, auch zwei Schlangen hinzugefügt werden sollen. Diese galten im antiken Rom wahrscheinlich als Unheil abwendende Wesen (im Sinne eines genius loci) und finden sich beispielsweise als Malereien in häuslichen Kultschreinen.
Im Moment verspüre ich keine große Lust weiterzuarbeiten, deshalb lasse ich die Sache noch die eine oder andere Woche ruhen und überlege mir zwischenzeitlich, wie ich Pflanzen und Schlangen im Detail gestalten werde - ein Beispiel aus Pompeji habe ich mir jedenfalls schon herausgesucht - Klick mich


2 Kommentare:

  1. Das sieht nach einer recht "fummeligen" Arbeit aus, wenn du das alles mit dem Haarpinsel ausmalst. Vor allem auf einem nicht völlig glatten Verputz ist das bestimmt schwierig.
    In der Antike hat man ja versucht den Maluntergrund möglichst glatt hinzubekommen, um sich dadurch die Arbeit zu erleichtern.
    Aber auch dein Endergebnis ist sehr sauber.

    Liebe Grüße,
    Martina

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    1. Das sieht nicht nur fummelig aus, das war es auch. "Dank" des - wie du richtig erkannt hast - unebenen Untergrunds.

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