Montag, 12. August 2013

Ein kurzer Blick auf den Gewölbebau der Antike und des Mittelalters


Die linke Zeichnung zeigt vereinfacht ein auf einem Gesims ruhendes Lehrgerüst, das in ähnlicher Form in der römischen Antike und im Mittelalter zum Einsatz kam. Diese hölzerne, mittels Keilen verstell- und fixierbare Konstruktion, wurde mit Steinen ummauert und - nachdem der Mörtel abgebunden hatte - zerstörungsfrei entfernt. So konnten die Gerüstteile im nächsten Abschnitt des Tonnengewölbes wiederverwendet werden.
Auf dem Bild rechts ist hingegen eine schalungslose Methode dargestellt (Zeichnung nach John Fitchen), bei der die einzelnen Steine mittels Gewichten bis zur Trocknung des Mörtels in Position gehalten werden. 
Auf diese Weise kann selbstverständlich kein Tonnengewölbe errichtet werden, denn ab einem gewissen Überhang würde das Mauerwerk aufgrund des Eigengewichts einfach abbrechen. Allerdings soll diese Technik mitunter bei quasi spitz zulaufenden (gotischen) Kreuzrippengewölben angewendet worden sein. Die Hölzer an denen die Gewichte hingen, schwebten übrigens nicht frei in der Luft, sondern lagen natürlich auf  (hier nicht eingezeichneten) Mauern oder Gerüsten auf ;)

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Weiterführende Literatur:
  • Dietrich Conrad | Kirchenbau im Mittelalter: Bauplanung und Bauausführung | Verlag: E. A. Seemann | Infos bei Amazon

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