Freitag, 1. November 2013

Der Off-Topic-Freitagabend: Farbe und Sprache

Da heißt es immer, originale Druckertinte wäre teuer. Dabei kostet etwa das echte Purpur - eigentlich der exakte chemische Nachbau des von der Murex-Schnecke produzierten Farbstoffs - laut Wikipedia pro Gramm 2450 Euro!
Die Idee, die clavi meiner römischen Tunika mit echtem Purpur zu färben, habe ich mir deshalb bereits abgeschminkt ;)

Was ist "österreichisches Deutsch"? Gibt es das überhaupt? "Jain", denn beispielsweise unterscheidet sich ein Voralberger sprachlich von einem Salzburger mehr, als ein Salzburger von einem nicht-österreichischen Bayern. Von daher ist diese Bezeichnung "österreichisches Deutsch" ein wenig irreführend - trotz einiger gemeinsamer, innerösterreichischer Vokabeln wie Erdäpfel oder Paradeiser (in meiner Familie wurde übrigens seit jeher von Tomaten gesprochen wurde). 
Wobei die österreichischen Dialekte - vom alamannischen Vorarlbergerisch abgesehen - ohnehin allesamt dem bairischen Dialektkontinuum zuzurechnen sind. Interessant ist nachfolgende Karte, auf der die heute noch gesprochenen, deutschen Mundarten, übersichtlich dargestellt werden: Klick mich
Diese Einteilungen sind aber natürlich immer noch recht grob. So hört sich etwa ein Obersteirer eher wie ein Salzburger an, während man dem Untersteirer gerne das wenig schmeichelhafte Attribut "gschert" (= stark dialektgefärbte Sprache) verpasst. Wer sich unter letzerem nichts vorstellen kann, der denke einfach an Arnold Schwarzenegger  ;)


6 Kommentare:

  1. Arnold hört sich doch aber klasse an!
    :-)

    Und wie färbst du die clavi, wenn tyrisches Purpur aufgrund des Preises keine Option darstellt?

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    1. Es gibt da mehrere Möglichkeiten, manche mehr, manche weniger authentisch. Vorweg, meine ist weniger authentisch: Cochenille.
      Wobei das Endergebnis ein dunkles, kräftiges Purpur sein soll. Da antikes Original-Purpur von den Nuancen auch bestimmt nicht einheitlich war, sollte es zumindest optisch ok sein, habe ich mir sagen lassen.
      Es gibt dann aber auch noch andere Möglichkeiten, etwa das Überfärben mit Waid und Krapp.
      Auch Flechten eignen sich zum Purpur-Färben: http://textileflaeche.blogspot.co.at/2013/03/endlich-wieder-zuruck.html
      Und das Verweben verschiedenfarbiger Fäden (rot und blau) kann in Summe ebenfalls eine Art Purpur ergeben:
      http://zeitensprung.blogspot.de/2013/03/agytisch-purpur-gewobener-prunk-2.html

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    2. Südamerikanische Cochenilleschildlaus und europäische Kermeslaus sind zumindest etwas Ähnliches. Schlimm wäre es, wenn du einen Streifen aus rotem Nylon verwenden würdest ;-)

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  2. http://www.kremer-pigmente.com/de/pigmente/purpur-echt-36010.html

    Unsere Spätantiker lösen es auch mit Kermes/Cochenille. Das rangiert von hellem rosa bis blaustichigem violett je nach Färbung. Aber normales Volk hatte auch in der Antike sicher keine Purpur-Färbungen zur Hand, also falls du nicht planst, viel Geld auch für deine restliche Ausrüstung auszugeben, ist auch eine andere Färbung in Ordnung :-)

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    1. Ich nehme das Tunika-Komplettpaket bei der Weberei Galz, da muss ich selber nichts (falsch) machen :)
      Da ich einen römischen Eques darstellen möchte, werde ich ohnehin nicht umhin kommen, ein bissl mehr auszugeben.

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    2. Sirko Galz kann man immer empfehlen (nicht nur kompetent und fair gepreist, sondern auch noch überaus sympathisch!). Der macht einfach geniale Stücke. Spare noch auf einen Stoff von ihm für eine Cotte.

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