Mittwoch, 7. Januar 2015

Buch: Die Römische Republik

Bei den in Reclams Universalbibliothek erschienen Publikationen steht der blaue Farbcode für Lektürehilfen und Einführungen. Zielgruppe sind vor allem Schüler, aber wohl auch Studienanfänger und interessierte Laien, die etwas für ihre Allgemeinbildung tun wollen.
Da mir daran gelegen war, diese Reihe vernünftig einschätzen zu können, wählte ich ein vertrautes Thema aus: Die Römische Republik.

Das gleichnamige Buch von Raimund Schulz gibt auf 160 Seiten einen sehr flüssig geschriebenen Einblick in die vorkaiserzeitliche Funktionsweise und Entwicklung des römischen Gemeinwesens. Dem Autor gelingt es hierbei recht gut, die großen Zusammenhänge aufzuzeigen, ohne sich in Details zu verzetteln. So werden etwa die ersten beiden für Rom so bedeutsamen Kriege gegen Karthago auf nur sieben Seiten abgehandelt, der dritte findet gar nur in wenigen Sätzen - quasi in Form einer Randnotiz - Erwähnung.
Erfreulicherweise legte man den Schwerpunkt aber auch nicht auf die besonders turbulenten letzten Jahrzehnte der Republik, wie in manch anderem Werk zu diesem Thema. Dementsprechend sparsam wird das Treiben von so herausragenden Persönlichkeiten wie Marius, Sulla, Pompeius und Caesar besprochen. Ganz allgemein stehen weniger die Biografien von Einzelpersonen im Mittelpunkt der Betrachtungen, sondern vielmehr jene Veränderungen in der römischen Gesellschaft, die es Aufsteigern überhaupt erst ermöglichten, Karriere zu machen.
Vervollständigt wird das Buch durch mehrere Karten, Literaturhinweise, eine Zeittafel, ausgewählte Quellen und das Kapitel Kontroversen, in dem noch einmal gesondert einige strittige Punkte erörtert werden.

Fazit: Die Römische Republik ist eine aktuelle und unkompliziert geschriebene Einführung, die ich jedem interessierten Einsteiger empfehlen kann.
Ich vergebe 5 von 5 möglichen Punkten  |  ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ 

Anmerkung: Bei Reclam ist ein weiteres Buch erschienen, das den Titel "Die Römische Republik" trägt. Allerdings stammt dieses von von Ingemar König und besitzt ein Cover in der Farbe Magenta.
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Inhaltsverzeichnis (gekürzt):

Einleitung (S 9-10)
Zeittafel (S 11-14)
I. Darstellung (S 15-118)
...
II. Kontroversen (S 121-129
...
III. Quellen (S 131-153)
...
Literaturhinweise (S157-159)
Verzeichnis der Karten (S 160)

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6 Kommentare:

  1. Hallo Hiltibold,

    würdest du sagen, dass dieses Buch für die 6. Schulstufe geeignet ist?

    Liebe Grüße,
    Britta

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    1. Hallo Britta,
      ja, das Buch ist nach meiner Einschätzung dafür geeignet.

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  2. Wenn du wüsstest, wie viele Sachbücher dank deines Blogs schon auf meiner Wunschliste oder tatsächlich bei mir zu Hause landeten (oder verschenkt wurden) :D
    Bei dem überlege ich noch, wäre aber vermutlich nicht schlecht als Recherche.

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    1. Hmm, kommt darauf an, was bzw. wie intensiv du recherchieren möchtest. Der Autor bricht das Thema schon relativ weit herunter, um Verwirrung zu vermeiden. Z.B. geht er mit Namen sparsam um und schreibt nicht "der Volkstribun Lucius Appuleius Saturninus" wurde ermordet, sondern "ein Volkstribun wurde ermordet".
      Fürs erste Einlesen in ein bestimmtes Thema ist das sicher hilfreich und absolut richtig, aber darüber hinaus wird es eher nicht ausreichen.

      Freut mich übrigens, dass meine Buchtipps ankommen :)

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    2. Es geht erstmal darum, einen Überblick über die Epoche an sich zu bekommen. Was war da grob los?
      Von da aus dann weitere Literatur zu finden, ist nicht sooo sehr das Problem, sobald die Übersicht da ist und man nicht "irgendwie nach irgendwelchen Ereignissen so zur Republikzeit" suchen muss.
      Ich merke langsam, dass ich mit Onlinerecherche zu dieser Epoche nicht wirklich weiterkomme, weil ich vom Hundertsten ins Tausendste lese, mir viel Detailwissen anlese, aber der Überblick fehlt völlig.

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    3. Einen groben und vor allem gut verständlichen Überblick liefert das Buch sicher. Da kannst du beruhigt zugreifen.
      Vielleicht werde ich auch noch Ingemar Königs Reclam-Buch über die Republik lesen und besprechen. Es interessiert mich, wie groß der Unterschied hier überhaupt ist.

      Onlinerecherchen sind in der Tat eine zweischneidige Sache. Ich wollte mich erst gestern zum Thema "Hummeln" informieren und gelandet bin ich dann über mehrere Umwege beim Wikipediaartikel über die italienische Designfirma Pininfarina. Von dem, was ich kurz vorher über Hummeln gelesen hatte, hatte ich zwischenzeitlich vermutlich die Hälfte schon wieder vergessen.
      Links im Text sind praktisch, können aber auch ungemein ablenken.

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