Donnerstag, 31. März 2016

Krimskrams: Der Campus Galli öffnet wieder seine Tore -- Ein archäologischer Jahrhundertfund in Ägypten? -- Sensationsfund in Carnuntum? -- Mittelaltergewand und Hitlergruß

Der Campus Galli öffnet wieder seine Tore

Am 1. April öffnet der Campus Galli wieder seine Tore, berichtet die Schwäbische Zeitung: Klick mich
Neben dem bedauerlicherweise schwer erkrankten Projektinitiator Bert M. Geurten werden die Pläne des Geschäftsführers für die kommende Saison thematisiert. Dabei nimmt dieser vom erst kürzlich zum wiederholten Male angekündigten Bau einer Scheune Abstand, die als Räumlichkeit für Veranstaltungen hätte dienen sollen. Somit wird auch in der vierten Saison keines jener Gebäude errichtet, die auf dem karolingischen Klosterplan von St. Gallen zu finden sind (obwohl dies doch das Ziel des Projektes ist).

Das berühmte "Geschwätz von gestern" auf campus-galli.de



Eine Notiz am Rande: Allem Anschein nach ist der Campus Galli - trotz eindeutiger Absichtsbekundungen - auch in der vierten Saison noch immer nicht Mitglied der EXARC: Klick mich
Ob Hannes Napierala, der Geschäftsführer dieser Mittelalterbaustelle, den Antrag lediglich aufgrund von Zerstreutheit vergaß einzureichen? Oder waren es gar eklatante Qualitätsmängel, die eine Aufnahme des Campus Galli in den Zusammenschluss von Freilichtmuseen bisher verhinderten? Bemerkenswert ist es allemal, dass man jene PR-Möglichkeiten, die eine Zugehörigkeit zur EXARC bietet, ungenutzt lässt. Freilich, es ist nicht das erste Versäumnis der Verantwortlichen. 

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Ein archäologischer Jahrhundertfund?

Kein Aprilscherz dürfte jene Pressekonferenz sein, die ebenfalls für den morgigen Tag in Ägypten angekündigt wurde. Thema wird die sensationelle Entdeckung verborgener (und bisher noch nicht geöffneter) Kammern sein, die vor wenigen Monaten hinter den Wänden des Tutanchamun-Grabes im Tal der Könige entdeckt wurden. 
In diesen Kammern soll sich sowohl metallisches wie auch organisches Material befinden. Nicht zuletzt deshalb wird darüber spekuliert, ob es sich dabei um das Grab der berühmten Nofretete handeln könnte, die schon seit längerer Zeit als Mutter des Tutanchamun ins Spiel gebracht wird. Möglicherweise bahnt sich hier eine archäologische Sensation an.

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Sensationsfund in Carnuntum?

Die österreichische Tageszeitung Die Presse ist ganz aus dem Häuschen und berichtet von einem Sensationsfund in Carnuntum, wo die Quartiere der Garde des Statthalters mittels Bodenradar ausgemacht wurden: Artikel, Ausführliche Pressemitteilung
Die Fundstätte sei "in einem Atemzug mit Pompeji zu nennen"...
... meint die niederösterreichische Landesrätin Petra Bohuslav. Liebe Landesrätin, jetzt übertreiben Sie bitte nicht so schamlos; auch wenn Sie als Berufspolitikerin naturgemäß ein entspanntes Verhältnis zur Realität pflegen und hier mit einem Auge auf den Tourismus schielen.

Nach Pompeji ist punkto archäologischer Bedeutung Herculaneum, Oplontis und eventuell Ostia zu nennen - dann lange nichts - und irgendwann kommt Carnuntum an die Reihe; welches in Europa unzweifelhaft ein bedeutender Fundort ist und überdies ein großartiges Frelichtmuseum besitzt, aber mit den Vesuvstädten trotzdem niemals wird konkurieren können. Schlicht und ergreifend deshalb, weil in Pompeji enorm viel Bausubstanz von nahezu einem Moment auf den anderen konserviert wurde, während in Carnuntum im Laufe von vielen Jahrhunderten der Großteil bis auf die Fundamente zerbröselte. Was dann immer noch aus dem Boden ragte wurde bis weit in die Neuzeit hinein größtenteils zwecks (ökologisch sinnvollem) Recycling fortgeschafft. Der Archäologe bedient sich diesbezüglich freilich in seinem reichen Fundus an einschlägigem Empörungsvokabular und spricht von "Steinraub" ;)

Genug genörgelt, abschließend noch ein aktuelles Video, das Lage und Aussehen der Unterkünfte für die Leibwache des Statthalters veranschaulicht:



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Beliebt: Mittelaltergewand und Hitlergruß

Der beliebteste Blogbeitrag hier, der seit Jahren täglich mehrfach angeklickt wird, ist jener zu meiner ottonischen Kleidung. Ich werde ihn (eigentlich sind es ja mehrere Beiträge) deshalb nach und nach mit nützlichen Zusatzinformationen versehen.

Interessanterweise landen auch mehrmals in der Woche Nutzer auf diesem Blog, die nach "Wer hat den Hitlergruß erfunden" suchen. Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Thema für viele Leute so interessant ist. Wiewohl die Entstehungsgeschichte des sogenannten Hitlergrußes schon äußerst kurios anmutet: Klick mich


3 Kommentare:

  1. Die Hürden für eine Aufnahme bei der Exarc sind nicht so unendlich hoch, dass selbst der Campus Galli das nicht schaffen könnte. Ich hege eher die Vermutung, dass man nicht will, da eine Mitgliedschaft auch mit Verpflichtungen einhergeht.

    Gero

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  2. Carnuntum war in der Antike sicher von größerer Bedeutung als Pompeji, aber das einfach auf archäologische Ausgrabungsstätten der Gegenwart umzulegen ist wirklich totaler Unisnn. Die Frau war selbst höchstwahrscheinlich nie in Pompeji, anderenfalls würde sie nicht so einen Vergleich bringen.

    Liebe Grüße,
    Britta

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  3. Vielleicht wird die Bausubstanz in Pompeji in gar nicht ferner Zukunft auf das Niveau von Carnuntum herabsinken, weil die Italiener ja nicht fähig sind eine vernünftige Konservierung umzusetzen. Meines Wissens ist die konservatorische "Entwicklungshilfe" aus Nordwesteuropa bisher nicht viel mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.
    Ich denke, wir werden uns morgen den Campus Galli ansehen, weil er mehr oder weniger auf dem Weg von unserem Skiurlaub in die Heimat liegt. Danke lieber Hiltibold, für den Hinweis diesbezüglich.
    C3PO

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