Die Papyrusrolle blieb bis in das 2. Jh. n. Chr. die vorherrschende Buchform. Daneben gab es bereits seit dem 6. Jh. v. Chr. in Griechenland Frühformen des Kodex. Sie bestanden, wie wir von bildlichen Darstellungen (z. B. Schreiberstatuen von der Athener Akropolis) wissen aus zusammengehefteten, manchmal gewachsten Holztäfelchen.Im ausgezeichneten Buch Formen und Stile: Antike (Benedikt Taschen Verlag, 1994) stieß ich hingegen kürzlich auf nachfolgende Darstellung einer antiken Grabstele. Darauf scheint ein Buch in Form eines Kodex abgebildet zu sein, das satte 200 Jahre vor dem von Wikipedia genannten Zeitpunkt angesiedelt ist; weiters sieht das Objekt keineswegs wie die zusammenklappbaren Wachstäfelchen aus, die bei Wikipedia als Kodex-Frühform genannt wurden, sondern vermittelt bereits den Eindruck eines typischen gebunden Buches, wie wir es z.B. aus dem Mittelalter kennen; sogar eine Buchschließe (?) ist vorhanden.
Oder haben wir es hier mit etwas zu tun, das nur zufällig eine außergewöhnlich große Ähnlichkeit mit einem Kodex besitzt?
Ein klein wenig stutzig macht mich nämlich der Umstand, dass sich die gestapelten Buchseiten (?) am Rand deutlich nach außen wölben; üblich ist nämliche eine konkave Form (oder zumindest sollten die Seiten gerade abfallen). Doch vielleicht handelt es sich bei dieser Darstellung lediglich um einen künstlerischen Mangel?
Etwas merkwürdig erscheint mir auch der Umstand, dass das 'Buch' entweder auf dem Kopf stehend oder von der Rückseite gezeigt wird. Aber eventuell hängt das mit der damals in dieser Weltgegend verbreiteten umgekehrten Schreibrichtung zusammen (ok, das ist eventuell eine extrem gewagte These)? Oder ist die abgedruckte Zeichnung einfach nur spiegelverkehrt - aus welchem Grund auch immer?
Fragen über Fragen - Buch aus dem 8. Jh. v. Chr. oder doch nicht?
Ein klein wenig stutzig macht mich nämlich der Umstand, dass sich die gestapelten Buchseiten (?) am Rand deutlich nach außen wölben; üblich ist nämliche eine konkave Form (oder zumindest sollten die Seiten gerade abfallen). Doch vielleicht handelt es sich bei dieser Darstellung lediglich um einen künstlerischen Mangel?
Etwas merkwürdig erscheint mir auch der Umstand, dass das 'Buch' entweder auf dem Kopf stehend oder von der Rückseite gezeigt wird. Aber eventuell hängt das mit der damals in dieser Weltgegend verbreiteten umgekehrten Schreibrichtung zusammen (ok, das ist eventuell eine extrem gewagte These)? Oder ist die abgedruckte Zeichnung einfach nur spiegelverkehrt - aus welchem Grund auch immer?
Fragen über Fragen - Buch aus dem 8. Jh. v. Chr. oder doch nicht?
Grabstele aus Kalkstein (Südosttürkei, 8. Jh. v. Chr.) |
—————–
Warum kein Inhaltsverzeichnis?
Verlage sollten auf ihren Internetseiten den Infotexten der angebotenen Fach- und Sachbücher generell das jeweilige Inhaltsverzeichniss beifügen. Dieses sagt über den Inhalt oft mehr aus, als manch oberflächlicher Klappentext. Aber den meisten Verlagen scheint so ein einfacher Copy&Paste-Vorgang zu viel Arbeitsaufwand zu sein ...
—————–
Weitere interessante Themen auf diesem Blog:
- Buch: Houses and monuments of Pompeii
- Video: Mathematik in Mesopotamien
- Der Lehrvertrag eines antiken Webers
- Buch: Deutschlands unbekannte Jahrhunderte - Geheimnisse aus dem Frühmittelalter
Das ist ein Handtäschchen, heute "clutch" genannt ;-)
AntwortenLöschen(Sorry, hier hat gerade der Karneval begonnen ...)
- Fränkin -
Ja wer weiß! :)
LöschenWenn sich der Buchschnitt konvex wölbt, ist das eine Folge falscher Lagerung, d. h. der Band hat im Regal nicht aufrecht (und schon gar nicht liegend), sondern schräg angelehnt gestanden. Infolgedessen hat sich der Buchblock verzogen.
AntwortenLöschenLeser
Ein sehr interessanter Hinweis, auf den Gedanken wäre ich nicht gekommen.
LöschenKönnte aber auch ein Schatulle mit Verschluss sein.
AntwortenLöschenJa, das wäre eine Möglichkeit.
Löschen