Beinschoner und Schutzbrillen für den mittelalterlichen Schmied?
Wie es der Zufall so will, bin ich auf das Foto eines Schmiedes in mittelalterlicher Ausstaffierung gestoßen. Besonders aufgefallen sind mir dabei freilich die ledernen 'Beinschoner', die der Mann trägt: Klick mich
Wie es der Zufall so will, bin ich auf das Foto eines Schmiedes in mittelalterlicher Ausstaffierung gestoßen. Besonders aufgefallen sind mir dabei freilich die ledernen 'Beinschoner', die der Mann trägt: Klick mich
Ist so etwas historisch belegt? Interessant finde ich es allemal, denn wer selbst schon einmal in mittelalterlicher Kleidung geschmiedet hat, der weiß, dass beim Hämmern auf das glühende Metall der absplitternde, oft noch heiße Abbrand die ungute Angewohnheit besitzt, gelegentlich seinen Weg in die Schuhe zu finden (passiert bei Verwendung moderner Arbeitskleidung deutlich seltener). Natürlich könnte man den oberen Rand der Schuhe zum Schutz mit einem Tuch (oder den Wadenbinden) umwickeln, doch die Schoner auf dem Foto sehen definitiv eleganter und praktischer aus. Außerdem fangen sie nicht Feuer und schützen die Hosen vor Dreck und Brandlöchern. Wobei freilich auch eine zusätzliche Lederschürze nicht verkehrt wäre.
Der Abbrand kann übrigens auch in die Augen fliegen. Trotzdem habe ich in der heißen Jahreszeit zumeist ohne Schutzbrillen geschmiedet - Grund: Die Dinger sind mir aufgrund der von meinem Körper verstärkt abgegebenen Wärme und der höheren Luftfeuchtigkeit oft an der Innenseite angelaufen. Und nicht richtig sehen zu können, wohin man mit dem Hammer zielt, ist schon ein bisschen problematisch.
Um die Augen trotz des Verzichts auf eine Schutzbrille halbwegs zu Schützen, kneift man diese eben zu schmalen Schlitzen zusammen. Letztendlich muss aber jeder für sich selbst die Risiken abwägen.
Notiz am Rande, weils gerade passt: Beim Arbeiten mit dem Winkelschleifer ist mir einmal unbemerkt ein größeres Stückchen glühendes Metall in die Tasche meines Overalls gehüpft. Es war Winter und kalt, doch plötzlich breitete sich an meinen Hüften eine wohlige Wärme aus. Als ich noch so bei mir dachte, woher die wohl kommt, war bereits ein Faustgroßes Loch in den Overall gebrannt. Zum Glück war der aber aus einem speziellen Material, das nur sehr langsam vor sich hin glost und nicht gleich lichterloh in Flammen aufgeht (man stelle sich vor, was hingegen bei historischer Wollkleidung los wäre...)
Ganz toll ist auch, wenn so ein glühendes Metallstück auf dem Kopf landet und sich sogar durch die Kopfbedeckung frisst. Mehr als einmal bin ich deshalb ziemlich überrascht in die Höhe gefahren! 😃
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Gefährlicher Mondstaub
Kürzlich kam mir auf Youtube der interessante Kanal Curious Droid unter, dessen Betreiber einige ausgezeichnete Videos über die Apollo-Mond-Missionen der NASA produziert haben. Darin wird z.B. der Frage nachgegangen, welcher (unschöne) Plan vorgesehen war, falls das Landemodul aus technischen Gründen nicht wieder von der Mondoberfläche hätte abheben können. Auch die Gefährlichkeit des einst durchflogenen Van-Allen-Gürtels wird näher betrachtet. Spannend fand ich außerdem folgendes Video über den nur scheinbar trivialen Mondstaub, der in Wirklichkeit einige besonders böse Eigenschaften aufweist, die den Astronauten gehörige Schwierigkeiten bereiteten. So dauerte es beispielsweise drei Monate, bis der unter die Fingernägel eines Astronauten geratene, aggressive Mondstaub wieder verschwunden bzw. mit den Nägeln 'herausgewachsen' war.
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Solche Schienbeinschützer aus Leder habe ich bisher auch nicht gekannt. Weder historisch noch modern. Sie sehen aber sehr praktisch aus.
AntwortenLöschenBernd