Donnerstag, 26. Juli 2018

Krimskrams: Wächst Erdöl nach? -- "Urzeitliches" Hügelgrab

Wächst Erdöl nach?

Eine in naturwissenschaftlicher Hinsicht äußerst interessante Überlegung, die in diesem Video vom aus dem Rundfunk bekannten Lebensmittelchemiker Udo Pollmer gewohnt spitz erörtert wird: Erdöl, Erdgas und Kohle seien nicht einfach unter Einwirkung von Druck aus pflanzlichen und tierischen Überresten entstanden, sondern durch einen anderen Prozess, der z.T. auch außerhalb der Erde stattfindet. Und noch wichtiger: Die genannten Energieträger seien quasi regenerativ.

Anmerkung dazu: Aufgrund persönlicher Gespräche mit Geologen aus der Erdöl- und Erdgaswirtschaft ist mir schon seit Jahren bekannt, dass man dieser Theorie in einschlägigen Kreisen relativ aufgeschlossen gegenübersteht. Staatlich finanzierte - und daher politiknahe Universitäten - sind hier freilich ausgenommen; der Grund dafür wird im Video angedeutet.


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Qualitätsjournalismus: "Urzeitliches Hügelgrab"

Lanschaftsverschönernde und den Tourismus fördernde Windenergie-Parks verarbeiten nicht nur weltweit jedes Jahr Hunderttausende Vögel zu bekömmlichem Futter für Aasfresser, sondern sie verhelfen darüberhinaus der Archäologie immer wieder zu neuen Entdeckungen. Z.B hieß es etwa dieser Tage in der Kronenzeitung:

Am Weg in die Energiezukunft ist bei den Bauarbeiten für den EVN-Windpark im niederösterreichischen Au am Leithaberge ein Abstecher in die Vergangenheit eingelegt worden: Am Rande des Windparks fanden Archäologen zahlreiche Funde und Spuren von jungsteinzeitlichen (ca. 5000 v. Chr.) und bronzezeitlichen Siedlungen. Darüber hinaus konnte bei den Grabungen auch ein urzeitliches Hügelgrab (ca. 1600 vor Chr.) freigelegt werden.

Davon abgesehen, dass der einleitende Satz schwer an redaktionelle Werbung erinnert, ist hier vor allem die Aufzählung der archäologischen Entdeckungen interessant: Da ist von jungsteinzeitlichen Spuren, bronzezeitlichen Siedlungen und einem urzeitlichen Hügelgrab die Rede. Das ist natürlich teilweise Unsinn: "Urzeitlich" ist nämlich ein völlig unkonkreter Wischiwaschi-Begriff, der auf alle drei Funde/Befunde zutrifft (und der selbst noch die Ära der Dinosaurier einschließt!). Das Hügelgrab hätte, wenn man hier schon zeitlich differenziert, als "bronzezeitlich" angesprochen werden müssen. Aber für solche 'Feinheiten' haben die Medien eben keine Zeit mehr. Gleichzeitig zeigen sie mit den Fingern auf andere und schreien "Fake News" oder - gerade ganz aktuell - "Fake Science".
Total unglaubwürdig, wenn diese Kritik von einer Branche kommt, die selbst am laufenden Band halbgaren Informations-Quatsch wie den obigen produziert (ich könnte davon jede Woche ein Dutzend Beispiele  - alleine aus der Geschichtsforschung - bringen).

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4 Kommentare:

  1. Bei den Zeitungen kommt es online leider nur noch auf möglichst hohe Klickzahlen an. Quantität statt Qualität.

    Die Erdöl-Geschichte finde ich sehr spannend!

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  2. Einen ähnlichen Quark gab es im Vorjahr im Focus zu lesen.
    Ein Redakteur hat damals die (vorrömische) EISENzeit mit der EISzeit verwechselt! :-)
    Meine deshalb an die Redaktion geschickte E-Mail ist nie beantwortet worden.

    Gero

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  3. Vor Jahren hat der megalomanische Meßkircher Bürgermeister Zwick einen gigantischen Windpark auf den Höhen zwischen Meßkirch und Leibertingen ins Auge gefasst. Die ursprüngliche Idee von vielen Dutzend Windrädern wurde bis 2017 indes auf 18 Räder gestutzt, bis sie ganz fallen gelassen wurde. So muss nun leider das neue Hotel auf dem Hauptbühl ohne den Ausblick auf diese fabelhafte Silhouette auskommen - einer der wenigen wirklichen Misserfolge des Meßkircher Schultes.
    Leser

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