Samstag, 31. August 2019

📽️ Videos: Graham Hancocks kontroverse Kataklysmen-These -- Der Mond in der Vorgeschichte -- Burgenforschung am Mittelrhein -- Campus Galli -- usw.



Joe Rogan Experience #1284: Graham Hancock | Spieldauer 165 Minuten | PowerfulJRE/Youtube | Stream & Info


Joe Rogan ist weltweit der mit Abstand populärste Podcaster, bei dem sich interessante, kontroverse und prominente Persönlichkeiten die Klinke in die Hand geben: Von Elon Musk (Tesla, SpaceX) über  Mel Gibson (Schauspieler), ➽ Bernie Sanders (Politiker) bis hin zu  ihm 😄. 
In der obigen Sendung spricht Rogan mit dem britischen Journalisten und Bestsellerautor Graham Hancock, der auf Grundlage von Forschungsergebnissen der arrivierten Wissenschaft die These entwickelt hat, dass es bereits in der späten Mittelsteinzeit / frühen Jungsteinzeit eine relativ fortschrittliche Kultur gegeben haben soll, die durch eine globale Super-Katastrophe im jüngeren Dryas ausgelöscht wurde. Die wenigen Überlebenden hätten unter anderem ihr Wissen an die Erbauer der berühmten Kultanlage von Göbekli Tepe (Türkei) weitergegeben, deren größter Teil immer noch unerforscht unter er Erde verborgen liegt.
Hancock - bei dem es sich nicht um einen zweiten Däniken handelt (er verwirft z.B. die Präastronautik) - ist überhaupt der Meinung, dass in der weiter zurückliegenden Vergangenheit viele tiefgreifende Veränderungen auf der Erde durch Kataklysmen hervorgerufen wurden; also durch globale Katastrophen wie Meteoriteneinschläge, die u.a. zu radikalen Klimaveränderungen führten. Zumindest wen es um das Aussterben der Dinosaurier geht ist eine solche Annahme - nach anfänglich heftiger Kritik - längst im Mainstream angekommen. Dass die Mehrheit der modernen Forschung sich trotzdem immer noch gegen ähnliche Szenarien in anderen Zeitabschnitten reflexartig sperrt und stattdessen lieber auf graduelle Veränderungen (über lange Zeiträume hinweg) setzt, wie etwa den Einfluss des Menschen auf seine Umwelt (dies soll einer der Hauptgründe für das Aussterben des Mammuts sein), führt Hancock auf folgendes zurück: Als die Wissenschaften der Geologie und Archäologie im 19. Jahrhundert erstmals Gestalt annahmen, wollten sich viele der damaligen Akteure bewusste von der lange Zeit dominierenden Religion bzw. den von Gott initiierten Super-Katastrophen wie der Sintflut scharf abgrenzen. Diese Einstellung würde nun - unterbewusst - bis in unsere Gegenwart die Forschung beeinflussen und für Denkschranken verantwortlich sein. Z.B. auch hinsichtlich der Klimageschichte bzw. der jüngsten Klimaentwicklung, für die der Mensch - nicht externe Faktoren wie die Sonne - die Hauptursache sein soll. 
In ein ähnliches Horn wie Hancock bläst der sympathische Bostoner Uni-Professor Robert Schoch in seinem Gespräch mit Joe Rogan. Nur dass der von ihm postulierte Kataklysmus nicht zwanglsäufig auf einem Meteoriteneinschlag beruht, sondern seinen Ursprung in einem gewaltigen koronalen Massenauswurf der Sonne vor ungefähr 11700 Jahren hat, welcher angeblich u.a. von grönländischen Eisbohrkernen bestätigt wird. Diese Strahlenkanonade könnte zu einer regelrechten Hölle auf Erden geführt haben, bei der sich zigtausende Blitze innerhalb kürzester Zeit entluden. Nicht nur wäre es zu enormen Niederschlägen gekommenen (=Fluten), sondern auch gewaltige Gebiete hätten in Brand gesetzt werden können. Darüberhinaus ist es denkbar, dass die radioaktive Strahlung (kosmische Strahlung) in bestimmten Breiten für einen begrenzten Zeitraum stark anstieg. Für unzählige Menschen und größere Tiere, denen es nicht möglich war, unter die Erde zu flüchten, hätte das innerhalb weniger Tage den Tod bedeutet. Eventuell war - laut Schoch - eine solche Katastrophe die Ursache für viele der weltweit anzutreffenden künstlichen Höhlensysteme der Vorzeit, in die Archäologen aus Einfallslosigkeit vorschnell ausschließlich kultische und religiöse Zwecke hineininterpretiert haben, obwohl es ursprünglich 'Rückzugsorte' der damaligen Menschen gewesen sein könnten, die sich vor einer Wiederholung der beschriebenen Katastrophe solaren Ursprungs - oder vor Meteoriteneinschlägen - fürchteten (ich erinnere in dem Zusammenhang an die Angst der Kelten, ihnen könnte der Himmel auf den Kopf fallen). Und eine solche Wiederholung ist möglicherweise wirklich eingetreten, ähnlich einem Nachbeben. Apropos Beben: Aufgrund des von koronalen Massenauswürfen immens beeinträchtigten planetaren Magnetfelds könnte es auch zu schweren Erdbeben gekommen sein, heißt es (tatsächlich steht die Sonne in der Forschung schon länger im Verdacht, diese Fähigkeit zu besitzen). 
Die meisten Archäologen und Historiker sind von Schochts und Hancocks Kataklysmen, die eine Art steinzeitliche 'Hochkultur' vom Antlitz der Erde verschwinden ließen, wenig begeistert. Nachdem ich mir aber die Argumente der beiden Herren genau angehört habe, muss ich einräumen, dass diese teilweise durchaus Hand und Fuß haben, zumindest aber zum Nachdenken anregen. Außerdem kommen in den Interviews viele aktuelle und hochinteressante Forschungsergebnisse aus der 'offiziellen' Archäologie und Geologie zur Sprache. Beispielsweise wird neuerdings eine erste menschliche Besiedlung Nordamerikas schon für 130000 (!) Jahre vor unserer Zeit nahegelegt - was zehn mal so lange wäre wie bisher angenommen wurde.
In einem anderen  Rogan-Podcast diskutiert Hancock seine Thesen z.T. recht scharf mit sogenannten "Skeptikern" (Verteidigern der herrschenden Lehre). Bedauerlicherweise gibt es solche intelligenten Diskussionen im deutschen Sprachraum meiner Beobachtung nach nicht. 
Und wem all das noch nicht abgefahren genug ist, der sehe und höre sich Rogans vor einigen Wochen geführtes Interview mit dem Physiker  Bob Lazar an 😊  (über Lazar gibt es derzeit auch eine  Doku auf Netflixdie meiner Meinung nach allerdings mit filmischen Spielereien zu überladen und weniger informativ ist als das Interview).

 How A Man Shall Be Armed: 11th Century | Spieldauer 4 Minuten | Royal Armouries/Youtube | Stream & Info
Ein Youtube-Kanal mit einigen weiteren interessanten Videos.

 Vorgeschichte: Der Mensch entdeckt den Mond | Spieldauer 15 Minuten | ARD/BR | Stream & Info

 Aktueller Stand des Campus Galli  | Spieldauer 2 Minuten | Regio TV | Stream & Info

 Mittelalter-Juwel: Handwerker haben in Dinkelsbühl keine Langeweile | Spieldauer 7 Minuten | ARD/BR | Stream & Info

 Schloss Philippsburg - Burgenforschung am Mittelrhein | Spieldauer 5 Minuten | ARD/SWR | Stream & Info

➽ Das Projekt "Silk Road Fashion" des DAI | Spieldauer 3 Minuten | DAI/Youtube | Stream & Info

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5 Kommentare:

  1. Hancock ist im englischsprachigen Raum schon seit vielen Jahren eine ziemlich große Nummer. Ob an seiner Theorie von einer fortschrittlichen Steinzeitkultur etwas dran ist, kann ich nicht beurteilen. Dass aber die Spuren uns heute unbekannter Steinzeitkulturen von kilometerdicken Eispanzern im Jungpaläolithikum pulverisiert und somit für uns unkenntlich gemacht worden sind, gilt auch in der Forschung als ziemlich wahrscheinlich.

    Gero

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    1. Kommt auch drauf an, was man unter "fortschritlicher Kultur" versteht.
      Soweit ich dem Interview entnommen habe, geht es Graham Hancock um eine Kultur, die nicht zwangsweise jedes Merkmal einer frühen Hochkultur nach moderner Definition aufweist. Schrift muss zum Bsp keine vorhanden gewesen sein.
      Hagen

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  2. Ich sehe das UFO-Thema ziemlich kritisch, weil dabei zu viel Geldmacherei im Spiel ist, aber die Lazar-Story ist schon etwas besonderes, weil die Kritiker einfach zu oft erwiesenermaßen falsch gelegen sind. Ich finde es deshalb gut, wenn man das Thema weiter journalistisch untersucht.

    LG,
    Erwin

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  3. Aktueller Stand des Campus Galli - Kein Wort zum aktuellen Stand der Bauarbeiten für die "große" Scheune.
    Insider

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    1. Man hört auch nichts über Zwischenstände bei den Besucherzahlen, das hat es in den sechs vergangenen Jahren nie gegeben. Ich denke mittlerweile, dass wir uns im Herbst auf eine Überraschung gefasst machen können, aber keine positive.

      Grüßle,
      Maria

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