Die Bibel ist vermutlich die einflussreichste Schrift der Weltgeschichte, in der für gläubige Christen sozusagen das Wort Gottes verschriftlicht wurde. Darüber hinaus kann die Bibel - sofern man beim Lesen und Interpretieren des Textes ein gerüttelt Maß an Vorsicht walten lässt - aber auch eine nützliche historische Quelle sein. Aus diesem Grund war es selbst mir als geschichtsinteressiertem Agnostiker wichtig, eine aktuelle Bibelausgabe zu besitzen.
Bedauerlicherweise durften sich in dieser von verschiedenen deutschsprachigen Bischofskonferenzen abgesegneten Ausgabe Ideologen austoben, die beispielsweise aus Gründen vermeintlicher 'Geschlechter-gerechtigkeit' den bisher üblicherweise verwendeten Namen "Adam" an einigen Stellen durch die Bezeichnung "Mensch" ersetzten (mehr dazu in diesem Zeitungsartikel). Man begründet das (vordergründig) damit, dass "Adam" auf Hebräisch ohnehin "Mensch" bedeutet.
Mag sein, aber das Wort einerseits vollständig zu übersetzen und andererseits als Eigennamen weiterzuverwenden ist inkonsequent und verwirrend - dementsprechend wurde diese Vorgehensweise auch schon von Theologen kritisiert. Hätte ich von diesen willkürlich anmutenden Eingriffen im Vorhinein gewusst, dann hätte ich diese Ausgabe nicht gewählt, da hier für mich der Wert als Quelle bzw. Nachschlagewerk gemindert wurde.
Mag sein, aber das Wort einerseits vollständig zu übersetzen und andererseits als Eigennamen weiterzuverwenden ist inkonsequent und verwirrend - dementsprechend wurde diese Vorgehensweise auch schon von Theologen kritisiert. Hätte ich von diesen willkürlich anmutenden Eingriffen im Vorhinein gewusst, dann hätte ich diese Ausgabe nicht gewählt, da hier für mich der Wert als Quelle bzw. Nachschlagewerk gemindert wurde.
Und das ist wirklich schade, denn ansonsten scheint mir die katholische Einheitsübersetzung 2017/2018 sehr gut gelungen zu sein: Der in verschiedenen Farben verfügbare lederartige Einband erweckt den Eindruck, dass er sich auch bei oftmaliger Benutzung des Buchs nicht gleich in seine Einzelbestandteile auflöst. Die insgesamt rund 1800 Seiten (zwei Drittel davon nimmt das Alte Testament ein) sind freilich hauchdünn (anderenfalls wäre diese voluminöse Schwarte noch deutlich dicker ausgefallen). Hastiges Durchblättern scheint hier deshalb wenig ratsam zu sein.
Besonders gefallen haben mir die erklärenden Einleitungen zu den verschiedenen Kapiteln. Gerade für Leser ohne tieferes theologisches Vorwissen stellt das eine nützliche Hilfe dar. Desweiteren verfügt das Buch über ein optisches Griffregister, ein Namen- und Stichwortverzeichnis, Landkarten sowie eine ausführliche Zeittafel, in der neben biblischen auch außerbiblische Quellen (z.B. Flavius Josephus) aufgelistet werden. Dass diese Bibel auch einen breiten Schreibrand besitzt, erwähne ich nur der Vollständigkeit wegen. Ein Buch vollzukritzeln, scheint mir nämlich eine 'Sünde' zu sein.
Fazit: Wären da nicht die beschriebenen Änderungen, dann könnte ich diese Bibel-Ausgabe ohne Wenn und Aber empfehlen. Da jedoch für mich nur schwer ersichtlich und abschätzbar ist, wo und wie oft insgesamt in den Text eingegriffen wurde, fehlt mir hier schlicht und ergreifend das Vertrauen. So geht man einfach nicht mit historischen Schriftquellen um, auch nicht mit religiösen. Anstatt an traditionsreichen Übersetzungen herumzupfuschen, wäre es sinnvoller gewesen, beispielsweise in den Fußnoten mehr Informationen zu vermitteln, die dem Leser ein besseres Einordnen von als kritisch erachteten Textstellen ermöglichen.
PS: Dem Einwand, dass es auch wissenschaftliche Bibelausgaben gibt, möchte ich an dieser Stelle noch rasch zuvorkommen. Denn so pingelig genau wollte ich es auch wieder nicht haben. Trotzdem habe ich mir mittlerweile zumindest entsprechende Übersetzungen von Vulgata und Septuaginta zugelegt.
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PS: Dem Einwand, dass es auch wissenschaftliche Bibelausgaben gibt, möchte ich an dieser Stelle noch rasch zuvorkommen. Denn so pingelig genau wollte ich es auch wieder nicht haben. Trotzdem habe ich mir mittlerweile zumindest entsprechende Übersetzungen von Vulgata und Septuaginta zugelegt.
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Weitere interessante Themen:
ich bin schon lange aus der kirche ausgetreten, auch wegen solchen machenschaften wie sie bei der einheitsübersetzung der kath. kirche vorkommen . entweder sie erstellen eine wirklich kritische und wissenschaftliche übersetzung, dann müssten sie allerdings aus der jungfrau maria eine "junge frau" machen, oder sie lassen die finger ganz davon. eine rosinenpickerei aus politisch korrekten überlegungen dient niemandem, außer dem appeasement politischer kräfte wie sie die evangelische kirche schon unterwandert haben. weihnachtliche grüße , chris
AntwortenLöschenWenn man überhaupt so einfach aus der Kirche austreten bzw. sich von deren unverschämten Zahlungsaufforderungen schützen kann: https://taz.de/Kirchensteuer/!5646016/
Löschen(ist zwar die TAZ, aber von der nicht koscheren Quelle abgesehen, ist der beschriebene Fall bemerkenswert!)
Hagen
Was Bibel-Ausgaben betrifft kann ich die Eberfelder-Übersetzung und die Luther-Übersetzung empfehlen. Die Ausgaben der letzten 40-50 Jahre sind alle versaut mit ideologischem Kram, vor allem diese sogenannten Einheitsübersetzungen. Man darf nicht vergessen das die Kirchen eine Agenda haben und diese in den letzten Jahrzenten genderistisch/kommunistisch infiltriert wurden. Ich bin selber ein alter Katholerer, der keiner mehr ist, ausgetreten aus der Kirche undsoweiter, weil totalitäre Überzeügungen keine Anziehungskraft für mich haben. Die sprachliche Eloquenz und Ehrlichkeit der älteren Übersetzungen spricht für sich.
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