Die Leser dieses Blogs wissen ja wie sehr mir historische Ungenauigkeiten bei Historiendramen auf den Zeiger gehen - weshalb ich dieses Genre schon seit Jahren weitestgehend meide. Bei dem nachfolgenden oberpeinlichen Versuch des 'virtue signallings' und Trollens seitens der Produzenten kann man sich die Puste für eine ausführliche Kritik allerdings getrost sparen. Schallendes Gelächter wird diesem offensichtlich rein politisch motivierten Unsinn wesentlich gerechter.
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Die gleiche Sorte Ideologen, die diese Besetzungspolitik verteidigt, hat sich unlängst darüber echauffiert, dass in einem geplanten Kleopatra-Film besagte Kleopatra von Gal Gadot gespielt wird - und nicht von einer schwarzen oder zumindest arabisch-nordafrikanischen Schauspielerin. Die Israelin Gadot sei "zu weiß", hieß es.
Hierin erkennt man doppelte Maßstäbe und vor allem mangelnde Bildung; war Kleopatra doch nicht nur eine hellhäutige Makedonierin, sondern lebte überdies in einer Zeit, in der es üblich war, dass sich feine Damen sogar giftige Kosmetika wie Bleiweiß ins Gesicht schmierten, um ihre Haut noch heller erscheinen zu lassen...
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Apropos "historische Ungenauigkeiten": Liest du noch Robert Fabbris Vespasian Romanreihe?
AntwortenLöschenNein, nach dem fünften Teil ist mir aufgrund der darin eingebauten Fantasy-Elementen die Lust an der Reihe erst einmal vergangen.
LöschenDas scheint aber ein Ausrutscher geweseen zu sein. Die nachfolgenden Bände kommen, soweit ich sie bisher gelesen habe, ohne diesen Schmarrn aus.
LöschenGrüße
Ulrich
Na ja, ähnliche, wenn auch kleinere, Ausrutscher dieser Art hatte es auch davor schon gegeben. Aber falls das tatsächlich besser geworden ist, dann ziehe ich es in Erwägung, bei passender Gelegenheit wieder in die Reihe einzusteigen.
LöschenDa geht es wirklich nur ums Provozieren, anderenfalls hätten sie einen Historienfilm mit genuin schwarzen Rollen gedreht.
AntwortenLöschenSchade, dass man die spannende Geschichte einer Frau als Vehikel für Identitätspolitik missbraucht.
AntwortenLöschenAls Reenactor, der sich seit bald 25 Jahren für die Vermittlung eines möglichst authentischen Geschichtsbilds engagiert, kommt mir bei so etwas die Galle hoch. Aber ich gebe dir voll recht, das ist eine rein politische Geschichte, der man gar nicht erst groß Beachtung schenken sollte. Damit würde man den Initiatoren nur genau das geben, was sie wollen: Öffentliche Aufmerksamkeit.
AntwortenLöschenSchönes Wochenende
Dalmaticus
Nachdem ja auch für die Oscars nun "Rassenregeln" eingeführt wurden ohne deren Befolgung keine Teilnahme möglich ist (https://www.oscars.org/news/academy-establishes-representation-and-inclusion-standards-oscarsr-eligibility) bleibt den Produzenten auch keine Wahl, wenn sie mitschwimmen wollen
AntwortenLöschenAlso bitte! Als ob es Anne Boleyn je gegeben habe:
AntwortenLöschen"Before the 15th and 16th centuries, Europe had no history, only myths and legends."
https://www.independent.co.uk/news/world/asia/mandarin-chinese-english-shakespeare-world-civilization-research-association-a9097926.html
"This lack of history supposedly led the Europeans to feel “ashamed,” and in turn, had “fabricated” stories of the ancient Egyptian, Greek and Roman civilizations. According to the report by Taiwan News, he stated that the said civilizations were all based on Chinese history."
https://newsinfo.inquirer.net/1162844/chinese-scholars-claim-english-is-a-mandarin-dialect
Und wo ohnehin schon alles history fiction ist, bin ich ganz gespannt auf den Plot der Unterdrückung der schwarzen britischen Minderheit, der von der tumben Masse - selbst bei der Hinrichtung der Menschenrechtsaktivistin Boleyn - einfach grunzend hingenommen wurde.
Das wird bestimmt spannend, gerade im Zusammenhang mit der Ausplünderung der Genderstudies-Lehrstühle durch Thomas Cromwell (wer spielt den eigentlich?), so dass Genderstudies für über 5 Jahrhunderte aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwanden...
Nun weiß auch der letzte Millenial endlich, was und warum alles geschah.