Freitag, 30. Oktober 2020

🎧 Hörbares: Der Eiertanz des Hermann Parzinger -- Wie sich Steinzeit-Bewohner betteten -- Atlas der verlorenen Sprachen -- usw.


 Der Eiertanz des Hermann Parzinger: „Das ist eine neue Bedrohungslage“ | Spieldauer 10 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download
Ich finde, Parzinger versucht sich hier nach dem Vandalenakt im Pergamonmuseum mittels eines rhetorischen Eiertanzes sämtlicher Mitverantwortung für die laxen Sicherheitsvorkehrungen zu entledigen; genau das ist freilich zu erwarten gewesen. Und dass Museeumsbetreiber aufgrund von Ausstellungsthemen angefeindet werden - wie laut dieser Sendung mehrere Direktoren berichtet haben sollen - ist nicht gerade neu. Das gab es auch schon vor 50 oder 100 Jahren. Heute kommt freilich hinzu, dass sehr viele Museumsleute/Wissenschaftler auf Plattformen wie Twitter ihre Zeit damit verbringen, öffentlich politisch zu agitieren sowie die sie finanzierenden Steuerzahler schlagwortartig - also unqualifiziert - zu pädagogisieren, anzupöbeln und zu verhöhnen. Dass so ein Verhalten das Ansehen der Wissenschaft nachhaltig schädigt, sollte niemanden überraschen. Wissenschaftler werden - wie die Medien - von vielen Menschen zunehmend nicht mehr als 'ehrliche Makler', sondern als parteiische bzw. politische Akteure/Gegner wahrgenommen (ich erinnere nur an die "Berner Erklärung"). Man gewinnt den Eindruck, ergebnisoffene Forschung gibt es immer weniger, vielmehr steht - wie beim Drehbuch eines Columbo-Krimis - das Ergebnis oft schon von Vornherein fest und der Wissenschaftler sieht seine eigentliche Aufgabe darin, sich im Sinne seines Geldgebers oder seiner Weltanschauung nur noch einen  plausiblen Weg dorthin zusammenzuschustern; so hat man es etwa geschafft, der Öko-Katastrophe Elektroauto eine grüne Schleife umzuhängen. Im Angesicht dessen lässt insgesamt die Toleranz bzw. das Wohlwollen dem Wissenschaftsbetrieb gegenüber wenig überraschend nach. Wie man in den Wald hineinplärrt, so schalt es eben auch wieder heraus. 

 1494 - Der Historiker Martin Zimmermann über "Die Teilung der Welt" | Spieldauer 7 Minuten | WDR | Stream & Info | Direkter Download

 Halloween - Vom keltischen Kult zum Grusel-Event | Spieldauer 22 Minuten | BR | Stream & Info | Direkter Download

 Menschheitsgeschichte: Der Siegeszug des Milchkonsums | Spieldauer 8 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 "Atlas der verlorenen Sprachen" | Spieldauer 12 Minuten | WDR | Stream & Info | Direkter Download

 Kryptographie - Die Geschichte der Verschlüsselung | Spieldauer 23 Minuten | BR/ARD | Stream & Info | Direkter Download

 Auf Asche und Gras: Wie sich Steinzeit-Bewohner betteten | Spieldauer 4 Minuten | DF | Direkter Download

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5 Kommentare:

  1. Personal für die Gesichtsmaskenkontrolle haben sie im Pergamon-Museum gehabt, aber keines für die Sicherung der unschätzbar wertvollen Exponate. So setzt man dort eben Prioritäten.

    Früher war der Museumswärter ein alltägliches Bild, dann hat man ihn wegrationalisiert und durch Kameras ersetzt. Im Pergamon-Museum gibt es aber nicht einmal das in ausreichender Menge. Kein Geld dafür, meint der Parzi-Bazi unbestimmt. Klar, wenn man dem inkompetenten Management fürstliche Gehälter bezahlt.

    Der Wanderschmied

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    1. Das Pergamonmuseum kenne ich gut, es würde ein paar Zehntausend Euro kosten, dort ein professionelles Kameraüberwachungssystem für die Ausstellungsräumlichkeiten zu installieren. Verglichen mit dem Budget des Museums ist das ein Klacks und die Installation könnte innerhalb weniger Wochen erledigt werden.

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    2. Gebe dir recht, nur das mit den Kosten wird sich wahrscheinlich nicht ausgehen. Sobald nämlich der Staat als Kunde auftritt und nicht öffentlich ausschreibt (ist bei kleineren Arbeiten wie dieser meistens nicht der Fall), schnellen die Preise im Laufe des Kalkulationsvorgangs mit Schallgeschwindigkeit nach oben. Die Unternehmen versuchen rauszupressen und abzuzocken was nur geht. Das kann ich dir als ehemaliger Polier, der sich das viele Jahre hinweg hat anschauen dürfen, mit Brief und Siegel geben.

      Der Wanderschmied

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    3. ich war schon öfters in den Museen in Berlin und was mir dort immer aufgefiel, sind die vielen Sicherheitsleute in den Ausstellungsräumen. In jedem / jedem zweiten Raum stand jemand. Mehr geht eigentlich nicht und wenn man es drauf anlegt, kann man die Leute immer überlisten, einer frägt nach der Toilette und der andere spritzt sein Weihwasser am anderen Ende des Raumes mit einer Bewegung auf das Artefakt. Und wenn Leute zu stur sind sich an einfache Regeln wie Mund-Nasen-Bedeckung nicht von alleine halten können und am Eingang ein Mitarbeiter am Eingang dafür abgestellt werden muss, dann kann man nicht dem Museum daraus einen Strick drehen, sondern hinterfragen ob die Besucher zu dumm sind sich an einen Hinweis an der Tür zu halten ohne mündliche Aufforderung

      Dome

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    4. Ich weiß nicht, wie es in den "Museen in Berlin" allgemein um Museumswärter bestellt ist, aber bei meinen Besuchen im Pergamonmuseum ist mir noch nie einer in den Ausstellungsräumen über den Weg gelaufen. Würde es die dort geben, dann hätten sie doch auch bei der aktuellen Zerstörungsorgie eingreifen können, oder?

      Guinevere

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