Donnerstag, 15. Juli 2021

Krimskrams: Denkmalschutz verpulvert Steuergeld mit Nonsens-Prozessen -- Die "sorgfältig lektorierten" Bücher des Ullstein Verlags -- Zu Tode gefürchtet -- usw.

Das Blog geht ja in knapp zwei Wochen in eine längere Sommerpause. Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen, an dieser Stelle noch einmal so richtig vom Leder zu ziehen. 😊

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Außer Spesen nix gewesen: Staatlicher Denkmalschutz verpulvert Steuergeld mit Nonsens-Prozessen

Es zahlt sich immer aus, die Homepage der Deutschen Sondengänger Union zu beobachten. Dort erfährt man nämlich von Begebenheiten, über die in den typischen Archäologiekanälen weniger gerne gesprochen wird. Siehe z.B. folgendes:

ERFOLG FÜR SONDLER IN THÜRINGEN!

Einem Sondengänger wurde vorgeworfen, eine 5 Pfennig Münze aus dem Kaiserreich unterschlagen zu haben. Wirtschaftlicher Wert 0,01 EUR. Wissenschaftlicher Wert 0. Geldstrafe 900 EUR. Im Laufe des Verfahrens hat das AG Sömmerda die Geldbuße auf 100 herabgesetzt und schließlich das Verfahren ohne Geldbuße eingestellt. Verfahrensdauer 1 Jahr und 7 Monate.

Hier wurde anscheinend von einem forsch agierenden Staatsanwalt in Komplizenschaft mit der Denkmalschutzbehörde ein sündteurer, langwieriger und wertvolle Justiz-Ressourcen bindender Prozess initiiert. Statt damit jedoch eine Präventivwirkung zu erzielen, haben sich die Verantwortlichen schlussendlich zum Gespött gemacht - um nicht zu sagen, zu Deppen.
Würden diese korinthenkackenden Paragraphenreiter für die von ihnen angeleierten Gerichtsverfahren mit ihrem Privatvermögen haften - so wie jener Metallsucher, den sie wegen einer offensichtlichen Nichtigkeit schikanierten - dann wäre bald Schluss mit derlei Steurgeldvernichtung und die Behörden würden sich wieder auf die echten Sauereien konzentrieren (ich denke hier z.B. an die unzähligen schweren Verstöße gegen Denkmalschutzauflagen durch raffgierige Immobilienfirmen und dummdreiste Kommunalpolitiker).

Es ist schon kurios: Finanziell pfeifen Denkmalschutz und Justiz gleichermaßen aus dem letzten Loch, aber für solche hanebüchene Eskapaden wirft man Geld beim Fenster hinaus. Ein Verfahren wie das obige hätte niemals stattfinden dürfen. Doch die Staatsanwaltschaft glich eben schon immer der Kavallerie: Schneidig, aber dumm!

Auch nicht von schlechten Eltern ist der nächste Fall, über den die DSU berichtet:

ARCHÄOLOGE BEHAUPTET, FRANKFURTER RICHTER WÜRDEN SICH VON KUNSTHÄNDLERN BESTECHEN LASSEN!

Diese Schale war Gegenstand eines extrem langwierigen, aber schließlich erfolgreich abgeschlossenen Prozessmarathon. Das OLG kam zu dem Ergebnis, dass die Schale legal und gutgläubig in Deutschland gekauft wurde. Ein selbst ernannter „Kriminalarchäologe“ aus Mainz meinte dagegen, dieser Gegenstand stamme aus einem phrygischen Fürstengrab und sei Bestandteil des Grabinventars im Gesamtwert eines dreistelligen Millionenbetrages. Die Türkei klagte und verlor in allen Instanzen. Dem „Fachmann“ bescheinigte das OLG Koblenz, dass der Wert unter 2.000 EUR liegt. Anschließend wurde der „Fachmann“ noch vor dem OLG auf Unterlassung und Ordnungsgeld bis 250.000 EUR verurteilt, wenn er nochmal behauptet, Frankfurter Richter würden sich von Kunsthändlern bestechen lassen.

Das erinnert frappierend an einen überaus unrühmlichen Fall, bei dem das römisch-germanische Zentralmuseum (RGZM) seine Finger im Spiel hatte. Auch damals ging es um ein mutmaßlich 'frisiertes' Gutachten, das von einer echten Expertin in der Luft zerrissen wurde - siehe hier: www.bonadea.net
Ist es Zufall, dass in beiden Fällen Mainz ein zentraler Schauplatz war? Oder kumuliert dort im Dunstkreis des RGZM eine wissenschaftlich unseriöse Mischpoke, die den Justizapparat für ihren Aktivismus instrumentalisieren möchte? 

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Zu Tode gefürchtet


Da fuhr ich kürzlich auf dem platten Land an einer vollverglasten Bushaltestelle vorbei (die wenig Schatten spendet, sich dafür aber im Sommer aufheizt wie ein Backofen), als mir auf der Bank besagter Haltestelle eine Frau auffiel. Sie erweckte - etwas überspitzt formuliert - fast den Eindruck, als ob sie kurz vor einem Kreislaufkollaps stand. Kein Wunder, trug sie doch eine dieser fragwürdigen FFP2-Masken, und das bei 33 Grad Celsius (wohlgemerkt: im Schatten, die Frau aber saß in der prallen Sonne!). Dabei waren Masken dort weder gesetzlich vorgeschrieben noch befand sich irgend ein anderer Mensch im Umkreis von mehreren Dutzend Metern (außer ich und meine Beifahrerin im Auto).

Mal etwas böse formuliert: Wenn so jemand aus den Patschen kippt, dann gehört das meiner Meinung nach in die darwinsche Kategorie "survival of the fittest" - oder besser gesagt: not survival der geistig not so fitten. 

Während meine Beifahrerin Mitleid für die Maskenfetischistin bekundete, konnte ich mir ein spontanes Auflachen nicht verkneifen - ergänzt durch den wenig charmanten Kommentar: "Total deppert."
Eineinhalb Jahre Affenzirkus - ohne dass ein Ende von diesem in Sicht wäre - haben anscheinend an meiner Empathiefähigkeit genagt und mich etwas unleidlich gemacht ...

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Da schwitzt selbst die Kleiderpuppe!

Apropos Hitze: Wie schon oben beschrieben ist es hier dieser Tage ziemlich warm. Und zwar dermaßen, dass ich sogar meiner im Arbeitszimmer stehenden Kleiderpuppe "Otto" (dem Ottonen) die Winterkleidung aus- bzw. die Sommerkleidung anziehen musste. Anderenfalls hätte Otto vermutlich verlangt, dass ich ihm hitzefrei gebe und ihn in den Keller stelle 😄


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Tschüss, Ullstein Buchvlerlag

Aus aktuellem Anlass - der auch in den Dinosauriermedien Beachtung fand - schrieb ich dieser Tage folgende E-Mail:

Betrifft: Angebote für Rezensionsexemplare

Schönen guten Tag, Frau XYZ!
 
Bitte nehmen Sie mich aus dem E-Mail-Verteiler. Ich möchte keine Angebote zu den angeblich “sorgfältig lektorierten” Büchern des Ullstein Buchverlages mehr erhalten.
(Den Grund dafür haben Sie sicher schon erraten.)
 
Viele Grüße

Vielleicht hat auch der eine oder andere Leser des Blogs 'Bock' darauf, den Grund zu erraten? 😉

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12 Kommentare:

  1. Sondengägner verklagen sie wegen der angeblichen Unterschlagung einer doppelt wertlosen Münze, aber die Denkmlaämter, die die zur Begutachtung von ehrlichen Sondengängern wie mir abgegebenen Stücke unterschlagen ("verlieren") kommen ungeschoren davon. Das sind ganz sicher keine doppelten Maßstäbe, nicht wahr?!
    CW

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    1. Hat sich dein Fall, den du mir vor ein paar Monaten geschildert hast, noch immer nicht geklärt?

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    2. Leider nein, die Nachforschungen nach dem Verbleib der Stücke sind bis jetzt alle im Sand verlaufen. Ich werde mir wahrscheinlich im Herbst einen guten Rechtsanwalt suchen und dann mit seiner Hilfe Druck machen. Bisher habe ich das nicht gemacht, um die eigentlich immer gute Vertrauensbasis mit der Kreisarchäologie nicht zu zerstören, aber mir reicht es nach fast zwei Jahren einfach. Meine Funde zu verschusseln oder gar zu unterschlagen geht gar nicht, auch wenn sie nur einen bescheidenen finanziellen Wert haben. Es geht mir um das Prinzip, außerdem könnte und würde ich mir das umgekehrt ja auch nicht erlauben.
      CW

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  2. Wadenwickel im Sommer?
    ;-)

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  3. Auf einem Markt ist neben mir erst vorgestern einer ohnmächtig geworden und mit dem Kopf voraus in einen Stapel Zucchini gedonnert. Der hat sich in der Gluthitze sogar zwei Masken umgeschnallt gehabt, eine FFP 2 und eine aus Stoff. Ich frage mich mittlerweile, ob solche Leute nicht wegen Suizidgefahr psychiatrisch beobachtet werden sollten....

    Ich könnte dir mehrere Gründe dafür nennen, warum man vom Ullstein Verlag keine Bücher beziehen sollte. Das Copy&paste-Buch dieser Politikerin stellt aber sicher eine Art Krönung dar. Dazu noch die Unverfrohrenheit von Ullstein, es so darzustellen, als ob im Lektorat alles ganz ordentlich gelaufen wäre. Mir bleibt hier wirklich die Spucke weg.

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    1. Der traditionelle Verlag als Garant für Qualität - im Gegensatz zum im Eigenverlag herausgebrachten Buch - ist offensichtlich ein überholtes Klischee.

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  4. "Die Presse" hat zur Plagiatorin Baerbock heute einen uten ARtikel gebracht, in dre es auch um die zeitweise üble Rolle der Medien geht https://www.diepresse.com/6008613/reden-wir-uber-qualitat-nicht-uber-bdquorufmordldquo

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  5. Aus Angst vor dem Tod Selbstmord begehen. Sowas solls geben.

    Der Wanderschmied

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  6. "Schneidig, aber dumm"

    Das was die Staatsanwaltschaft hier aufgerührt hat war sozusagen wie die Attacke der Leichten Brigade bei Balaklava. ;-) LG, Wuzzi

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  7. Selbst bei Drogendelikten werden kleine Verstöße nicht vor Gericht gebracht, sondern wegen Geringfügigkeit eingestellt.
    Aber wegen einem winzigen und wertlosen Stück Buntblech macht man in Thüringen ein Fass auf?

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