1600 Jahre alter Römerwein entdeckt und analysiert!
Eigentlich habe ich im einzigartigen Zeitungsarchiv der österreichischen Nationalbibliothek nach den ersten Medienberichten über die sogenannte "Telegraphie ohne Draht" bzw. "Funkentelegraphie" gesucht - also das, was wir heute Funktechnik nennen. Jedoch kam mir dann zu allererst in einer 1877er-Ausgabe der "Wiener Zeitung" / "Wiener Abendpost" ein faszinierender Bericht über den archäologischen Fund eines versiegelten Glasgefäßes unter, das noch mit Wein aus der Römerzeit gefüllt war! Wie man außerdem erfährt, war schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine relativ detaillierte chemische Analyse von Flüssigkeiten möglich - was mich offen gestanden ziemlich überrascht hat.
Und wie immer der Hinweis: Die Rechtschreibung war damals eine andere als heute; hinzu kommen mitunter auch kleinere Fehler, die ich in meiner Übertragung in moderne Druckbuchstaben nur unter gewissen Umständen ausbessere.

Wissenschaftliches. *) I. Archäologische Chemie: Ein unvergleichlicher Wein. -- Das Glasgefäß im Museum Borely. - Ein sechzehn Jahrhunderte alter Alkohol. -- Sammlung archäologischer Flüssigkeiten. -- Telegraphie: Der Telegraph ohne Draht. -- Versuche des Herrn Bourbouze während der Belagerung von Paris. -- Signalisirung von der Brücke St.-Michel nach St. Denis. -- Versuche an der pharmaceutischen Schule. -- Correspondenz zwischen einzelnen Stadttheilen. -- Die wohlfeile Elektricität. -- Gleichzeitige telegraphische Mittheilungen in allen Stadttheilen. -- Die Telegraphie ohne Draht auf dem flachen Lande. -- Kritische Betrachtungen. Man trinkt eben nicht täglich 50 Jahre alten Wein, noch seltener vom Alter eines Säculums; ein Wein im Alter von 200 Jahren gilt absolut als Seltenheit. Und dennoch war Herr Berthelot (Anm.: vermutlich Marcelin Berthelot), der berühmte Chemiker, im Stande, seinen Collegen in der Akademie der Wissenschaften einen beiläufig 1600 Jahre alten Wein vorzuweisen. Er hatte sogar vermocht, aus diesem Weine den Alkohol abzuscheiden, so daß die Versammlung einen Alkohol von 1500 bis 1600 Jahren Alters sehen konnte. Allerdings ist die Farbe des 1600jährigen Weines nicht sehr bestechend; Geruch und Geschmack desselben bieten nichts Besonderes und es ist zweifelhaft, ob ihn ein Feinschmecker mit Vergnügen auf seiner Tafel sehen würde. Wenn wir ihn aber schon nicht den Weinliebhabern empfehlen wollen, so mag er doch vielleicht bei Alterthumsfreunden Gnade finden. Es ist dies in der That ein "archäologischer" Wein und es fehlt nur wenig, um ihm das Prädicat "vorhistorisch" verleihen zu können. Betrachten wir in großen Umrissen seine Geschichte: Herr Berthelot brachte den Monat Mai dieses Jahres in Marseille zu und besuchte dort jene merkwürdige Sammlung von Alterthümern, welche unter dem Namen "Museum Borely" bekannt ist. Seine Aufmerksamkeit wurde durch ein zugeschmolzenes Glasgefäß erregt, welches einer Flüssigkeit als Behälter diente. Was für ein Maß konnte das sein? Es gibt kein neugierigeres Geschöpf als einen Chemiker. Der Professor vom "Collège de France" erhielt vom Maire (Anm.: Bürgermeister) von Marseille, Herrn Maglione, die Erlaubniß, das Gefäß zu öffnen und die Flüssigkeit mit nach Paris zu nehmen. Die ganze. Quantität derselben betrug 35 Kubikcentimeter, also nahezu ein Seitel alten Wiener Maßes. Herr Berthelot überließ dem Director des Museums, Herrn Penom, 10 Cubikcentimeter (1/10 Liter) von dieser Quantität und behielt den Rest für die Analyse. Die Flüssigkeit ist echter Wein; derselbe ist von bräunlicher Farbe und enthält eine feste Materie in Suspension, welche seinen Bodensatz bildet; der Geruch ist entschieden jener des Weines, mit sehr merklichem Aroma, und erinnert an den Geschmack des Weines, welcher mit fetten Stoffen in Berührung stand, oder, wenn man will, an abgelegenen süßen Apfelwein. Der Geschmack ist hitzend und stark wegen des großen Gehaltes an Alkohol nebst Säuren und einer Spur von aromatischen Stoffen. Die für 1 Liter berechnete Analyse dieses Weines ergab (Anmerkung: Ich weiß nicht, ob im Originaltext der erhöhte Punkt zwischen den Zahlen als Komma oder Strich, im Sinne von "bis", verstanden werden muss; ich habe aber letzteres in meinem Transkript angenommen): Alkohol...........................................................................45 Cubikcentimeter Fire Säuren (geschätzt als freie Weinsteinsäure) ........ 3-6 Gramm Doppelt weinsaures Kali .............................................. 0-6 Gramm Essigsäure ................................................................... 1-2 Gramm Weinsauren Kalk in größerer Menge, Spuren von Essigäther; weder Chlor-, noch Schwefelverbindungen nachweisbar. Die färbende Materie war bereits vollständig verschwunden; von Zucker fanden sich nur Spuren. Der Alkoholgehalt ist jener eines schwachen Weines; der Antheil an Säuren ist fast normal. Der durch kohlensaures Kali abgeschiedene Alkohol besitzt einen sehr merklichen Geruch nach Essigäther. Das ist wahrscheinlich das erste Mal, daß man so alten Alkohol in die Hände bekommen hat. Die Flüssigkeit hat sich so lange erhalten, weil sie in einem Glasgefäße hermetisch eingeschlossen war; ein Umstand, welcher wohl nur selten vorkommt. Die Röhre, welche den Wein enthielt, ist zu einer Art Ampel aufgeblasen und endet in eine gebogene Spitze. Das Ganze hat eine Länge von 35 Cm. und ist, nach Einfüllung des Weines, sehr sauber zugeschmolzen so wie man es heutzutage vor der Stichflamme machen würde. Aber dieser Eigenthümlichkeit halber braucht man nicht an dem Alter der Röhre zu zweifeln; die Alten verstanden es eben so gut als wir, das Glas zu bearbeiten, zu blasen, zu löthen u. s. w., ja die Zusammensetzung des Glases selbst zeugt für sein hohes Alter; es ist reich an Kali und arm an Kalk, wie alle antiken Gläser. *) Diese Röhre war bei Aliscamp (Anm.: Alyscamps) nächst Arles auf einer weiten Ebene gefunden worden, welche zur Zeit der Römer als Friedhof gedient hatte; ein Landmann, welcher sehr tief pflügte, hatte sie zu Tage gefördert, nachdem schon früher in der Umgebung viele antike Glassachen ausgegraben worden waren. Nach einem an Herrn Berthelot gerichteten Briefe des Herrn Alexander Bertrand, Custos des Museums in St.-Germain, sind die Alterthumsforscher geneigt, zu glauben, daß sich einst zu Arles eine Glasfabrik befunden habe, welche sehr schöne Arbeiten lieferte. Die Glasröhre ist auf gallischem Boden erzeugt und reicht wahrscheinlich bis zur ersten Besitznahme Galliens durch die Römer hinauf. Sie ward vom Herrn Augier erworben, welcher sie dann der Stadt Marseille für das Museum Borely abtrat. Herr Quicherat hatte die Archäologen bereits im Jahre 1874 auf dieses seltene Fundstück aufmerksam gemacht. Bezüglich des Motives, weßhalb der Wein so sorgfältig in ein zugeschmolzenes Glasgefäß eingeschlossen worden war, glaubt Herr Berthelot nach dem Urtheile der zu Rathe gezogenen Archäologen annehmen zu können, daß man dasselbe auf einen frommen Brauch zurückführen könne, etwa auf eine Opfergabe, die den Manen eines Verstorbenen an dessen Grabe dargebracht worden war. Der Fundort der Röhre, die "Campi Elysei", ein seit mehreren Jahrhunderten durchforschter Begräbnißort, liefert ein Argument mehr zu Gunsten dieser Ansicht. Bei vielen Völkern herrschte die Sitte, dem Todten auf die "große Reise" Lebensmittel, Getränke, Schmuck, Waffen u. dgl. mitzugeben, wie dies noch heute bei zahlreichen Volksstämmen Asiens und Africa's geschieht. Uebrigens ist die Röhre von Aliscamp nicht das einzige, eine Flüssigkeit einschließende antike Glasgefäß, welches man kennt. Herr Longpérier hat Gefäße beschrieben, deren kreisförmiger Rand hohl ist und eine Flüssigkeit enthält, welche nach der Ansicht des Herrn Pelligot nichts als Condensationswasser sein soll. In einem Gefäße des Museums im Louvre, auf welches Herr Bertrand aufmerksam gemacht hatte, fand Herr Berthelot ebenfalls eine Flüssigkeit, welche langsam zwischen den Ritzen des Gefäßes aussickerte; diese Flüssigkeit war reines Wasser, welches wahrscheinlich früher, so lange das Gefäß noch unter der Erde lag, durch Infiltration in die Sprünge desselben eingedrungen war. Man besitzt auch im Museum von Rouen in Thionville Gefäße, in welchen sich eine Flüssigkeit befindet. Auch im Museum von Lothringen befand sich ein solches Gefäß, welches in Pompey (Dep. der Meurthe) gefunden worden war, jedoch durch eine Feuersbrunst im Jahre 1871 zerstört worden ist. Es ist möglich, daß alle diese Gefäße nur reines Wasser enthalten; jedoch läßt sich darüber nichts sagen, so lange die betreffenden Flüssigkeiten nicht chemisch untersucht worden sind; wozu Herr Berthelot den Weg gebahnt hat. L.F. |
Eine merkwürdige Himmelserscheinung in Dresden
Ja was hat sich denn da im Jahr 1859 - laut einem kurzen Artikel der "Salzburger Zeitung" - über der deutschen Stadt Dresden gezeigt? Darf hier laut moderner wissenschaftlicher Definition nicht schon von einem UAP/UFO gesprochen werden? Der Augenzeuge und der berichtende Journalist konnten sich den Vorfall jedenfalls nicht mit damals bekannten Naturphänomenen erklären.

Deutschland Dresden, 7. Jänner. Gestern Nachmittag halb 5 Uhr sah Einsender dieses von der Leipziger Straße aus nach dem Palaisplatz hinblickend eine Erscheinung am Himmel, die er mit einer Sternschnuppe vergleichen möchte, wenn es bereits finster gewesen wäre. Es war aber noch heller Tag, und die Erscheinung glich einer faustgroßen, glänzenden Kugel, fast wie eine große Seifenblase in blaugrünlich gelbem Lichte schimmernd, die, in der Richtung von Nord nach Süd wie eine Sternschnuppe sich fortbewegend, nach einigen Augenblicken wieder unsichtbar wurde oder verlosch. Doch wich sie auch darin von den gewöhnlichen Sternschnuppen ab, daß sie zwar mit ähnlicher Geschwindigkeit, aber scheinbar der Erde näher, am Himmel hinfuhr. Der Himmel war unbewölkt, die Luft kalt und der Barometer stand ungewöhnlich hoch. |
Als jemand, der nicht außerordentlich UAP-kundig ist, kann ich nicht in qualifizierter Weise einschätzen, um was es sich hier handeln könnte. Irgendetwas mit sogenannten "Orbs" vielleicht, weil ja von einer Seifenblasenform die Rede ist? Obwohl die Erscheinung dafür wahrscheinlich zu schnell war (Sternschnuppen sausen mit zehntausenden Kilometern pro Stunde dahin). Oder war es eine Erscheinungsform des Kugelblitzes? Freilich, von einem Gewitter, und sei es nur ein Trockengewitter, wird hier nichts berichtet. Fragen über Fragen also, auch 166 Jahre nach dem mysteriösen Himmelsereignis...
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Hmmmmm ist ein Charakteristikum von Orbs nicht, dass sie agieren als ob sie von einer Intelligenz gesteuert werden?
AntwortenLöschenDie Story mit dem Wein ist auch sehr interessant!
Ich bin jetzt auch seit zwei Monaten dabei, das ÖNB Archiv zu durchforsten, wegen deinen Artikeln darüber. :-)
LG
♡Gator♤
"Hmmmmm ist ein Charakteristikum von Orbs nicht, dass sie agieren als ob sie von einer Intelligenz gesteuert werden?"
LöschenLaut Augenzeugenberichten, aber ob das immer so der Fall is, kann ich nicht beurteilen. Da gibt es kompetentere Ansprechpersonen ;)
Viel Erfolg mit deinen Recherchen im Archiv der Nationalbibliothek. Man kann die Website bzw. ihren Nutzen kaum hoch genug einschätzen.
stimmt. sie bewegen sich tatsächlich "intelligent" und reagieren stellenweise auf beobachter. daneben haben sie eine merkwürdige "schwäche" für verkehrswege. der klassische fall sieht so aus, dass man wegen, straßen oder schienen folgt. warum auch immer. um vielleicht aufgrund der fahrzeuge auf den technischen stand zu schließen? schwer zu sagen.
LöschenIch weiß nicht, was ich von dem Phänomen halten soll. Aber Dr. Kusch hat auf CropFM in einer der älteren Sendungen mit ihm einiges darüber erzählt. Ich glaube, in einem seiner Bücher kommt das auch vor.
Löschendas phänomen verhält sich wirklich merkwürdig. ich denke da an das "hallertauer-licht" bei uns in deutschland. da werden seit jahrhunderten die gleichen areale abgeflogen. zum thema gibt es auf CROPfm eine sendung mit mir - https://cropfm.at/archive/show/hallertauer kusch ist spannend, freue mich auf die nächste sendung mit ihm bei tarek! 🖖🐰
Löschen@Sucher: Ja, in Heinrich Kuschs "Tore zur Unterwelt" ist das Thema "Orbs" vorgekommen. Ich habe es damals in meiner Rezension des Buchs auch kurz erwähnt (zuvor hatte ich davon noch nie etwas gehört).
Löschenhttps://hiltibold.blogspot.com/2015/08/kusch-erdstall-tore-zur-unterwelt.html
@greyhunter: In diese Sendung werde ich gleich mal reinhören 🙂
guten tag! darf ich den bericht auf meinem neuen blog veröffentlichen? frohe ostern! 🖖🐰👍
AntwortenLöschenSelbstverständlich 🙂
LöschenEbenfalls frohe Ostern und schöne Feiertage!
dankeschön, freut mich! gruß! 🖖👽
AntwortenLöschenonline: https://ultraterrestrials.blogspot.com/2025/04/1859-glanzende-kugel-uber-dresden.html freue mich auf weitere berichte! 🖖👽
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