Samstag, 12. Oktober 2019

Krimskrams: Das fragwürdige Didaktik-Blog der Universität Tübingen -- Paket-Rowdies!

Das fragwürdige Didaktik-Blog der Universität Tübingen

Jemand machte mich auf einen Text der Uni Tübingen aufmerksam, in dem die schräge Mittelalter- bzw. Klosterbaustelle Campus Galli rezensiert wurde - siehe hier.

Nun gut, um eine ernsthafte Rezension handelt es sich bei den Ausführungen nicht, sondern eher um eine Art Schönschreibübung, die irgendwo zwischen Ahnungslosigkeit und Halbwahrheit oszilliert. Dementsprechend hat die Autorin viele unbequeme Fakten einfach unter den Tisch purzeln lassen - zuvörderst die Roten Zahlen, welche das prekäre Projekt Jahr für Jahr mit deprimierender Regelmäßigkeit fabriziert. Auch der Einsturz eines nicht genehmigten Gebäudes währe erwähnenswert gewesen, lässt dieser Fall doch Rückschlüsse darauf zu, wie es um die Kompetenz und Rechtschaffenheit der Verantwortlichen bestellt ist. Aber mit nichts dergleichen wird der Leser behelligt, obwohl doch die Autorin explizit darauf hinweist, dass die Einhaltung moderner Bauvorschriften für den Campus Galli von einiger Bedeutung sei ...

Verwundern darf die hier zutage tretende Sehstörung freilich nicht, schließlich ist die Uni Tübingen - worauf immerhin aufmerksam gemacht wurde - Partner des Campus Galli. Und einem Partner tritt man in der Regel nicht allzu kräftig in die Eier auf die Zehen. Wohl aus demselben Grund wurde die tröge Museumspädagogik - also eine rein didaktische Maßnahme - des baden-württembergischen Vorführbetriebs mit "Experimenteller Archäologie" 'verwechselt'. Letzteres ist eine wissenschaftliche Methode zur Generierung neuer empirisch belegbarer Erkenntnisse.
Es muss als ein gewaltiges Armutszeugnis bezeichnet werden, wenn ausgerechnet die Autorin eines Uni-Blogs für Geschichtsdidaktik den gravierenden Unterschied zwischen Wissenschaft (=Wissen schaffen!) und 'Publikumsbespaßung' negiert. Entweder weil ihr die konkrete Sachlage nicht ins Konzept passt oder weil sich ihre fachliche Qualifikation in kräuterfrauhaftem Unwissen erschöpft. Marcus Junkelmanns Formulierung vom "akademischen Schrott" kommt einem hier wieder einmal unwillkürlich in den Sinn.

Es wird aber noch besser: In der einzigen halbwegs kritischen Passage der 'Rezension' weist man auf die angeblich mangelhafte Barrierefreiheit des Campus Galli hin; der geschotterte Rundweg würde Personen mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Krücken Schwierigkeiten bereiten.
So what? Welche konkreten Maßnahmen sollen die Verantwortlichen denn dagegen unternehmen? Wegen einer kleinen Minderheit hunderte Meter Weg asphaltieren? Von den hohen Kosten abgesehen, würde ein solches Vorgehen das auch so schon historisch eher unauthentische Ambiente der Anlage vollends ruinieren.

Ohnehin sollte die Kritikerin sich lieber selbst an der Nase nehmen, denn wenn sie mehr Barrierefreiheit einfordert, wieso quält sie dann den Leser mit anstrengendem Sprachmüll, den man anderenorts wegen mangelnder Barrierefreiheit gerade abschafft?
Die Artikel-Autorin aus Tübingen ist in ihrem verquerten Ideologie-Stuss offensichtlich völlig versackt, anderenfalls würde sich die gute Frau nicht dermaßen verschachtelte Formulierungen aus dem Oberstübchen wringen. 

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Paket-Rowdies!

Von Paketzustellern in den USA ist man ja mancherlei gewöhnt, aber nun scheint deren extrem schlampige Arbeitsweise auch immer stärker hierzulande Einzug zu halten. Siehe z.B. das Foto unten. Nicht nur, dass der georderte Kalender in einem aufgerissenem Kuvert ankam, er war auch noch massiv beschädigt. Hier muss mit roher Gewalt vorgegangen worden sein, um so einen Schaden zu verursachen!


Der Verlag hat mir sofort ein neues Exemplar des Kalenders geschickt und sich beim verantwortlichen Lieferservice - Hermes - beschwert. Angesichts der Sachlage hoffentlich mit Erfolg.

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7 Kommentare:

  1. Dass sie den gegenderten Wortunfug ausgerechnet auf einer Webseite für Didaktik verwenden ist schon sehr unglücklich. Schließlich sollte es als Didaktiker deren oberstes Ziel sein, Methoden zu Entwickeln, die Informationsvermittlung zu verbessern bzw. zu vereinfachen. Gender-Sternchen bewirken leider das genaue Gegenteil, aber die Ideologie hat in Tübingen offenbar Vorrang vor Logik und gesundem Menschenverstand.

    Grüßle,
    Maria

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  2. Ich versende und empfange viel. DHL sind nach meiner Erfahrung die Schlimmsten, wenn es um Schäden geht. Hermes ist allerdings auch nicht besonders gut.
    Das wundert mich aber alles nicht, bei den stressigen, schlecht bezahlten Jobs in der Lieferbranche. Es ist halt nicht so eitle Wonne wie beim King of Queens ;-)
    Viele schöne Grüße
    Ludig Prenner

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    1. Bei mir kommt ungefähr jedes dritte Buch mit verknautschten Ecken an, das nervt tierisch.

      Schlecht bezahlte Jobs hin oder her, so geht das einfach nicht.

      LG,
      Martina

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  3. Die Eberhard Karls Universität Tübingen verfügt sogar über ein "Center for Gender and Diversity Research".
    https://uni-tuebingen.de/en/facilities/central-institutions/center-for-gender-and-diversity-research-zgd/

    Die passen doch hervorragend zum Campus Knalli. Beide verbrennen sie sinnlos Steuergeld mit Pseudowissenschaft. Da haben sich eindeutig die richtigen Partner gefunden.

    Gero

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  4. Ein weiteres Beispiel, dass der sprachliche Gender-Irrsinn, abseits universitärer Tollhäuser, zunehmend in Bedrängnis gerät:

    "Salzburger Magistrat verzichtet auf das Binnen-I"
    "Bei internen Schriftstücken verwendet die Stadt Salzburg "aus Gründen der leichteren Lesbarkeit" nur die männliche Form. Laut Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) habe man für die Maßnahme Applaus bekommen."

    https://www.sn.at/salzburg/politik/salzburger-magistrat-verzichtet-auf-das-binnen-i-76107574

    LG,
    Erwin

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  5. Die Rezensentin scheint recht jung zu sein. Grammatik war jedenfalls nicht ihr Glanzfach. Und ordentliche Quellenauswertung hat sie auch noch nicht gelernt, nur eigene Literatur des CG zu verwenden ist zu wenig. Sie scheint auch noch nicht viel rumgekommen zu sein, denn in anderen Ländern gibt es solche Projekte auch und mit wesentlich besseren Ergebnissen. Ich erinnere nur an die englische "Butser Farm", wo ein angelsächsisches Langhaus in einer Saison hochgezogen wurde.
    Als ob man "im Mittelalter" (ich hasse diese Zusammenfassung!) trödelig und faul war. Man hat teilweise schneller geschafft als heute ... immerhin galt es, ein Dach über den Kopf zu bekommen, die Ernte vor dem Regen einzuholen usw.
    Warum braucht eine Klosterbaustelle übrigens Schwerter? Und ob ein Werkzeugschmied tatsächlich ein taugliches Schwert hinbekam?
    Erfreulich der sehr kritische Kommentar von Juliane Jung.
    - Fränkin -

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    1. Bei einer Belegschaft von vierzig Vollbeschäftigte, und noch viel mehr Freiwillige, sollte man wirklich meinen , dass es zügiger vorangeht!

      Dass die zwei Begründer des Campus Galli als Leute, die nicht vom Fach waren, sich verplant haben, na gut , kann man verstehen. Aber dass die jetzigen Entscheider, ein Archäologe und ein Mann aus dem Baugewerbe, es nicht besser können, lässt mich entgeistert den Kopf schütteln

      Es ist schon richtig eine Beleidigung der sich tagtäglich krumm arbeitenden Menschen des Mittelalters, ihnen zu unterstellen , sie hätten so getrödelt wie das bei Campus Galli üblich ist. Sich dann in Zeitungsinterviews auf Bauauflagen rauszureden finde ich total billig. Die hatten und haben Jahre im Voraus dafür Zeit, alles auszudiskutieren. Es ist doch nicht so, dass sie die Pläne erst wenige Monate vor dem geplanten Baubeginn einreichen können.

      Der Baubetrieb muss richtig schlecht organisiert sein, anders kann ich mir das alles nicht erklären . Es ist dann aber auch kein Wunder, dass nicht die erhofften Besucherfluten kommen , weil die Menschen wollen nach acht Jahren Bauzeit schon mehr sehen als eine Holzkapelle und ein paar kleine Hütten , schließlich hat man ihnen auch eine "Klosterstadt "versprochen. Zumindest ein Wohntrakt, eine Scheune und ein Stall sollten neben der Kapelle längst stehen, und das wäre mit so vielen Mitarbeitern auch kein Ding der Unmöglichkeit. Andere schaffen das doch auch , oft sogar nur mit unbezahlten Ehrenamtlichen.

      Aedis

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