Sonntag, 29. Juli 2018

📖 Buch: Chronik des Campus Galli 2018 - Von Kindergartenwissen und erdichteten Kausalitäten

Auch dieses Jahr (2018) hat die aus meiner Sicht äußerst fragwürdige Mittelalter-Baustelle Campus Galli wieder eine sogenannte "Chronik" veröffentlicht, in der man das vergangene Arbeitsjahr (2017) Revue passieren lässt. Wobei darauf hingewiesen sei, dass nur ca. die Hälfte des 96 Seiten umfassenden Hefts tatsächlich relevante Informationen zum Projekt enthält, in dessen Rahmen man ausschließlich mit mittelalterlichen Werkzeugen ein karolingisches Großkloster errichten möchte.
Doch sehen wir uns eine unterhaltsame Auswahl der von verschiedenen Autoren verfassten Texte im Einzelnen an 😊

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Ein Ex-Landrat mit Gedächtnislücken

Wie es bei dieser Chronik-Reihe quasi schon zur Tradition gehört, war Dirk Gaerte - ehemaliger Landrat und Vorsitzender des Campus-Galli-Freundeskreises - auch diesmal wieder für die einleitenden Worte zuständig. Der pensionierte Politiker  gibt sofort richtig Gas und beklatscht das Besucheraufkommen der Vorjahressaison: Fast 80000 Menschen seien 2017 zur sogenannten 'Karolingischen Klosterstadt' gekommen; 23 Prozent mehr als 2016. Dabei handle es sich um "überragende Zahlen"
Was der routinierte Dampfplauderer Gaerte hier geflissentlich vergisst: 'Überragend' sind auch die Förder(un)summen, die in den Campus Galli trotz steigender Besucherzahlen Jahr für Jahr gebuttert werden müssen (weitere Infos hier). Eine solche Langzeit-Bezuschussung durch den indigenen Zahlesel war ursprünglich nicht geplant. Gaerte selbst müsste das am besten wissen, schließlich war er als Landrat mitverantwortlich für das Abnicken des deutlich zu optimistischen Wirtschaftsplanes, der Voraussetzung für das Zustandekommens des Projekts war. 
Doch statt wenigstens leise Selbstkritik zu üben, schwelgt der gute Mann lieber in weiteren Superlativen: Der im Umland der abgelegenen baden-württembergischen Kleinstadt Meßkirch angesiedelte Campus Galli hätte mittlerweile eine "Strahlkraft", die sogar "bis nach Österreich reicht".
Was für ein 'Kunststück', wenn man bedenkt, dass Vorarlberg und Tirol wesentlich näher an der prekären Mittelalterbaustelle liegen, als z.B. NRW oder Berlin. Natürlich verirren sich daher manchmal auch ein paar arglose 'Ösis' zum Potemkinschen Mittelalterdorf. Dass es sich bei diesen Besuchern aus dem nahen Ausland aber kaum um eine bedeutende Größe handelt, lässt sich u.a aus einem aktuellen Artikel des Südkurier schließen. Selbst in diesem dem Campus Galli freundlich gesonnenen Lokalblatt heißt es, dass die benachbarten österreichischen und schweizerischen Anbieter für Busreisen "noch etwas skeptisch" sind. Völlig zurecht, da die vermeintliche "Klosterstadt" - die nicht einmal die Größe eines kleinen Dorfes hat - aufgrund ihres relativ armseligen Angebots keine weite Anreise rechtfertigt. Doch dazu später mehr.


  Eine vorbildliche Ausnahme

Wie schon im Fall der Vorjahres-Chronik steuert der für den Campus Galli als bauhistorischer  Berater tätige Archäologe Tilmann Marstaller auch dieses Mal den mit Abstand informativsten Text bei. Auf 22 reichlich illustrierten Seiten erläutert er ausführlich all jene historischen Quellen, die als Grundlage für die Chorschranke der kleinen Holzkirche des Campus Galli dienten. Dabei geht er unter anderem auf verschiedene technische bzw. architektonische Aspekte sowie auf die Motive ein, mit denen die durchaus gelungene Holzkonstruktion nach karolingerzeitlichen Vorbildern verziert wurde.

Hätten alle Beiträge einen ähnlichen auf das Projekt bezogenen Informationswert wie dieser, dann müsste man das Heft wohl mit fünf Sternen bewerten. Doch leider handelt es sich hier um eine Ausnahme.
Anhand dieses Beispiels lässt sich freilich erahnen, was der Campus Galli sein könnte, wenn das Projekt in wissenschaftlicher Hinsicht durchgehend von tatsächlich kompetenten Experten getragen werden würde. Stattdessen setzte man gerade zu Beginn stark auf Leute von der akademischen Abraumhalde - wie etwa einen unerfahrenen Historiker, der in seinem erlernten Beruf lange Zeit nicht am Arbeitsmarkt vermittelbar war. Dieser Umstand hat das Projekt nachhaltig geprägt.


 Märchenstunde mit dem Ortskaiser

Unter der Überschrift "Am Puls der Forschung" steht ein Beitrag, für den die freie (Südkurier-)Journalistin Isabell Michelberger ein ausführliches Gefälligkeitsinterview mit dem Meßkircher Bürgermeister Arne Zwick führte. Dabei wandelte die Interviewerin freilich nicht gerade auf den Spuren von Bob Woodward und Carl Bernstein.

Da Bürgermeister Zwick die politische Hauptverantwortung für den seit rund sechs Jahren defizitär wirtschaftenden Campus Galli trägt, ist ihm - so wie schon seinem mitverstrickten Parteikollegen Dirk Gaerte - an einer Beschönigung der Zustände gelegen. In völliger Umkehr der Fakten behauptet er deshalb, das Projekt sei "solide vorbereitet" gewesen.
Konterkariert wird das Wortgeknatter dieses notorischen Polit-Schmähtandlers beispielsweise durch weit verfehlte Besucherprognosen, immer wieder verlängerte bzw. aufgestockte Finanzförderungen, Verzögerungen bei Baugenehmigungen, einen eingestürzten Schwarzbau und das Schassen des ehemaligen Projektleiters bereits nach der ersten Saison.

Doch der Gipfel des Wahnsinns ist in diesem Interview noch lange nicht erklommen! Da Ortskaiser Zwick gerade so richtig in Fahrt war, schwurbelte er ungehemmt weiter: Er habe "noch niemanden erlebt, der auf dem Campus Galli war und dem es nicht gefallen hat." 
Entweder handelt es sich bei dieser kategorischen Behauptung um eine gezielt platzierte Unwahrheit oder dieser schwindlige Mundwerksbursche hat z.B. noch nie einen näheren Blick auf die Facebook-Seite des Campus Galli geworfen. Dort finden sich nämlich an prominenter Stelle durchaus auch negative Rezensionen von Besuchern. Hier ein paar Auszüge:

  • "Ich war im ersten Jahr dort und dieses Jahr wieder. Es passiert zu wenig und was passiert ist nicht authentisch. Das Projekt wird keine 40 Jahre alt. Bemüht, aber nicht gekonnt."
  • "Kindergartenwissen zu solch einem Eintrittspreis zu vermarkten grenzt schon an Bauernfängerei. "
  • "Ich fand es enttäuscht ein paar Hütten auf einem Waldrundweg zu besuchen, was das mit einer Klosteranlage zu tun haben soll hat sich mir nicht erschlossen. Vielleicht in 25 Jahren wieder"
  • "Was mir persönlich etwas gefehlt hat, war das man an einigen Stationen gar nicht richtig informiert wurde. Erst nach nachfragen und dann auch sehr zögerlich."

Man beachte die letzte Kritik. Diese ist von besonderer Bedeutung, da Herr Zwick im von Frau Michelberger geführten Interview betont, er sei mit der Arbeit der Campus-Galli-Angestellten zufrieden. Das gibt beredt über den bescheidenen Qualitätsanspruch dieses Herrn Auskunft, wie ich finde.
In der Realität haben nämlich gerade die Mitarbeiter des Projekts aufgrund erheblicher Inkompetenz schon mehrfach unfreiwillig für Lacher gesorgt. Beispielsweise als Besuchern erzählt wurde, man habe im Mittelalter aus sogenannten Brechbohnen Eisen gewonnen - eine peinliche Verwechslung mit dem im lokalen Boden vorkommenden Bohnerz 😂. Ein anderes Mal wurde Kindern erklärt, der (eigentlich frühmittelalterliche) Campus Galli sei in der Römerzeit/Antike angesiedelt ...
Verantwortlich für das Unwissen der Angestellten ist der von Bürgermeister Zwick bzw. seinem Gemeinderat nachträglich installierte Geschäftsführer Hannes Napierala; ein Archäozoologe, der offensichtlich damit überfordert ist, für eine adäquate Schulung seiner Gästeführer zu sorgen.

Die Frage, ob die Meßkircher-Innenstadt vom (immerhin rund sechs Kilometer entfernten) Campus Galli wirtschaftlich profitiert, bejaht Zwick wenig überraschend. Denn schließlich würden ihm das Gastronomen und Einzelhändler bestätigen.
Hierbei handelt es sich freilich nur um leeres Gerede, weil diese Luftpumpe keine qualitative Untersuchung vorlegt und stattdessen einfach eine mögliche Korrelationen als Kausalitäten ausgibt. Bezeichnenderweise wurden bisher noch nie die aus verschiedenen Steuergeldquellen abgezapften Millionenförderungen für den Campus Galli mit etwaigen Steuermehreinnahmen seriös gegengerechnet. Frei nach dem Motto: 'Was der Wähler nicht weiß, macht ihn nicht heiß'.

Schließlich kommt Arne Zwick kurz auf jenen Punkt zu sprechen, der als Überschrift für das Interview herhalten musste - nämlich die auf dem Campus Galli angeblich betriebene Forschung: "Durch die Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen und mit der Aufnahme des Campus Galli in EXARC, der internationalen Vereinigung experimentalarchäologischer Institutionen, sind wir am Puls der Forschung."
Wissenschaftliche Forschung bedeutet vor allem, dass etwas nachvollziehbar bzw. überprüfbar sein muss ('Publish or perish!'). Das allerdings ist beim Campus Galli aufgrund mangelhafter Dokumentationen und fehlender Veröffentlichungen nicht der Fall. Daran ändern auch die Mitgliedschaft bei der EXARC und eine Partnerschaft mit der Uni-Tübingen nicht per se etwas. Letzteres hat wohl ohnehin nur wenig mit einem tiefergehenden Erkenntnisinteresse zu tun, sondern dürfte vor allem ein Sammelsurium von Lehrveranstaltungen mit Erlebnis-Charakter sein. Aus PR-Gründen wird dergleichen mit Hilfe befreundeter Lokalmedien zu vermeintlicher 'Wissenschaft' hochgejubelt.

Zumindest am Ende des Interviews ist Meßkirchs oberster Polit-Spruchbeutel ehrlich. Und zwar wenn er auf die Frage, was ihm am Campus Galli besonders gut gefällt, bezeichnenderweise an erster Stelle anführt, man könne dort so schön im Wald spazieren gehen. 😃


 Löffel statt Bücher: Primitive Museumspädagogik auf Mittelaltermarkt-Niveau

Armin Heim, Stadtarchivar von Meßkirch, zeichnet für den einleitenden Text zu einer mehrseitige Fotocollage verantwortlich, in der verschiedene Ereignisse der vergangenen Saison dokumentiert wurden. Herr Heim schreibt dazu u.a., das Holzkirchlein des Campus Galli habe 2017 "gewissermaßen den letzten Schliff" erhalten.
Interessanterweise hieß es bereits in der Chronik des Vorjahres, dass die Kirche fertig sei (Zitat: "2016 konnte mit der Holzkirche das erste Bauwerk der karolingischen Klosterstadt fertiggestellt werden"). Außerdem wird auch jetzt noch, im Jahr 2018, laut Medienberichten an dem Bau herumgewerkelt. Im Angesicht dessen fühlt man sich hier an den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" erinnert.

Immerhin, der Autor verwendet im weiteren Verlauf seines Beitrages den Begriff "Museumspädagogik" im richtigen Kontext. Das ist keine Selbstverständlichkeit, da traurigerweise viele Freilichtmuseen - darunter auch der Campus Galli - Museumspädagogik nicht so recht von Experimenteller Archäologie unterscheiden können. Deshalb sprechen sie gerne von letzterem, obwohl sie ersteres meinen.
Während aber Museumspädagogik ein mittlerweile schon fast banales Werkzeug zur Wissensvermittlung darstellt, ist Experimentelle Archäologie eine tendenziell anspruchsvolle wissenschaftliche Methode, mit der auf empirischem Weg wichtige neue Erkenntnisse gewonnen werden können.

Aber aus was setzt sich die Museumspädagogik des Campus Galli überhaupt zusammen? Nun, Herr Heim nennt hinsichtlich der auf der Baustelle vermittelten historischen Handwerkstechniken Löffelschnitzen und Strohflechten. Dazu kommen noch Besenbinden, Schindelnspalten, Korbflechten, Töpfern, Wollefärben, Weben, Seildrehen, Schmieden, Drechseln sowie Steinmetz- und Zimmermannsarbeiten.
Fast alle dieser Aktivitäten kann man auch auf unzähligen Mittelaltermärkten beobachten. Dergleichen ist heutzutage einfach nichts Besonderes mehr. Darüberhinaus berichteten einige Besucher, dass beim Campus Galli Handwerksplätze immer wieder unbesetzt sind. Will heißen, wer zur falschen Zeit vor Ort ist, schaut zumindest teilweise durch die Finger - trotz vollem Eintrittspreis.

Angeblich beabsichtigt man beim Campus Galli, den Besuchern mittelalterliches Klosterleben authentisch näherzubringen. Ein durchaus löbliches Ziel, doch ausgerechnet jene Tätigkeit, für die karolingerzeitliche Klöster bis heute besonders berühmt sind, kommt in der Museumspädagogik des nun schon seit sechs Jahren laufenden Projekts nicht vor: Die Herstellung von illuminierten Handschriften.
Wie untypisch das Fehlen einer eigenen Handschriftenproduktion für ein mittelalterliches Kloster ist, lässt sich z.B. aus den Worten des Kanonikus Gottfried von Sainte-Berbeen-Auge schließen; um das Jahr 1170 schrieb er: "Ein Kloster ohne Bibliothek ist gleichsam wie eine Burg ohne Waffenkammer."
Im Frühmittelalter wurden Bücher nicht selten in einem Schrank gelagert, der in der Klosterkirche (oder Sakristei) stand. Diese Möglichkeit stünde auch den Betreibern des Campus Galli offen. Die Schreibarbeiten, das Herstellen des Pergaments etc. könnten wiederum - gut sichtbar für Besucher - bei schönem Wetter unter einem einfachen Unterstand auf dem Vorplatz der Kirche  stattfinden.
Doch nichts dergleichen geschieht. Warum? Ganz einfach: Das Herstellen einer mittelalterlichen Handschrift erfordert einiges an Fähigkeiten. Damit ist man aber beim Campus Galli nicht gerade im Übermaß gesegnet. Deshalb beschränken sich die Möchtegern-Mönche auf das Färben von Wolle und ähnlichen einfallslosen Kleinkram aus der museumspädagogischen Grabbelkiste.


 Geschlechtergerecht, aber falsch

Andrea Braun-Henle - Lehrerin und Vorstandsmitglied im Förderverein des Campus Galli - zeichnet für einen Beitrag über Irmengard verantwortlich, die im Benediktinerinnen-Kloster Frauenchiemsee ihr Spuren hinterließ und bis heute lokale Verehrung erfährt.

Mit dem Campus Galli hat der Beitrag herzlich wenig zu tun, daher möchte ich auch nicht im Detail darauf eingehen. Nur soviel dazu: Die Autorin war zwar bemüht, eine vermeintlich 'geschlechtergerechte' Sprache zu verwenden, daher schrieb sie umständlich von "Besucherinnen und Besuchern". Doch hinsichtlich der Beachtung historischer Fakten legte sie einen deutlich geringeren Eifer an den Tag. Sie 'beförderte' nämlich in ihrem Beitrag Irmengards Vater - Ludwig den Deutschen - fälschlicherweise mehrfach vom König zum Kaiser. Gerade so, als ob diese beiden Begriffe gleichbedeutend und deshalb austauschbar wären. Was freilich Unsinn ist, denn es würde ja auch niemand auf die Idee kommen, einen Bundeskanzler als EU-Präsidenten zu bezeichnen.

Kompetenz und Sorgfalt sehen anders aus - und zwar sowohl die Autorin wie auch das Lektorat des Verlags betreffend. Freilich, zum wissenschaftlich recht bescheidenen Niveau des Campus Galli passt diese Schludrigkeit vorzüglich.


 Frau Punzel, Frau Punzel - lass die Pflugscharen herunter!

Ein Traktor pflügt die Felder des Campus Galli
Sigrid Weißhaupt, die Direktorin der in Meßkirch beheimateten Goldösch-(Förder-)Schule, berichtet in ihrem Beitrag über eine durchaus interessante Kooperation mit dem Campus Galli:
"Jeden Mittwochvormittag verbringen die Sechst- und Siebtklässler ihr Praktikum auf der Klosterbaustelle. Am Mitarbeitereingang begrüßt uns Agrarbiologin Mareike Punzel, die für Gärten und Felder zuständig ist. Nach einer kurzen Besprechung, in der geklärt wird, was an diesem Vormittag ansteht, machen sich alle gemeinsam auf den Weg zu den Feldern. Dort lernt die Schülergruppe die verschiedensten Arbeitsprozesse im Bereich der mittelalterlichen Landwirtschaft kennen. So bereiten sie beispielsweise den Ackerboden für die nächste Saat vor [...]. 

Ganz im Sinne der üblichen Eigendarstellung des Campus Galli zielt dieser Text darauf ab, dem Leser zu vermitteln, auf der Kloster-Baustelle ginge es in historischer Hinsicht besonders authentisch zu. So würden etwa von der Agrarbiologin Punzel die Arbeitsprozesse mittelalterlicher Landwirtschaft vermittelt.
Ob zu diesem pädagogisch wertvollen Freiluft-Unterricht auch gehört, mit dem echt mittelalterlichen Traktor des Campus Galli - der normalerweise verschämt vor den Besuchern versteckt wird - über die Felder zu cruisen? 😁

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FAZIT

Vor allem aufgrund der unzähligen Halbwahrheiten, Beschönigungen und Flunkereien ist es nicht möglich, hier mehr als zwei Sterne zu vergeben. Hinzu kommt, dass die Hälfte des Heft-Inhalts keinen relevanten Bezug zum Klosterbauprojekt hat. Der Kaufpreis beträgt 10 Euro.


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23 Kommentare:

  1. Mehr Ehrlichkeit seitens der Betreiber wäre sicher von Vorteil ...

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    1. In der Hinsicht würde ich mir keine großen Hoffnungen machen. Auf entsprechende Anfragen reagiert man beim Campus Galli meiner Erfahrung nach gar nicht oder höchst ungehalten.

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    2. Der Meßkircher Gemeinderat hat mit Herrn Dr. Hannes Napierala einen braven Befehlsempfänger eingestellt, der aus persönlicher Existenzangst besonders eifrig an der öffentlichen Beschönigung der gar nicht schönen Sachlage mitwirken wird. Als Absolvent eines Exoten-Fachs bekäme er so schnell keine Anstellung, die der beim Campus Galli gleichkommt.
      Kritik am Campus Galli wird von ihm und dem Gemeinderat gerne mit dem Neid-Argument weggebürstet oder, wie schon geschrieben worden ist, man stellt sich taub.

      Mr. Frog

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  2. "Frau Punzel, Frau Punzel - lass die Pflugscharen herunter!"

    lol

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    1. Es ist glaube ich auch wirklich das Beste, sich über das Thema Campus Knalli einfach zu amüsieren, anstatt sich darüber zu ärgern ��

      Guinevere

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    2. "Campus Knalli", das ist gut! :-))

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  3. Hat sich der Landesrechnungshof eigentlich schonmal mit den öffentlichen Zahlungen an dieses Millionengrab befasst?

    Den Vergleich mit Bundeskanzler und EU-Präsident (gibt es solch ein Amt überhaupt) finde ich etwas unfair, da ja beim deutschen bzw. ostfränkischen König und dem Kaiser des heiligen römischen Reiches oft Personalunion bestand (bei Ludwig dem Deutschen aber nunmal nicht, das stimmt)

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    1. Hat sich der Landesrechnungshof eigentlich schonmal mit den öffentlichen Zahlungen an dieses Millionengrab befasst?

      Nicht dass ich wüsste. Der Bund der Steuerzahler war aber mal dran und hat auch einen recht scharfen Bericht verfasst, verfiel dann aber plötzlich in Schweigen und reagiert laut Blog-Lesern auch nicht auf Anfragen zum Thema. Manche meinen, da wären politische Seilschaften im Spiel gewesen.

      Und nein, EU-Präsidenten im Sinne eines Staatspräsidenten gibts natürlich (noch) nicht. So ein theoretisches Amt bietet sich aber (meiner Meinung nach) als lockerer Vergleich zum Kaiser an, da auch der über viele mehr oder weniger souveräne Fürsten gebot.

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    2. Nicht nur der Bund der Steuerzahler, sonder auch so ein Rechnungshof ist manchmal leider nicht frei von politischer Einflussnahme.

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  4. Eine interessante Zusammenfassung des derzeitigen Zustands des Projekts. Von der Grundhaltung her scheint sich dort nichts geändert zu haben. Weder bei der Vereinsleitung noch bei den Politikern. Man blamiert sich stattdessen wo und wann immer man kann.
    Karl0

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  5. Ich gebe dir absolut recht, dass das museumspädagogische Gesamtkonzept, vorsichtig formuliert, nicht sehr ehrgeizig ist. Etwas, das aus dem üblichen Einerlei wie Wollverarbeitung heraussticht, wird nur bei den viel zu seltenen Sonderveranstaltungen geboten. Deshalb überlege ich mir auch sehr genau, ob es sich lohnt, mich für 7 Stunden in meinen kleinen Peugeot 108 zu setzen, um von Hamburg nach Messkirch zu fahren (und dann nochmal 7 Stunden, für die Rückfahrt!). Etwas anderes ist es, wenn man sich zufällig in der Nähe aufhält oder in der Umgebung wohnt. Dann mag sich ein Abstecher lohnen. Aber wahrscheinlich auch nur für Menschen, die das Bisschen, was der Campus Galli vorzuzeigen hat, überhaupt noch nicht kennen.

    Dass man beim Campus Galli mit dem erwirtschafteten Geld selbst nach sechs Jahren noch immer nicht auskommt, lässt mich vermuten, dass man wahrscheinlich nie schwarze Zahlen schreiben wird. Und wenn ich dann lese, dass man für eine Scheune, das zweite Bauwerk neben der Kirche, mindestens drei Jahre veranschlagt, dann frage ich mich ernsthaft, wie diese Leute guten Gewissens behaupten können, sie würden da eine Klosterstadt bauen. Es muss ihnen doch längst klar sein, dass sie nie fertig werden. Die verkaufen die Öffentlichkeit mMn für dumm.

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  6. Sehr gute Kritik, weil im einzelnen makellos begründet.Liebe Grüße,Robert

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  7. "Klerikerin" Irmengard - stammt dieser Unsinn von Braun-Henle oder Hiltibold?
    Leser

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    1. Asche auf mein Haupt, stammt von mir. Habe es ausgebessert.

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  8. Brechbohnen sind aber auch wirklich schwer von Bohnerz zu unterscheiden ;-)

    Was mich allerdings brennend interessieren würde: Wer hat den Wirtschaftsplan ausgearbeitet? War das der Verein, die Gemeinde, das Land oder jemand anders?

    Nächster Punkt: Auf der Internetseite des Projekts steht, dass man einen L-förmigen Kreuzgang an die Holzkirche anbaut, der ins Nirgendwo führt.
    Wäre es im Hinblick auf Logik und Historie nicht sinnvoller, man würde zuvor ein Refektorium und ein Dormitorium bauen?

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    1. An der Erstellung des abstrusen Wirtschaftsplans war wohl eine Fachhochschule oder Hochschule beteiligt - soweit ich mich richtig erinnere. Welche genau das war, müsste ich allerdings nachschauen.

      Klar, der Kreuzgang ist zu diesem Zeitpunkt Unsinn. Dergleichen interessiert die Macher aber nicht. Man baut wild durcheinander, wider jede Logik.

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  9. Die EXARC ist aus wissenschaftlicher Sicht in Teilen ein Saftladen, der immer wieder solchen unseriösen Freilichtmuseen und LH-Gruppen eine unkritische Bühne bietet. Ich war früher oft auf deren Veranstaltungen, erspare mir das aber wegen der unterirdischen wissenschaftlichen Qualität längst. Bei einem meiner letzten Besuche hat eine Vortragende das Backen von kupfersteinzeitlichen Brotfladen mit Kindern als wichtigen Forschungsbeitrag verkaufen wollen. Dabei war das Rezept dafür rein spekulativ und die Erläuterungen bestanden aus einem dürren A4-Blatt.

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  10. Im Zwick-Interview heißt es auch, dass sich die Kritiker der Klosterstadt immer nur auf die negativen Aspekte konzentrieren.
    Das sagt ausgerechnet jemand, der sich selbst nur die Rosinen rauspickt.

    Grüßle,
    Maria

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  11. Die für den Südkurier schreibende Isabell Michelberger ist ein gutes Beispiel für die Verflechtungen zwischen der mit Steuergeld finanzierten Klosterstadt und den Medien im Landkreis, die schützend ihre Hand über das Projekt halten, indem sie der Bevölkerung wichtige Zusammenhänge vorenthalten.
    QX

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  12. Dass sich nicht viel tut bei diesem Projekt, kann man gut an den Titelbildern der Chroniken erkennen. Seit 2015 wird jedes Jahr immer nur die hölzerne Behelfskirche darauf gezeigt. Offensichtlich gibt es dort sonst kein besseres Motiv.

    https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_2?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Daps&field-keywords=campus+galli

    Hagen

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  13. Den Medien fehlt offensichtlich der Mut, einzugestehen, dass der Kaiser, in Form des Campus Galli, ja gar nichts an hat.

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  14. Grauselig finde ich als Sigmaringer und Reenactor, dass die Herrschaften jetzt ihr Halb- bis Garnicht Wissen im Ferienprogamm unter Kinder bringen.Was die dort anbieten.....
    Zum Haare raufen !
    Grüße in's schöne Graz !

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    1. Besonders deprimierend ist, dass sie selbst nach all den Jahren immer noch dermaßen schlecht sind. Aber wen wundert es, bei dem ständigen Kommen und Gehen ihres Personals. Wie soll sich da solides Wissen aufbauen?

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