Donnerstag, 1. Februar 2018

Krimskrams: Hiltibolds Durchbruch als Filmstar? -- Hurra, Österreicher dürfen wieder für Erdogans Ephesos bezahlen!



Hiltibolds Durchbruch als Filmstar? 

Während meiner gut zweiwöchigen Blog-Pause hat mich jemand von einer Produktionsfirma kontaktiert. Die Frau schrieb, dass Sie in meinem Blog seit zwei Jahren mitliest und ihr aufgefallen ist, wie "energisch" ich Filme, TV-Serien und Freilichtmuseen wegen mangelnder Authentizität kritisiere. Sie findet das erfrischend, da sie selbst Geschichte studiert hat und es auch ihr immer weh tut, wenn man eine bestimmte Epoche aus Nachlässigkeit völlig realitätsfern darstellt. Außerdem haben ihr meine Beiträge zu ottonischer Kleidung sehr gut gefallen. Deshalb möchte sie mir anbieten, an einer 44minütigen Doku mitzuarbeiten, zu der auch kleinere Spielszenen mit einer Länge von insgesamt rund 10 Minuten gehören; Drehbeginn ist im September/Oktober 2018. Ich soll nicht nur selbst mitspielen und ein bisschen Althochdeutsch bzw. Altbairisch sprechen (ein Fachmann für diese Sprache schreibt die Texte), sondern zusätzlich gemeinsam mit einer Dame (die auch Living-History-Darstellerin ist und mitspielen wird) hinsichtlich Kostümierung, Frisuren, Waffen usw. als Berater tätig sein. Außerdem versicherte man mir auf Nachfrage, meine Ratschläge tatsächlich befolgen zu wollen.

Dieses Angebot ist schon interessant. Ob ich zusage, muss ich mir trotzdem noch überlegen. Das liegt aber nicht an der in Aussicht gestellten, eher bescheidenen Bezahlung, sondern daran, dass ich mindestens zweimal eine relativ weite Anreise (inkl. Übernachtung) in Kauf nehmen müsste. Und ich bin halt nicht mehr so reiselustig wie früher einmal... 

Was meinen die Leser? Hat schon jemand persönliche Erfahrung mit Doku-Produktionen sammeln können? Und waren das gegebenenfalls gute oder schlechte?

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"Österreichische Archäologen dürfen in Ephesos wieder graben" ...


Die zuständigen Wissenschaftler des Österreichischen Archäologischen Instituts freut die aktuelle Entwicklung natürlich - darunter die von mir bereits interviewte Ephesos-Grabungsleiterin Sabine Ladstätter. 
Auch die lupenrein demokratische Erdogan-Türkei kann insgeheim zufrieden sein, trägt doch der österreichische Steuerzahler nun wieder zu den Unterhaltskosten einer ihrer Touristenattraktionen bei. Die in Ephesos über die Eintrittsgelder generierten Millionen können dann beispielsweise zur Finanzierung der zahlreichen Bildungseinrichtungen heranzogen werden, für die der türkische Staat so berühmt ist.

Wie in der Türkei - diesem Bollwerk der Aufklärung - mit Hilfe westlicher *hust* 'Wissenschaftler' Archäologie und Geschichtsforschung betrieben wird, erfährt man in Frank Kolbs Buch Tatort Troia. Bei Google Books gibt es eine absolut empfehlenswerte Leseprobe, in der die ersten Kapitel enthalten sind: Klick mich

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Neues Blog-Design

Ich habe die vergangenen Tage genutzt, um mir Gedanken zu einem etwas freundlicheren bzw. helleren Blog-Design-zu machen. Außerdem war das Motto, dass weniger mehr ist. Daher sind die wechselnden Header-Bilder Geschichte.
Die Umsetzung der neuen Optik war relativ schnell erledigt. Allerdings funktioniert noch nicht jedes Detail genau so, wie ich es mir wünsche. Es wird wohl noch ein paar Tage dauern, bis ich restlos zufrieden bin. Wem bei der Nutzung Merkwürdigkeiten auffallen, den bitte ich, mir das mitzuteilen.

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14 Kommentare:

  1. Also, ich wäre für die Filmaufnahmen. Nun ist es leicht, auf eines anderen Mannes Arsch durchs Feuer zu reiten, aber mich würde schon interessieren, es mal richtig zu sehen

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  2. Vor über 10 Jahren war ich mal Komparse in einer ORF Dokumentation der Universum Reihe. Das war eine schon eine interessante Erfahrung, aber reich und berühmt hat mich das leider nicht gemacht. :-) LG Markus

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  3. Ich fände es hochinteressant, wenn du das mit den Filmaufnahmen machen und davon berichten würdest.
    Aber wie André schon schrieb: es ist letztlich deine Zeit, dein Leben.

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  4. Ich habe schon unter anderem bei einer Doku im BR fernsehen mitgemacht, ich schreib dir eine Mail.
    Grüße
    der Uhl

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    1. Ja richtig, die Tassilo-Doku, wenn ich mich recht erinnere. Das würde mich wirklich interessieren, wie das so abgelaufen ist.

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  5. Ich selbst habe damit keine Erfahrung, aber von Freunden weiß ich, dass bei so etwas oft nicht einmal Geld rausschaut, sondern nur (reichlich) Verpflegung. Ich vermute, dass wenn sie dir auch Bezahlung angeboten haben, das schon was Vernünftiges sein könnte.
    Auf jeden Fall wäre ein Bericht über deine Erlebnisse sicher spannend, sofern du was darüber schreiben darfst.

    Gero

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    1. Das dürfte ich gegebenenfalls schon, aber erst nach der Ausstrahlung der Doku, die, glaube ich, für die Weihnachtszeit geplant ist.

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  6. Ich habe selber keine Erfahrung mit Filmproduktionen. Tendenziell wäre ich dafür, mitzumachen, sofern Du die Zeit hast. Immer nur von außen kritisieren kann es ja auch nicht sein :).
    Vielleicht wäre es sinnvoll, Deinen Kontakt nochmal darauf hinzuweisen, dass Du über die Produktion ausführlich schreiben und sie kritisch beleuchten möchtest (willst Du doch, oder?). Wenn die Dame Dein Blog bisher gelesen hat, sollte sie wissen, was dann unter Umständen auf sie zukommt...
    Wenn sie was dagegen hat, oder Einfluss nehmen möchte auf das, was Du schreibst, wäre das wohl der Zeitpunkt sich dankend zu verabschieden.

    P.S. Den bunten Header vermisse ich ja schon irgendwie...

    Ulrich

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    1. Dass ich darüber gegebenenfalls etwas schreiben könnte, war sogar eine Idee der Dame, die mich kontaktiert hat.
      Und ja, sie weiß worauf sie sich dabei "einlässt", weil als Drehort war ein bestimmtes Freilichtmuseum in die engere Auswahl gekommen, das gerade aufgrund meiner eher wenig freundlichen Berichterstattung darüber, dann doch nicht gewählt worden ist.
      Nach dem was ich bisher weiß, scheinen die Macher der Doku sehr bemüht zu sein, die Ausstattung wirklich ordentlich hinzubekommen. Hätte ich da einen anderen Eindruck erhalten, hätte ich sofort dankend abgelehnt.

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    2. "... weil als Drehort war ein bestimmtes Freilichtmuseum in die engere Auswahl gekommen, das gerade aufgrund meiner eher wenig freundlichen Berichterstattung darüber, dann doch nicht gewählt worden ist."

      In dem Fall werden dir die Leute aber schön dankbar sein, von diesem nicht schwer zu erratenden Freilichtmuseum. *grins*

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    3. Ich rechne nicht mit einem Geschenkkorb ;)

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    4. Tja, denen kommt wahrscheinlich die Galli hoch.

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    5. Da hast du deren Hoffnungen auf eine klasse Werbemöglichkeit sozusagen den Gully runtergespült.

      Gero

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  7. Dreharbeiten sind schon eine sehr interessante persönliche Erfahrung, aber reich wird man davon -wie bereits oben geschrieben- nicht. Auch auf den Anruf von Hollywood warte ich bis heute vergebens.

    Ich durfte vor mehreren Jahren bei den Dreharbeiten von "Die Germanen im Südwesten" mitwirken. Auch in diesem Film gab es ausführliche Spielszenen. Der Film (als Abendsendung mit Dennis Wilms, ohne Dennis Wilms als Schulfernsehprojekt aufbereitet) wurde nach der Ausstrahlung in der Szene nicht gnadenlos verrissen. Für mich ein Zeichen, dass man nichts Wesentliches zu kritisieren gefunden hat. :-)))

    Positiv war, dass in der Vorbereitungszeit die Möglichkeit zum Austausch mit dem Regisseur gegeben war. Ich war nach Fertigstellung angenehm überrascht, wie viel von meinen Anregungen tatsächlich übernommen wurden. Zugleich gab es auch Informationen, welche Produktionen bereits realisiert worden waren.

    Würde ich heute wieder ein Angebot bekommen, ob ich an einer Doku mitwirken möchte, würde ich mir die Zeit nehmen und mich persönlich mit den Verantwortlichen unterhalten. Ich denke, man bekommt schon ein Gespür dafür, wie ernst die Leute an das Thema herangehen wollen.

    Dann würde ich mir anschauen, was bereits vorher realisiert worden ist. Wenn mehrere Filme seriös gemacht wurden, wird man wohl kaum eine 180 Grad-Wendung hinlegen.

    Ein gewisses "Restrisiko" bleibt natürlich.

    Graubart

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