Rekonstruktion gelandeter persischer Schiffe bei Marathon (Foto: Tungsten / Wikimedia.org) |
490 v. Chr. errangen die Griechen bei Marathon einen Sieg über die Perser. Die frohe Siegesbotschaft soll ein Bote ins rund 40 Kilometer entfernte Athen gebracht haben - und dann tot zusammengebrochen sein. Allerdings klingt es wenig plausible, dass ein Mann sich alleine aufgrund so einer Nachricht, im wahrsten Sinne des Wortes, zu Tode gehetzt haben soll. Kein Wunder, wenn hier die Forschung dazu neigt, von einer Legende auszugehen.
Glaubwürdiger wird die Sache, so denke ich mir, wenn man sich ansieht, wie die Schlacht von Marathon tatsächlich ausgegangen ist. Die Perser waren nämlich in keinster Weise vollkommen vernichtet, sondern schifften einen großen Teil ihrer gewaltigen Armee wieder ein und segelten damit in Richtung Athen. Ein Graus für das griechische Heer, da dieses befürchten musste, zu Fuß nicht so schnell zur nun schutzlosen daliegenden Stadt gelangen zu können, wie die Perser auf ihren Schiffen.
Deshalb wäre es nur logisch gewesen, einen Boten loszuschicken, um die Athener vom Sieg bei Marathon in Kenntnis zu setzen und sie aufzufordern, die Stadt so lange zu verteidigen, bis das griechische Entsatzheer eingetroffen ist. Ohne diese Benachrichtigung wäre es nicht unwahrscheinlich gewesen, dass die entmutigten Athener den Persern, bei Schonung der Bevölkerung, die Stadt freiwillig übergeben hätten. Eine so große Flotte wie die persische, hätte schließlich den Schluss nahegelegt, dass die Perser die vorangegangene Schlacht (bei Marathon) gewonnen hatten und das griechische Heer vollkommen vernichtet worden war. Im Angesicht all dessen kann man schon eher verstehen, wenn ein Mann versucht seine Nachricht so schnell wie nur irgendwie möglich zu überbringen.
Es bleibt die Frage, warum man nicht einen Reiter losgeschickt hat. Ich habe diesbezüglich einmal gelesen, dass ein professioneller Läufer einem Pferd in bestimmtem Gelände überlegen sei. Vielleicht war das auch hier der Fall.
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