Wenn ein römischer Feldherr vor seiner versammelten Armee eine Ansprache halten wollte (siehe die obige Abbildung einer Adlocutio Trajans), dann hatte er ein Problem: Aufgrund der Tatsache, dass es damals noch keine elektronische Verstärkertechnik gab, konnten nur die Soldaten in seiner unmittelbaren Umgebung das Gesagte verstehen.
Was tat man dagegen? Nun, man machte zum Teil aus der Not eine Tugend. Von Kaiser Hadrian ist beispielsweise überliefert, dass er in Afrika die unterschiedlichen Truppenteile (Alen, Kohorten) einzeln besuchte und für sie jeweils maßgeschneiderte Reden hielt.
Ansonsten dürften die militärischen Befehlshaber einfach die Reihen der Männer abgeritten sein, um ihnen aufmunternde Worte zuzurufen.
Die blumigen Reden, die hingegen von antiken Geschichtsschreibern gerne überliefert wurden, sind wohl in den meisten Fällen reine Erfindung. Sie sagen demnach wenig über den Feldherren und seine Gedanken vor der Schlacht aus, sondern geben vielmehr die Meinung des verantwortlichen Autors wieder.
Weiterführende Literatur:
Die blumigen Reden, die hingegen von antiken Geschichtsschreibern gerne überliefert wurden, sind wohl in den meisten Fällen reine Erfindung. Sie sagen demnach wenig über den Feldherren und seine Gedanken vor der Schlacht aus, sondern geben vielmehr die Meinung des verantwortlichen Autors wieder.
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Weiterführende Literatur:
- Simon James | Rom und das Schwert: Wie Krieger und Waffen die römische Geschichte prägten | Philipp von Zabern | Infos bei Amazon
- Kate Gilliver | Auf dem Weg zum Imperium: Eine Geschichte der römischen Armee | Nikol | Infos bei Amazon
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Wobei man dazusagen muss, dass Objektivität für antike Geschichtsschreiber sowieso ein Fremdwort war - da wurde moralisiert bis zum geht nicht mehr.
AntwortenLöschen...dass Objektivität für antike Geschichtsschreiber sowieso ein Fremdwort war - da wurde moralisiert bis zum geht nicht mehr
LöschenEigentlich hat sich seit damals in der Hinsicht nur wenig geändert.
Man gibt sich heute zwar betont objektiv, aber natürlich spielen auch bei modernen Historikern häufig persönliche Vorlieben und Weltanschauungen eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Wer ehrlich ist, gibt das auch zu.