Freitag, 12. April 2013

Du hast die Haare schön: Rekonstruierte Frisuren aus dem antiken Rom

Auf ORF.at findet sich ein Artikel über die amerikanische Friseurin und "Hobbyarchäologin" Janet Stephens, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Frauenfrisuren der römischen Antike akribisch zu rekonstruieren. Mit ihrer Arbeit schaffte es die wissenschaftliche Autodidaktin sogar in ein Fachmagazin.

Mir ist die Frau eigentlich schon länger bekannt, doch offensichtlich bedurfte ich einer Erinnerung bzw. eines Anstoßes, sie hier einmal zu erwähnen... Interessant an ihrer Arbeit ist für mich, dass römisches Frauenhaar regelrecht zu Frisuren "genäht" wurde, wie man in einigen ihrer Videos erkennen kann. Auf diese Art fixiert, bedarf es keines Drei-Wetter-Tafts mehr, damit die Frisur die nächsten Bacchanalien überlebt ;)

Der ORF Artikel: Klick mich
Der wissenschaftliche Beitrag im Journal of Roman Archaeology im PDF-Format: Klick mich
Der Youtube-Kanal von Janet Stephens: Klick mich




6 Kommentare:

  1. was für ein aufwand, für so etwas triviales wie eine frisur! man muss wohl von der venus sein, um das nachvollziehen zu können :D trotzdem sehr informativ!

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    1. Na ja, als ich ein Teenager war, hatte ich auch lange Haare und habe dementsprechend viel Zeit im Badezimmer verbracht ;)
      Aber dieser Nerd-Look ist ja schon lange out und bestenfalls noch auf Mittelaltermärkten und Heavy-Metal-Konzerten anzutreffen :D

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  2. Sooo aufwändig finde ich das gar nicht, eine halbe Stunde für eine derart komplizierte Frisur ist gar nicht mal so viel. Schminken lassen kann man sich ja gleichzeitig. Und dass die gute Dame das jeden Tag getragen hat, darf auch bezweifelt werden. Ob die Herren der Schöpfung mit täglicher Rasur und den geölten und parfümierten Locken da so viel schneller waren? Und sich stilecht in eine Toga wickeln zu lassen, so dass der Faltenwurf der neusten Mode entspricht, geht auch nicht in 30 Sekunden... Aber sich so viel Zeit für sein Äusseres nehmen zu können ist ein Statussymbol, das hat nicht nur mit Eitelkeit zu tun, da stecken auch Repräsentationspflichten dahinter.

    Komplizierte Flechtfrisuren (für Hochzeiten o.ä.) werden übrigens auch heute gelegentlich noch genäht. Das ist bequemer als Haarnadeln und schonender als Haargummis.

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    1. "geölten und parfümierten Locken"
      Ein Wenig Olivenöl in die Haare klatschen und dann zwei, dreimal den Kamm durchziehen. Das dauert höchsten 30 Sekunden ;)

      Komplizierte Flechtfrisuren (für Hochzeiten o.ä.) werden übrigens auch heute gelegentlich noch genäht.
      Oh, das war mir gar nicht bekannt. Interessant!

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  3. Danke für diesen Artikel! Nach etwas in der Richtung suche ich schon längere Zeit, da ich in meinem Roman unter anderem eine Römerin aus gutem Hause habe, die stilecht frisiert werden will.

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    1. Das hört sich interessant an!
      Wenn du über das antike Rom schreibst und dabei auch ein gewisses Augenmerk auf eine authentische Wiedergabe der Alltagskultur legst, dann kennst du vielleicht Karl-Wilhelm Weebers Bücher?
      Die sind diesbezüglich eine wahre Fundgrube!
      Nächste Woche stelle ich zwei von seinen Werken hier vor.


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