Ein Blogleser trat an mich heran und fragte, ob ich ihm etwas zu einigen (vermutlich vom Pflug) arg lädierten Blechfragmenten sagen könne. Wie die nachfolgenden Bilder zeigen, wurden die Einzelteile - soweit dies möglich war - den Bruchstellen entsprechend zusammengefügt und ergänzt.
Es gibt zu diesen Objekten übrigens auch vier Youtube-Videos mit näheren Details: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4
Es gibt zu diesen Objekten übrigens auch vier Youtube-Videos mit näheren Details: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4
Ob es sich hierbei um die Bestandteile eines Gürtels bzw. die Zierbleche eines Ledergürtels der späten Bronze- bzw. frühen Eisenzeit handelt (Hallstattzeit)? Das Stück wäre freilich ziemlich breit und käme einer Art Rüstung gleich, deren Zweck es gewesen sein könnte den Bauch zu schützen.
Oder sind dies die Beschläge eines hölzernen Kübels/Eimers? Als Hinweis darauf könnten die möglicherweise von Vierkantnägeln herrührenden quadratischen Löcher gedeutet werden, welche sich an den Ecken des auf den ersten beiden Bildern zu sehenden Blechs befinden. In der Merowingerzeit verwendete man hölzernen Gefäße mit Buntmetallbeschlägen als Grabbeigabe, wie Funde bei Bajuwaren Franken oder Angelsachsen belegen: Klick mich
Was mich an dieser These allerdings zweifeln lässt, sind diese eigentümlichen Ziernieten (siehe die oben verlinkten Videos)...
Mehr fällt mir zu diesen Objekten im Moment leider nicht ein. Aber vielleicht haben die klugen Leser dieses Blogs eine Idee? Auch reine Mutmaßungen sind willkommen :)
Oder sind dies die Beschläge eines hölzernen Kübels/Eimers? Als Hinweis darauf könnten die möglicherweise von Vierkantnägeln herrührenden quadratischen Löcher gedeutet werden, welche sich an den Ecken des auf den ersten beiden Bildern zu sehenden Blechs befinden. In der Merowingerzeit verwendete man hölzernen Gefäße mit Buntmetallbeschlägen als Grabbeigabe, wie Funde bei Bajuwaren Franken oder Angelsachsen belegen: Klick mich
Was mich an dieser These allerdings zweifeln lässt, sind diese eigentümlichen Ziernieten (siehe die oben verlinkten Videos)...
Mehr fällt mir zu diesen Objekten im Moment leider nicht ein. Aber vielleicht haben die klugen Leser dieses Blogs eine Idee? Auch reine Mutmaßungen sind willkommen :)
Ich hätte auch auf ein Gürtelblech getippt, die große Breite wäre in dem Fall dann allerdings schon etwas irritierend. Es gibt aber auch vorgeschichtliche Metallgefäße (situlae?) die ringförmig aufgebaut sind. Die einzelnen Ringe wurden dabei übereinander zusammengenietet. Vielleicht handelt es sich hierbei um die Bruchstücke gleich mehrerer dieser Ringe?
AntwortenLöschenEinen solchen ringförmigen Aufbau haben beispielsweise sogenannte Rippenzisten.
LöschenWobei diese Fragmente hier leider keine Rippen aufweisen.
Aber ein ähnlich konstruiertes Gefäß wäre möglicherweise denkbar...
Es dürfte sich dabei um römische Kästchen- oder Truhenbeschläge handeln. Das (ursprünglich) haken- oder L-förmige Loch in der Mitte des Bleches vom ersten Bild ist dabei das Schlüsselloch.
AntwortenLöschenVergleichsbeispiele sind etwa hier zu sehen: http://www.roman-artifacts.com/miscellaneous%20ancient%20items/lock%20mechanism%20&%20parts/lock%20mechanism%20&%20parts.htm
Auf der folgenden Replike ist eine Truhe mit sehr ähnlichen Beschlägen wie auf den Fotos: http://www.frisius-f.de/Shopartikel/truhe.jpg
Danke für diesen Hinweis! Das sieht wirklich sehr gut aus. Auch das große asymmetrische Loch ließe sich so erklären.
LöschenSuper, das ist bis jetzt das beste Beispiel, sieht wirklich ähnlich aus, auf römische Kaiserzeit hätte ich nicht getippt, ich war immer nur bei Hallstattzeit, man darf einfach nicht so engstirnig denken.
AntwortenLöschenJa, ich habe mich durch die in den Videos zu sehenden Papierstreifen in Form eines Gürtels auch gehörig aufs Glatteis führen lassen ;) Aber im Nachhinein ist man ja immer klüger!
LöschenSind nicht auch diese gefüllten Nieten typisch römerzeitlich?
AntwortenLöschenGute Frage. Ich persönlich kenne sie jedenfalls fast ausschließlich in dem Zusammenhang. Genau deshalb hatte ich von Anfang an leichte Zweifel, ob es tatsächlich die Überreste eines merowingerzeitlichen Holzkübels sind.
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