Beim Bayerische Rundfunk entdeckte ich kürzlich eine dreiviertelstündige Dokumentation über den Mittelalter-Geschichtspark Bärnau-Tachov: Klick mich
Natürlich kommt man hier kaum drumherum, Parallelen zum Campus Galli zu ziehen. Und bei diesem Vergleich schneidet das Projekt in Meßkirch weniger gut ab. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die größtenteils freiwilligen Mitarbeiter des Geschichtsparks Bärnau im Vergleich zu den Festangestellten des Campus Galli geradezu vor Kompetenz überquellen, wie diese Doku zeigt.
Interessant ist auch die Aussage, wonach die Initiatoren sich selbst finanziell einbringen mussten, um Fördergelder zu erhalten. Das ursprüngliche Konzept war hingegen an einer Bürgerbefragung gescheitert.
Das hört sich durchaus interessant an. Für die lückenlose Richtigkeit dieser journalistischen Darstellung möchte ich allerdings keine Garantie übernehmen. Der Campus Galli lehrt uns schließlich, dass diesbezüglich größte Vorsicht geboten ist. Trotzdem ist auch in Bärnau sicher nicht alles Gold was glänzt. So wurde vor ein paar Jahren einen sehr schönes Werbe-Video ins Netz gestellt, welches aufgrund des Schnitts und der gewählten Perspektive leider verschweigt, dass sich der Park nicht, wie suggeriert wird, inmitten unberührter Natur befindet, sondern an ein relativ dicht bebautes Gebiet grenzt. Als ich einige Zeit später dahinter kam, war ich zugegebenermaßen schon ein wenig ernüchtert und desillusioniert. Es ist für so eine Anlage eigentlich nicht optimal, wenn sie in unmittelbarer Nähe bzw. Sichtweite einer modernen Siedlung liegt (da hätte der Campus Galli bessere Voraussetzungen, nur, dass man dort nichts draus macht). Allerdings bin ich diesbezüglich zugegebenermaßen schon sehr pingelig, sodass sich meine eigenen Living-History-Aktivitäten auch vorzugsweise auf "Gewanderungen" in möglichst naturbelassenen Wäldern konzentrieren, wo nichts Modernes das Auge trübt - bis man zum Himmel schaut und den Kondensstreifen eines Flugzeuges erblickt ;)
Ach ja, man beachte die Erörterung der Bauweise in Bärnau (ca 22. Minute und 38.). Vielleicht sollten sich das auch die Damen und Herren in Meßkirch einmal vor Ort ansehen, bevor sie eine Art Stahlbeton-Fundament für ihre rekonstruierten Gebäude verwenden...
Natürlich kommt man hier kaum drumherum, Parallelen zum Campus Galli zu ziehen. Und bei diesem Vergleich schneidet das Projekt in Meßkirch weniger gut ab. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die größtenteils freiwilligen Mitarbeiter des Geschichtsparks Bärnau im Vergleich zu den Festangestellten des Campus Galli geradezu vor Kompetenz überquellen, wie diese Doku zeigt.
Interessant ist auch die Aussage, wonach die Initiatoren sich selbst finanziell einbringen mussten, um Fördergelder zu erhalten. Das ursprüngliche Konzept war hingegen an einer Bürgerbefragung gescheitert.
Das hört sich durchaus interessant an. Für die lückenlose Richtigkeit dieser journalistischen Darstellung möchte ich allerdings keine Garantie übernehmen. Der Campus Galli lehrt uns schließlich, dass diesbezüglich größte Vorsicht geboten ist. Trotzdem ist auch in Bärnau sicher nicht alles Gold was glänzt. So wurde vor ein paar Jahren einen sehr schönes Werbe-Video ins Netz gestellt, welches aufgrund des Schnitts und der gewählten Perspektive leider verschweigt, dass sich der Park nicht, wie suggeriert wird, inmitten unberührter Natur befindet, sondern an ein relativ dicht bebautes Gebiet grenzt. Als ich einige Zeit später dahinter kam, war ich zugegebenermaßen schon ein wenig ernüchtert und desillusioniert. Es ist für so eine Anlage eigentlich nicht optimal, wenn sie in unmittelbarer Nähe bzw. Sichtweite einer modernen Siedlung liegt (da hätte der Campus Galli bessere Voraussetzungen, nur, dass man dort nichts draus macht). Allerdings bin ich diesbezüglich zugegebenermaßen schon sehr pingelig, sodass sich meine eigenen Living-History-Aktivitäten auch vorzugsweise auf "Gewanderungen" in möglichst naturbelassenen Wäldern konzentrieren, wo nichts Modernes das Auge trübt - bis man zum Himmel schaut und den Kondensstreifen eines Flugzeuges erblickt ;)
Ach ja, man beachte die Erörterung der Bauweise in Bärnau (ca 22. Minute und 38.). Vielleicht sollten sich das auch die Damen und Herren in Meßkirch einmal vor Ort ansehen, bevor sie eine Art Stahlbeton-Fundament für ihre rekonstruierten Gebäude verwenden...
Das ist aber bei den meisten Förderungen so, dass der Unternehmer zuerst selbst Geld in die Hand nehmen muss (ich glaub bis zur Hälfte der Gesamtinvestitionssumme kann gefördert werden bei LEADER Projekten, was glaubich auf den Campus angewendet wurde). Im Fall des CG war der Geldgeber vermutlich die Gemeinde/Land.
AntwortenLöschenDavon, dass Bert M. Geurten sein eigenes Geld investiert hätte, ist bisher nichts bekannt. In der Tat ist der Campus Galli aber ein verkapptes "Kommunalprojekt", bei dem die Gemeinde bzw. der Steuerzahler das alleinige finanzielle Risiko trägt. Siehe etwa die hohen außerplanmäßigen Zuschüsse, die aufgrund ausbleibender Besucher beschlossen wurden.
LöschenOb man dies auch in Bärnau so handhaben würde, oder ob der Laden dann einfach geschlossen wird, wäre freilich interessant zu erfahren. Dass man die Menschen vor Ort hat abstimmen lassen, spricht zumindest nicht völlig gegen die Intelligenz und das Demokratieverständnis der lokalen Entscheider.
Der trägt nicht nur kein persönliches finanzielles Risiko, sondern er und seine "bessere Hälfte" lassen sich auch noch großzügig vom Steuerzahler entlohnen. Weil ohne die ständigen und unplanmäßigen Geldflüsse der Stadt, wären die beiden schon längst ein Fall für die Arbeitsagentur ;-)
LöschenQX
Also so weit wie mir bekannt ist, wurden bis jetzt keinerlei Finanzmittel seitens des Vereins - sprich Geurten - eingebracht. Von Anfang an wurde die gesamte Finanzierung durch öffentliche Gelder, der Hauptteil von der Stadt Meßkirch geleistet. Ein Teil wurde über das Programm Leader abgegriffen und 50.000,- Euro Zuschuss gab es vom Landkreis Sigmaringen, dessen damals zuständiger Landrat Gaerte interessanterweise auch mit dem CG verbandelt ist (Vorstandsmitglied Verein).
LöschenEbenso wurde das Grundstück fast komplett von der Stadt bereitgestellt, ein kleiner Teil für den Parkplatz musste von der Stadt zugekauft werden. Die Schaffung der Infrastruktur war ebenfalls alleinige Sache der Stadt.
Obwohl ja immer wieder vollmundig die baldige Rentabilität des CG publiziert wird (Hofberichterstattung), sieht es mittlerweile so aus, dass eine Dauersanierung zu befürchten ist, obwohl sich nach der "Standortalternativprüfung, Punkt 2.6, Finanzierungskonzept" vom 19.03.2012 das Projekt ab dem 4. Betriebsjahr ausschließlich selbst durch die Einnahmen tragen soll. Im gleichen "Gutachten" geht man auch von einer Besucherzahl von 120.000 (!) im 3. Betriebsjahr (!) aus. Dass dies allenfalls eine utopische Schätzung darstellt, dürfte inzwischen wohl den Dümmsten klar geworden sein.
Es wäre auch sehr interessant zu erfahren, welche "Qualifikationen" der Geurten aufweisen kann. Diesbezüglich schweigen sich sowohl die Stadtverwaltung, als auch der Stadtrat beharrlich aus. Hat da eventuell jemand im Forum mehr Informationen?
Ein Bürger aus Meßkirch
Es wäre auch sehr interessant zu erfahren, welche "Qualifikationen" der Geurten aufweisen kann.
LöschenEr wird in den Medien abwechselnd als (Radio-)Journalist bzw. Kaufmann bezeichnet.
Für Google ist der gute Mann vor seiner Tätigkeit beim Campus Galli allerdings ein nahezu unbeschriebenes Blatt - bei einem Journalisten ist das eher ungewöhnlich.
Ähnlich verhält es sich bei seinem Haus und Hof-Historiker, von dem nur bekannt ist, dass er als Historiker lange Zeit nicht am Arbeitsmarkt vermittelbar war. Geurtens rechte Hand ist wiederum Einzelhandelskauffrau.
Es ist demnach zu erahnen, mit was für einer geballten Ladung an "Kompetenz" man es hier zu tun hat, auch wenn die Lebensläufe der Beteiligten weitestgehend im Dunklen liegen.
Wie es um die Zurechnungsfähigkeit von Gemeindevertretern bestellt ist, die einer solchen Truppe Unsummen hinterher werfen, muss jeder selbst entscheiden.
Servus!
AntwortenLöschenDanke für die Blumen; ich bin einer der freiwilligen Mitarbeiter. Siehe ab ca. 24:10 ff und 38:20 ff. Der BR hat da in diesem Fall sehr schöne Arbeit geleistet.
Mit dem Werbevideo hast du Recht. Der Park liegt ziemlich nah am Ort Bärnau, was mir aber jetzt nichts ausmacht; ich blende das in meinem "Film" aus.
Ich weiß nicht, ob du schon mal da warst, falls nicht, fühl' dich eingeladen. Nächste Veranstaltung ist am WE 17./18.01.2015 die Winterbelebung.
Jürgen :-)
Servus auch,
Löschensollte ich einmal in die Gegend kommen, werde ich mir den Geschichstspark sicher nicht entgehen lassen! :)
Dienstag, 9. Dezember 2014
LöschenServus Hiltibold!
Gerade ist der Hofberichterstattung (Schwäbische Zeitung) zu entnehmen, dass in der heutigen Gemeinderatssitzung (diesmal sogar öffentlich (!) die Bezuschussung des CG für kommendes Jahr beschlossen werden soll. Mir hat es beinahe die Schuhe ausgezogen - 300.000,- (!) Euronen. Dementsprechend auch die Überschrift der Meldung "CG soll noch mehr Geld kriegen".
"Es sei der unveränderte, politische Wille des Gemeinderats, dass die Anschubfinanzierung nach zwei Jahren endet". Originalton Zwick, Südkurier 18.10.2013. Nun, die jetzige Beschlussvorlage sieht wahrlich gänzlich anders aus. Allein die im Verhältnis lange nicht erreichten Besucherzahlen stehen überproportional steigenden Zuschüssen gegenüber. Natürlich kann man davon ausgehen, dass die Bezuschussung so bereits beschlossene Sache ist. Die heutige "Veranstaltung" soll sicherlich nur eine gewisse Öffentlichkeit demonstrieren - also eine reine Alibishow!
Vor dem Hintergrund aller bisherigen Fakten (keine Authentizität, absolut überzogene Prognose bezüglich der Besucherzahlen etc.) muss man davon ausgehen, dass hier nur zum Zwecke der Erlangung von öffentlichen Mitteln zumindest grob fahrlässig, wenn nicht sogar vorsätzlich vorgegangen wurde - und noch immer wird.
Möglicherweise sind (werden) dabei strafrechtlich relevante Belange tangiert. Gibt es hierzu eventuell schon vergleichbare Fälle?
Viele Grüße
Ottavan
LöschenObs strafrechtlich relevant ist, was da im badischen Geniewinkel so getrieben wird, kann ich beim besten Willen nicht beurteilen. Unmoralisch und dreist ist es aber allemal, dass man nun zum wiederholten Mal Geschäftszahlen vor dem Steuerzahler, der das ganze Projekt ungefragt finanzieren darf, verheimlicht.
Dass man wiederholt die Personalkosten als besonderes Problem ausmacht, aber gleichzeitig NEBEN den Vereinsvorsitzenden Geurten auch noch einen teuren Geschäftsführer einstellt, zeigt, dass die Verantwortlichen von verantwortungsbewusstem Personalmanagement und Rationalisierung keine Ahnung haben.
Klar, ob es möglicherweise strafrechtlich relevant ist, muss schlussendlich die Staatsanwaltschaft kläre. Mich würde es interessieren, ob es in dieser Richtung schon mal etwas gegeben hat - vielleicht woanders?
LöschenAnsonsten teile ich Deine Meinung - mit der Verantwortung kann es hier nicht weit her sein. Die dazu auch notwendige Ration ist ja noch nie erkennbar gewesen!
Gruß
Ottavan