Donnerstag, 21. Juli 2016

Krimskrams: Festival der Spätantike in Carnuntum -- Warnung vor Wikipedia!



Veranstaltungstipp: Festival der Spätantike

Im wunderschönen Archäologischen Park Carnuntum - der durch umfangreiche Rekonstruktionen römischer Gebäude besticht - findet vom 04. August bis zum 07. August 2016 das Festival der Spätantike statt. Rund 100 Living-History-Darsteller aus sieben Ländern werden daran mitwirken und die Anlage beleben: Nähere Informationen

Das in der Nähe von Wien gelegene Freilichtmuseum Carnuntum ist ein Ort, zu dem ich auch eine vergleichsweise lange Anfahrt immer wieder gerne in Kauf nehme. Besonders das Festival der Spätantike würde ich äußerst gerne besuchen, allerdings ist bereits abzusehen, dass ich vermutlich verhindert sein werde. Äußerst schade! :(

Wer jedoch Zeit hat, und außerdem gutes Living History in einem tollen Ambiente schätzt, der sollte sich diese Veranstaltung nicht entgehen lassen!

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Warnung vor Wikipedia

Auf dem Internetauftritt der Fakultät für Statistik der Universität Dortmund schreibt Prof. Walter Krämer:

Zitate aus der deutschen Wikipedia sind ab jetzt in akademischen Abschlussarbeiten an meinem Institut nicht mehr erlaubt. Anders als die englische wird die deutsche Wikipedia von Ideologen dominiert. Außerdem steckt sie in vielen Artikeln zu Wirtschaftswissenschaften und Statistik voller Fehler. Generell ist das Niveau von Artikeln zur Statistik weit unterhalb einer Bachelorarbeit an unserer Fakultät. 

Und dieses dürftige Niveau trifft bedauerlicherweise nicht nur für die Bereiche Wirtschaftswissenschaft und Statistik zu. Denn der Hauptunterschied zwischen einem seriösen wissenschaftlichen Autor und vielen (deutschsprachigen) Wikipedia-Schreiberlingen ist, dass ersterer empirisch belegte Fakten erklären möchte, während bei letzeren Indoktrination und Selbstdarstellung im Vordergrund stehen.

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12 Kommentare:

  1. Wie immer bleibt zum Thema Wikipedia zu sagen, dass sich jeder gern beteiligen darf. Artikel verbessern, als sich darüber aufzuregen, wäre sicher der sinnvollere Weg.
    Ansonsten ist es nichts neues, dass Wikipedia in wissenschaftlichen Arbeiten nichts zu suchen hat. Lediglich als Quelle für Recherchematerial ist es oft ganz nützlich.

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    1. "dass sich jeder gern beteiligen darf."

      Grau ist leider alle Theorie, wenn in der Realität Ideologen Ihre Hand auf bestimmten Artikeln haben und alles sofort löschen, was nicht ihrem Weltbild entspricht. Bei Wikipedia gewinnt der, der den längeren Atem hat. Und das sind in der Regel die ideologischen Überzeugungstäter.

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    2. Sie versuchen längst auch im Diskussionsbereich wie verrückt zu löschen, weil sie wissen, dass viele Nutzer mittlerweile auch dort nachschauen, um mehr über den Meinungsbildungsprozess zu erfahren.

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    3. Diese Beobachtung kann ich bestätigen. Als ich etwa vor einigen Jahren im Diskussionsbereich höflich darauf hinwies, dass ein neuerer Historienfilm nicht den im Artikel behaupteten hohen Qualitätskriterien entspricht (die Kostüme waren ahistorisch bis zum Abwinken) wurde dies gelöscht. Erst nach einem einwöchigen Edit-War gab die Gegenseite auf.
      Genau wegen solchen Vorkomnissen ist für mich die Mitarbeit an Wikipedia absolut unattraktiv. Und es ist ja auch kein Zufall, dass diesem Verein die Autoren seit Jahren in Scharen davonlaufen.

      (Bitte auch anonyme Beiträge mit einem Pseudonym unterzeichnen)

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    4. "Artikel verbessern, als sich darüber aufzuregen, wäre sicher der sinnvollere Weg."

      Wenn Verbesserungen trotz Quellenangaben innert Kürze von den immergleichen Wikipedia-Aktivisten rückgängig gemacht werden, dann funktionert das Mitmach-Prinzip nicht. Das ist auch bei nicht-ideologischen Artikeln ein Problem, da oft die immergleiche inzwischen veraltete Literatur angeführt und neuere Forschungen schlicht nicht zur Kenntnis genommen wird.

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  2. Besonders die deutsche Wikipedia ist keine reputable Quelle, sondern wird in einigen Bereichen tatsächlich von Aktivisten dominiert. Umso erschreckender ist es, dass Wikipedia-Texte mitunter in Diplomarbeiten Verwendung finden. Auch schummeln Studenten gerne, indem sie nicht Wikipedia direkt als Quelle angeben, sondern die dort in den Fußnoten genannten Quellen. Nicht selten stimmen aber die bei Wikipedia aufgestellten Behauptungen nicht mit den Quellen überein. Oft wurde nur selektiv zitiert, also das, was den eigenen Standpunkt untermauert.

    Noch weitaus schlimmer als der Gebrauch im universitären Umfeld ist aber, dass Journalisten es sich angewöhnt haben, einfach Wikipedia-Texte zu paraphrasieren. So entsteht ein Art zentralistisches Meinungsmonopol, das sowohl in wissenschaftlicher wie auch gesellschaftspolitischer Hinsicht äußerst problematisch ist.

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    1. Ein besonderes Problem ist, wenn Journalisten Zeitungsartikel auf Grundlage von Wikipedia-Informationen schreiben, und diese Artikel dann ihrerseits irgendwann bei Wikipedia als Quelle genannt werden. Schwups, schon ist der Zirkelschluss komplett.

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    2. Genau diesen Zirkelschluss hat der Autor vom Webcomic xkcd vor längerem einmal thematisiert: https://xkcd.com/978/

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    3. Sehr anschaulich dargestellt!

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  3. Bei Wikipedia verhält es sich wie mit den Grünen oder den Piraten. Ursprünglich bunt, haben sich nach ein paar Jahren die radikalen Randelemente durchgesetzt, weil diese am lautesten schreien.

    Die Veranstaltungen in Carnuntum sind immer ein schönes Erlebnis. Schade, dass du zum Festival der Spätantike wahrscheinlich nicht kommen kannst, aber vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr.

    Gero

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    1. Nachträglicher Zusatz: 100 Darsteller aus 7 Nationen kommen extra nach Carnuntum - und beim Campus Galli schafft man es nicht einmal, ein paar Karolingerdarsteller für eine Veranstaltung zu engagieren, weil von der Sorte angeblich nicht genügend in Süddeutschland wohnen. Findet den Fehler!!

      Gero

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  4. Bei Wikipedia gibt es sogar Artikel über Objekte, die gar nicht existieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Katharinafels
    Bei dieser sagenhaften Burg wird zwar auf eine reale hochmittelalterliche Fundstelle mit Mauerspuren bei Beuron (Kreis Sigmaringen) angespielt, der Name "Katharinafels" ist aber aus Jux in einem Burgen-Forum entstanden; es gibt ihn weder als Fels- noch als Burgnamen. Der Artikelschreiber hat schlicht sämtliche Burgenbeiträge des besagten Forums in Wikipedia übertragen. Seit über zehn Jahren wird auf der Diskussionsseite auf diesen Umstand verwiesen, ohne dass es je eine Änderung gegeben hätte.
    Ansonsten ist es inhaltlich oft ein Schmarren, was auf Wikipedia geboten wird, manchmal nur reine Phantasie.
    Leser

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