Carnuntum zählte zu den bedeutenderen Städten des Römischen Reichs und war im Jahr 308 Schauplatz der sogenannten Kaiserkonferenz. Licinius, einer der Teilnehmer, wurde dabei zum Augustus des Weströmischen Reichs ernannt.
Im Buch Antiker Reiseführer: Lieben, leben und sterben in Carnuntum (IGK-Verlag) verwendet der Autor Imre Kusztrich die damaligen Ereignisse als Rahmenhandlung, in der er den fiktiven Bernsteinhändler und Licnius-Freund Rutilius von seiner Heimatstadt Carnuntum und dem alltäglichen Leben darin berichten lässt.
Die Texte enthalten eine Vielzahl an lateinischen Fremdwörtern, die farblich markiert und in Infokästchen auf der jeweiligen Seite kurz erläutert werden.
Ein bisschen schade ist der Mangel an Quellenangaben. Zwar nennt der Autor die Quellen immer wieder einmal direkt im Text - z.B. Martialis berichtet ... - aber so richtig nachprüfbar ist vieles nicht, wie etwa der an einer Stelle genannte doppelte Eintrittspreis, den Frauen beim Besuch einer Therme bezahlen mussten. Es wäre schon interessant, auf welchen überlieferten historischen Informationshäppchen solche Aussagen beruhen, um deren Gewicht einschätzen zu können (Leser mit 'Quellenfetisch' gehören vermutlich nicht zur Hauptzielgruppe des Buchs - dazu unten mehr).
Auch stieß ich auf ein paar kleinere Patzer, wie etwa die Aussage, Militärtribunen hätten auf Ihrer Tunika nur einen Streifen (clavus) gehabt, obwohl es in Wirklichkeit zwei waren. Allerdings habe ich den Eindruck, dass der Autor durchaus bemüht war, sich an den Fakten zu orientieren. Zu 99 Prozent ist ihm das auch gelungen.
Das Buch beinhaltet diverse Abbildungen, wie etwa die Rekonstruktionszeichnung einer in Carnuntum von Archäologen entdeckten Gladiatorenschule sowie Fotos, die reale Rekonstruktionen römischer Bauwerke des Archäologischen Parks Carnuntum zeigen. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass dieses Buch bei vielen Lesern Interesse daran weckt, Carnuntum in Niederösterreich einmal selbst zu besuchen. Und das dürfte auch die Intention des Autors gewesen sein.
Trotzdem beziehen sich viele Beschreibungen nicht spezifisch auf die Situation in Carnuntum. Das ist schade; ich habe mir aufgrund des Titels mehr erwartet. So gesehen ist dieses Buch wohl eher für jene geeignet, die ein allgemeines Interesse am fassettenreichen Leben in einer antiken römischen Stadt haben; besonders dann, wenn das einschlägige Vorwissen über die Antike beim Leser noch nicht allzu stark ausgeprägt ist.
Die Texte enthalten eine Vielzahl an lateinischen Fremdwörtern, die farblich markiert und in Infokästchen auf der jeweiligen Seite kurz erläutert werden.
Ein bisschen schade ist der Mangel an Quellenangaben. Zwar nennt der Autor die Quellen immer wieder einmal direkt im Text - z.B. Martialis berichtet ... - aber so richtig nachprüfbar ist vieles nicht, wie etwa der an einer Stelle genannte doppelte Eintrittspreis, den Frauen beim Besuch einer Therme bezahlen mussten. Es wäre schon interessant, auf welchen überlieferten historischen Informationshäppchen solche Aussagen beruhen, um deren Gewicht einschätzen zu können (Leser mit 'Quellenfetisch' gehören vermutlich nicht zur Hauptzielgruppe des Buchs - dazu unten mehr).
Auch stieß ich auf ein paar kleinere Patzer, wie etwa die Aussage, Militärtribunen hätten auf Ihrer Tunika nur einen Streifen (clavus) gehabt, obwohl es in Wirklichkeit zwei waren. Allerdings habe ich den Eindruck, dass der Autor durchaus bemüht war, sich an den Fakten zu orientieren. Zu 99 Prozent ist ihm das auch gelungen.
Das Buch beinhaltet diverse Abbildungen, wie etwa die Rekonstruktionszeichnung einer in Carnuntum von Archäologen entdeckten Gladiatorenschule sowie Fotos, die reale Rekonstruktionen römischer Bauwerke des Archäologischen Parks Carnuntum zeigen. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass dieses Buch bei vielen Lesern Interesse daran weckt, Carnuntum in Niederösterreich einmal selbst zu besuchen. Und das dürfte auch die Intention des Autors gewesen sein.
Trotzdem beziehen sich viele Beschreibungen nicht spezifisch auf die Situation in Carnuntum. Das ist schade; ich habe mir aufgrund des Titels mehr erwartet. So gesehen ist dieses Buch wohl eher für jene geeignet, die ein allgemeines Interesse am fassettenreichen Leben in einer antiken römischen Stadt haben; besonders dann, wenn das einschlägige Vorwissen über die Antike beim Leser noch nicht allzu stark ausgeprägt ist.
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- Imperatoren, Carnuntum erwartet euch!
- Diese Stadt ist voller Feste
- Willkommen in meiner villa urbana
- Mit einem Gongschlag lädt die Therme zum Genießen ein
- Mann, Frau, Begierde und Moral
- Martialisches zieht uns in die Arenen
- Der Tod in Carnuntum hat iele Gesichter
- Unser Reichthront auf Disziplin, Treue und Tapferkeit
- Das Paradies, in dem wir Leben dürfen
- Geschriebenes unterscheidet uns von den Barbaren
- Mögen die Götter unseren Kaiser erhellen!
- Historisches Pannonien heute
- Infos
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Weitere interessante Themen auf diesem Blog:
- Mein Ausflug zum Archäologischen Park Carnuntum
- Lebensmittelkonservierung ohne Kühlschrank in der Antike
- Meine römische Tunika, Teil 1 - oder: Eine Frage der Länge
- Buch: Das Heer des Varus: Römische Truppen in Germanien - Teil I
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