Donnerstag, 24. Mai 2018

Krimskrams: Keine Tierplagen in der Antike? -- Alte Computer-Schätze

Tierplagen in der Antike

Vor einiger Zeit habe ich in einer Tageszeitung einen Leserbrief entdeckt, in dem eine Biologin auf die bekannte Kaninchenplage in Australien Bezug nahm. So etwas sei leider für unsere Zeit typisch, meinte sie, denn der Mensch greife heute viel stärker in den Lebensraum der Tiere ein als z.B. in der Antike. Damals habe es solche invasiven Arten noch nicht gegeben, da man sich 'nur' aufs Ausrotten von Tierarten beschränkte. Mehr als Heuschrenkenplagen sind dazumal deshalb angeblich nicht vorgekommen.

Von wegen! Natürlich gab es schon früh in der Menschheitsgeschichte allerhand Tierplagen - nicht zuletzt solche, in denen ebenfalls Kaninchen bzw. Hasen die Hauptrolle spielten. Der ältere Plinius und Strabon berichten beispielsweise über eine Kaninchenplage auf den Balearen. Ein einziges eingeführtes Paar Kaninchen soll dafür verantwortlich gewesen sein. Das gilt auch für eine Hasenplage auf der ägäischen Insel Leros; die in der neuen Umgebung sich sich explosionsartig vermehrenden Hasen sollen alles weggefressen haben, weshalb eine Hungersnot ausbrach. Die Tiere mussten, so schreibt Hyginus Mythographus, allesamt ausgerottet werden. Als Erinnerung und Mahnung daran, wie hier eine kleine Ursache große Auswirkungen hatte, wurde der Hase als Sternbild an den Himmel versetzt, heißt es dann noch. Letzteres mag eine Erfindung sein (obschon es das besagte Sternbild gibt). Die Erzählung wird aber wohl mit der Hasenplage einen wahren Kern haben.

Man sieht also, dass selbstverschuldete Tierplagen schon den Menschen der Antike ein bekanntes Phänomen waren.
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Alte Computer-Schätze

Das ist jetzt einmal komplett Off-Topic: Ich interessiere mich ein wenig für alte Computer - aber auch das ist ja eigentlich längst Geschichte 😉. Wobei mein Hauptaugenmerk auf PCs zwischen 1986 und 1996 liegt. Grund: Es waren Geräte aus dieser Zeitspanne, mit denen ich als Kind die ersten Computer-Erfahrungen gesammelt habe. Zu Legenden wie dem Commodore C64, dem Amiga 500 usw. habe ich hingegen keine emotionale Beziehung; diese Maschinen waren vor meiner Zeit en vogue - und als ich dann 1992 meinen ersten (gebrauchten) Computer von meinen Eltern bekommen habe (einen 286er PC aus dem Jahr 1986), ging es schon mit so ziemlich allem bergab, was nicht aus der IBM-kompatiblen Microsoft-x86-Ecke gekommen ist. Mitte der 1990er waren die meisten dieser Hersteller dann alle mehr oder weniger am Abnippeln: Commodore bzw. Amiga, Atari, Tandy und wie sie sonst noch geheißen haben. Selbst Apple kam damals gewaltig ins Trudeln und hat wohl nur deshalb überlebt, weil Bill Gates über einen Aktienkauf Geld zuschoss. Rückblickend wird ihm das wahrscheinlich leid tun. Mir auf jeden Fall, da Apple böse Unsitten wie z.B. brachial zensierte App-Stores in der Branche etabliert hat (usw.). Aber zurück zum eigentlichen Thema.

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Jemand, der weiß, dass ich etwas für alte PCs übrig habe, hat mir neulich ein Foto von einem Laden in Graz geschickt (siehe oben), in dessen Auslage etliche PC-Antiquitäten stehen. Einige der Preise dafür sind lustigerweise in Euro und in Schilling angegeben. So kostet beispielsweise der Mittlere 386er-IBM-Rechner aus dem Jahr 1989 satte 7897 Euro (108 600 Schilling). "Ja bist du deppert", war mein erster Gedanke. Und in der Tat ist das jenseits von Gut und Böse. Such man nämlich im Internet nach diesem als "portabel" bezeichneten Modell (*lol*) , dann findet man es schon für deutlich weniger Penunze.
Besonders überteuert scheint mir der Rechner links hinten zu sein: Ein 286er von IBM aus dem Jahr 1985: 8507 Euro! Das ist die Kiste nach meinem Dafürhalten niemals wert. Oder sind das gar keine heutigen Verkaufspreise, sondern die ursprünglichen Originalpreise? Könnte sein. Jedenfalls wurden sehr ähnliche Maschinen, die noch dazu neuwertig sind (da sie Jahrzehnte originalverpackt dutzend- oder gar hundertfach in einem Lager standen), kürzlich für lediglich ein paar Hundert Dollar pro Stück verhökert - siehe nachfolgendes Video, dessen Macher geradezu erotische Gefühle für einen dieser Computer entwickelt hat 😁


3 Kommentare:

  1. Mein erster Computer war ein damals gerade frisch auf den Markt gekommener Commodore VIC 20. Alo dem Vorgänger des C64. Das Gerät läuft heute noch. Nur das Gehäuse sieht nicht mehr ganz frisch aus. Aber das kann man angeblich bleichen.

    Grüße,
    Der Wanderschmied

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    1. Kann man tatsächlich - dazu findet man unter dem Oberbegriff Retro-Brightening etliche Videos auf Youtube. Ist nicht völlig risikofrei, scheint aber meistens zu funktionieren. Einer meiner alten Tastaturen hat es jedenfalls gut getan.

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  2. Also mein Computer ist zwar erst aus dem Jahr 2013, aber er fühlt sich beim Arbeiten mittlerweile oft an, als ober er noch von Gottfried Wilhelm Leibniz persönlich gebaut worden wäre :-)
    - Karina -

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