Der 1951 entstandene Monumentalfilm "Quo Vadis?", in dem Peter Ustinov als kindisch-launenhafter Kaiser Nero brillierte, ist ein Klassiker der Filmgeschichte. Die Kostüme der darin auftretenden Schauspieler sind hingegen aus historischer Sicht eine ziemliche Katastrophe. Selbst einige Produktionen der frühen Stummfilmära wirkten authentischer.
Beim Schauen des Films vor ein paar Wochen ist mir dann ein Detail aufgefallen, das den im Kostüm-Bereich schlecht beleumundeten Film noch zusätzlich in Misskredit bringen könnte: Die auf dem obigen Screenshot erkennbaren Verzierungen an einer Tunika Neros erinnern von den Farben und dem Stil her sehr stark an Pflanzendarstellungen auf dem Teppich von Bayeux - der freilich nicht römisch ist, sondern erst rund 1000 Jahre nach Neros Tod angefertigt wurde (siehe auch meine Buchbesprechung).
Ob der Kostümdesigner von "Quo Vadis?" hier wirklich dermaßen frech war, sich von einem mittelalterlichen Wandteppich inspirieren zu lassen? Ich fürchte: Ja.
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Neues Junkelmann-Buch im Anflug
Im Vorjahr hat der Experimentalarchäologe Marcus Junkelmann in einem Interview mit mir angekündigt, mehrere neue Bücher herauszubringen; darunter eines, das römischen Zivilkleidung zum Thema hat. Erscheinen wird dieses Buch beim Zauberfeder-Verlag, der mir nun auf Anfrage mitteilte, dass es "in den nächsten Monaten" soweit sein wird. Ich bin schon gespannt, weil Junkelmann für Qualität steht.
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Ich soll mal wieder etwas über mein Living-History-Hobby schreiben ...
... meinte eine Leserin. Ja, das sollte ich wohl wirklich. Allerdings läuft Living History bei mir seit einiger Zeit im Sparmodus. Mehr als ein bis zweimal jährlich unternehme ich diesbezüglich nichts von Bedeutung. Anderes ist zurzeit einfach wichtiger oder interessanter für mich.
Immerhin erweitere ich nebenbei immer noch meine Ausstattung; z.B. steht die Anschaffung eines halbkreisförmigen (Sommer-)Umhangs aus leichter Wolle an, der die gleiche Farbe wie meine Wadenwickeln haben soll; denn warum sollte man die Farben seiner Kleidungsbestandteile als Frühmittelalterdarsteller nicht gut aufeinander abstimmen? Eitel waren sie vor 1100 Jahren sicher auch schon 😊
Eigentlich könnte ich mir so etwas Einfaches selber nähen, aber dafür bin ich mittlerweile zu faul. Außerdem bekomme ich von der langen Näherei allzu leicht Kopfschmerzen, sodass ich dafür wahrscheinlich Monate brauchen würde.
Naja, wenn es mit dem Mantel so weit ist, dann schreibe ich hier wohl etwas darüber. Inklusive Quellen - wie sich das gehört 😉. Aber bisher habe ich ja noch nicht einmal jemanden mit der Anfertigung beauftragt ...
Immerhin erweitere ich nebenbei immer noch meine Ausstattung; z.B. steht die Anschaffung eines halbkreisförmigen (Sommer-)Umhangs aus leichter Wolle an, der die gleiche Farbe wie meine Wadenwickeln haben soll; denn warum sollte man die Farben seiner Kleidungsbestandteile als Frühmittelalterdarsteller nicht gut aufeinander abstimmen? Eitel waren sie vor 1100 Jahren sicher auch schon 😊
Eigentlich könnte ich mir so etwas Einfaches selber nähen, aber dafür bin ich mittlerweile zu faul. Außerdem bekomme ich von der langen Näherei allzu leicht Kopfschmerzen, sodass ich dafür wahrscheinlich Monate brauchen würde.
Naja, wenn es mit dem Mantel so weit ist, dann schreibe ich hier wohl etwas darüber. Inklusive Quellen - wie sich das gehört 😉. Aber bisher habe ich ja noch nicht einmal jemanden mit der Anfertigung beauftragt ...
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Deppenleerzeichen
Quelle: studieren. at |
Ausgerechnet eine Internetseite, die sich an zukünftige Akademiker wendet, leistet sich einen solchen Fehler? Wobei das Problem hier nicht ist, dass sie das Wort einmal falsch geschrieben haben, sondern das Leerzeichen in Komposita auch im weiteren Text konsequent verwendeten.
Ich vermute dahinter allerdings weniger Unfähigkeit, sondern eher den Versuch, das eigene Suchmaschinen-Ranking zu verbessern. Denn viele Nutzer tippen "Medizin Studium" mittlerweile wohl genau in dieser Form bei Google ein ...
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Weitere Themen auf diesem Blog:
Leider sind die Kostümausstatter 60 Jahre später noch immer nicht wesentlich klüger.
AntwortenLöschenGrüßle,
Maria
Das ist allerdings nur zu wahr!
LöschenDas mit der Ähnlichkeit zum Teppich wäre mir wahrscheinlich nicht aufgefallen, aber jetzt wo du es sagst. Du hast gute Augen! :-)
AntwortenLöschenIch denke mir, dass es in den frühen 50-ern noch ziemlich schwierig war, an Bücher zu kommen, in denen ausführlich römische Kleidung erörtert worden ist. Da hat man deshalb vermutlich einfach genommen was zur Hand war und irgendwie "historisch" aussah.
Guinevere