Dienstag, 27. November 2018

📽️ Videos: Rennofen-Rekonstruktion -- Mumien -- Kelten -- Berufsethik in der Archäologie -- usw.


 Sachgeschichte: Rennofen und Schmied | Spieldauer 13 Minuten | Youtube | Stream & Info
Ein interessantes Video aus der Reihe "Die Sendung mit der Maus", in dem ein Schmied einen historischen Rennofen auf der grünen Wiese errichtet und darin Eisen aus Raseneisenerz erzeugt. Ich hätte mir übrigens nicht gedacht, dass es dermaßen große Brocken dieses Materials gibt.


 Massive Crater Discovered Under Greenland Ice | Spieldauer 4 Minuten | Youtube | Stream & Info
Ein am Rande eines Grönland-Geltschers entdeckter Einschlagskrater mit einem Durchmesser von 31 km (!) sorgt für Diskussionen. Könnte der dem Krater zugrundeliegende Einschlag - dessen Datierung umstritten ist - das Klima massiv beeinflusst und das Ende der letzten Eiszeit hinausgezögert haben? Weitere Infos dazu auch hier.


Berufsethik in der Archäologie | Spieldauer 15 Minuten | Youtube | Stream & Info
Der Archäologieprofessor Raimund Karl setzt sich in diesem kurzen Vortrag wieder einmal kritisch und hinterfragend mit seinem Berufsstand auseinander. Randnotiz: Die Hierarchie in archäologischen Grabungsteams beschreibt er wie folgt: "Es gibt Chefs, mittlere Positionen und es gibt Schackeln." Jede Wette, den letzten Begriff haben im Publikum nur die Österreicher verstanden 😄. Und selbst ich kam erst nach kurzem Überlegen drauf, dass er damit Hilfskräfte (Hiwis)  meinte; da wo ich herkomme ist wenig wohlmeinend auch von "Hilfsschackeln" die Rede ("Hüfstschackln" ausgesprochen) 😊. Ich habe da jetzt nicht nachgeschaut, aber "Schackel" könnte vom Althochdeutschen "Schalk" (=Knecht)  kommen.

 Mumien - Geschichtenerzähler aus der Vergagenheit | Spieldauer 3 Minuten | SWR/ARD | Stream & Info

➽ Kelten, Klöster, Kraftorte - Spurensuche im Steigerwald | Spieldauer 44 Minuten | BR/ARD | Stream & Info

 Schnapsidee? - Alkohol schreibt seit Jahrtausenden Geschichte(n) | Spieldauer 7 Minuten | SWR/ARD | Stream & Info | Direkter Download

 Hund und Mensch - schon lange gute Freunde | Spieldauer 2 Minuten | WDR/ARD | Stream & Info 
Nicht mein guter Freund. Je weniger nahe mir so ein Wauwau kommt, umso lieber ist mir das...
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4 Kommentare:

  1. Lieber Hiltibold, danke für den Beitrag "Rennofen und Schmied", der mir sonst entgangen wäre.
    Folgende Gedanken/Fragen sind bei mir aufgetaucht:
    a) "Norisches Eisen war bei den Römern sehr begehrt, blablabla.....". Was mir fehlt, ist eine
    zahlenmäßige Darstellung der Rohstoffgewinnung, Produktion und Auslieferung dieses nordischen Eisens. Also, wieviel baut ein Knappe im Tag ab; wieviel Holz/Kohle, Lehm und Erz muss ich einsetzen, um 1 kg Luppe zu erhalten; wieviele Rennöfen waren notwendig, um eine entsprechende
    Eisenmenge für den Eigengebrauch und den Export herzustellen; war die Produktion 24 Stunden/Tag und 365 Tage/Jahr aktiv; gibt es Aufzeichnung bei den Römern, wieviel sie an Eisen erhalten haben, usw. usf.??
    Nach meinen laienhaften Excel-Berechnungen dürften Kahlschläge der Wälder und Umweltverschmutzung schon vor 2.500 Jahren Themen gewesen sein......
    b) Ich vermute daher, dass das obere Görtschitztal (K) als Zentrum der keltischen Eisengewinnung die "Fabrik" gewesen ist, während das Neumarkter Hochtal (ST) das "Wohnzimmer" und die "Küche" der Kelten war.
    c) Interessantes Detail: Vor ca. 70 Jahren lebten in meiner Heimatgemeinde noch Personen mit Familiennamen "Balgsitzer" und "Balgsetzer".
    Herzliche Grüße, Gottfried Wernig, Noricum.

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    1. Hallo, ich habe gerade das Buch "Die Himmelsscheibe von Nebra" (Propyläen, 2018) gelesen. Darin wird die Abholzung großer Gebiete als Ergebnis der Metallgewinnung sogar schon für die Bronzezeit beschrieben. Und interessanterweise kam ja das verarbeitete Kupfer der Himmelsscheibe sogar aus Österreich (Mitterberg bei Bischofshofen).

      Dass in der Bronze- und Eisenzeit in unserer Ecke Österreichs tatsächlich sehr große Gebiete abgeholzt gewesen sein müssen, kann man wohl annehmen. Im Mittelalter soll es dann sogar noch weniger Waldflächen als in der Gegenwart gegeben haben. Wobei natürlich die Landwirtschaft auch eine gewisse Rolle spielte.

      Rennöfen hat man wegen den an Berghängen vorkommenden Luftbewegungen (Belüftung) gerne eben genau dort erreichtet. D.h. man wird besonders rasch diese Hänge abgeholzt haben. So wird das wohl auch im Görtschitztal gewesen sein, könnte ich mir vorstellen.

      Die lokale Umweltverschmutzung wegen dem Bergbau dürfte tatsächlich ziemlich ausgeprägt gewesen sein. Und zwar schon in der Kupfersteinzeit, wie Schwermetallkonzentrationen in den Knochen von Menschen zeigen, die in Bergbaugebieten gelebt haben (Ötzi enthält z.B. hohe Arsenkonzentrationen). Obwohl Vorsicht geboten ist, weil in einigen Fällen können sich die Schwermetalle auch erst nach der Bestattung in den Knochen angereichert haben.
      In der Römerzeit sind dann jährlich 2300 Tonnen Kupfer in Form von Abgasen/Feinstaub in die Atmosphäre geblasen worden. Das war mehr als im 19. Jahrhundert ...

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    2. Kernbohrungen könnte über den vom Bergbau herrührenden Verschmutzungsgrad des Bodens in unterschiedlichen Zeitabschnitten Auskunft geben. Daraus könnte man vielleicht auch ableiten, wann das Tal aufgrund von Abholzungen wahrscheinlich waldfrei war.

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    3. An Thomas Carven: Ja, wäre ein spannendes Projekt, nur ohne Geld ka Musi...... G. Wernig, Noricum.

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