Der Suff als kulturelles Erbe
Wer ist der Urheber des Suffs? Wohl nicht der noch relativ junge Homo sapiens, denn vor der Küste Panamas haben Forscher sogenannte Mantelbrüllaffen dabei beobachtet, wie sie sich gezielt mit den alkoholhaltigen heruntergefallenen Früchten der Astrocaryum-Palme den Bauch vollschlugen und davon dermaßen betrunken wurden, dass einige der Tiere sogar von den Bäumen fielen und sich weh taten.
Der Mensch ist - verglichen mit der Tierwelt - ein eher unerfahrener Trinker; spätestens in der frühen Jungsteinzeit dürfte er damit begonnen haben. Beispielsweise wurden in China 9000 Jahre alte Rückstände von Weinsäure entdeckt. Und auf dem Areal des vorgeschichtlichen Kultplatzes von Göbekli Tepe (Türkei) entdeckten Archäologen eine ca 12000 Jahre alte Wanne aus Stein mit möglichen Resten von Bier darin - vielleicht ein Vorläufer des Kübelsaufens à la Ballermann? 😉
Über diese und weitere Forschungsergebnisse sowie Anekdoten berichtet Mark Forsyth in seinem Buch "Eine kurze Geschichte der Trunkenheit - Der Homo alcoholicus von der Steinzeit bis heute". Dabei beleuchtet er neben der Vorgeschichte auch etliche andere spannende Epochen, Völker und Schauplätze: Dazu zählen z.B. Griechen, Römer, Wikinger und das spätbarocke England mit seiner berüchtigten Gin-Epidemie (in dem Zusammenhang berühmt geworden ist übrigens ein Bild von William Hogarth, das den bezeichnenden Titel "Gin Lane" trägt und den übermäßigen Gin-Konsum seiner Landsleute bitterböse karikiert.)
Über diese und weitere Forschungsergebnisse sowie Anekdoten berichtet Mark Forsyth in seinem Buch "Eine kurze Geschichte der Trunkenheit - Der Homo alcoholicus von der Steinzeit bis heute". Dabei beleuchtet er neben der Vorgeschichte auch etliche andere spannende Epochen, Völker und Schauplätze: Dazu zählen z.B. Griechen, Römer, Wikinger und das spätbarocke England mit seiner berüchtigten Gin-Epidemie (in dem Zusammenhang berühmt geworden ist übrigens ein Bild von William Hogarth, das den bezeichnenden Titel "Gin Lane" trägt und den übermäßigen Gin-Konsum seiner Landsleute bitterböse karikiert.)
Der Autor wendet sich eindeutig an ein möglichst breites Publikum; will heißen, er steigt nie allzu tief in die Materie ein und verwendet einen lockeren Schreibstil. Wobei mir dieser an einigen Stellen dann doch zu locker war und ich den Eindruck hatte, Mark Forsyth wollte angestrengt lustig sein. Formulierungen wie "Scheiße", "auf die "Kacke hauen" und "Mikroben pissen quasi Bier" sind hier nur ein paar Beispiele (wobei die Frage ist, inwieweit auch der deutsche Übersetzer hier seinen Beitrag geleistet hat).
Nichtsdestotrotz handelt es sich insgesamt um ein lehrreiches und kurzweiliges Buch. Der Kaufpreis beträgt 20 Euro.
Nichtsdestotrotz handelt es sich insgesamt um ein lehrreiches und kurzweiliges Buch. Der Kaufpreis beträgt 20 Euro.
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Weiterführende Informationen:
Weitere interessante Themen:
- Von Spartacus bis Herodot: Ein Interview mit dem Übersetzer und Althistoriker Kai Brodersen
- Buch: Die ersten Christen in Rom
- Römisches Landgut zu verkaufen
Na dann prost! :-)
AntwortenLöschenLG,
Erwin
Aber nicht mit dem obigen Fusel. Davon ist die Hälfte längst abgelaufen und taugt nur noch als Deko :)
LöschenDie Sprache, die der Autor verwendet, finde ich auch übertrieben. Oder um es mit seinen Worten auszudrücken: Kacke.
AntwortenLöschenHi Hilti, das Buch habe ich un Sommer gelesen, nachdem du in deinem Blog darauf aufmerksam gemacht hast. Die Ausdrucksweise von Mark Forsyth finde ich eigentlich ganz lustig und dem Thema angemessen. Aber über Geschmack soll man bekanntlich ...
AntwortenLöschen;-)