Samstag, 28. September 2019

🎧 Hörbares: Goldschatz von Trier -- Im Bann der Gotik -- Himmellsscheibe -- Die tote Sprache Latein -- usw.



 Freiburger Münster: Im Bann der Gotik | Spieldauer 20 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

➽ 9.9.1993: In Trier wird ein Goldschatz gefunden | Spieldauer 4 Minuten | SWR/ARD | Stream & Info | Direkter Download
Was hier (absichtlich?) unerwähnt bleibt: Die Finder sind aufgrund der Gesetzeslage so gut wie leer ausgegangen. Und weil sich solche Fälle natürlich herumsprechen, kann getrost davon ausgegangen werden, dass viele Schatzfunde verständlicherweise erst gar nicht gemeldet werden. Es handelt sich hierbei also um einen vom deutschen Denkmalschutz ersonnenen Trick 17 mit Selbstüberlistung.

 Archäologie-Projekt in der Türkei: Dächer bauen in Bergama | Spieldauer 7 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Archäologen in Bulgarien: Ausgrabung mit den Baggern im Nacken | Spieldauer 6 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Diskussion mit Harald Meller: Die Himmelsscheibe von Nebra | Spieldauer 50 Minuten | WDR | Stream & Info | Direkter Download
Wie schon jemand an anderer Stelle angemerkt hat, werden in diesem Gespräch - mit freundlicher Unterstützung des Interviewers - aus einem bunten Strauß ziemlich spekulativer Thesen schwups wissenschaftliche Fakten gemacht. Nix gut.

 Lateinkenntnisse: Die tote Sprache und ihre lebendige Wirkung | Spieldauer 10 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Magellan: Gier, Ruhm und der Wettlauf der Nationen | Spieldauer 10 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Sport und Judentum - Kräftige Menschen für Zion | Spieldauer 9 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Vor 40.000 Jahren: Steinzeit-Jäger siedelten in Äthiopiens Hochgebirge und ernährten sich von Riesenmaulwurfsratten | Spieldauer 5 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

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2 Kommentare:

  1. Der Beitrag zum Freiburger Münster ist kunstgeschichtlich ganz ok. Was ich allerdings spannender gefunden hätte, wäre, wenn man die Kontroverse um die Turmsanierung noch einmal näher beleuchtet hätte, denn da gerieten Bauhütte und Denkmalamt ziemlich aneinander: Sollte man die kaputten Steine austauschen und somit das alte Konstruktionsprinzip erhalten? Oder sollte man die alten Steine erhalten, sich vom Konstruktionsprinzip verabschieden und Stahlträger einziehen?
    An dem Streit kann man wirklich was lernen!

    Noch ein Punkt:
    "Es geht um den Ablasshandel, Sündenerlass gegen Geld für Rom."

    Falsch. Bei Ablass geht es eben nicht um "Sündenerlass". Sogar Luther hat in seinen 95 Thesen diese Unterscheidung hingekriegt, warum nicht Frau Klein?

    Um es noch einmal zu erklären:
    Die Sünden werden, laut katholischer Lehre, in der Beichte erlassen, so sie der Beichtende offen bekennt und ehrlich bereut. Geld spielt da also (noch) keine Rolle. Kommt der Ottonormalkatholik (also zu Luthers Zeiten so ziemlich jeder) aus dem Beichtstuhl heraus, kann er sich halbwegs sicher sein, nicht mehr in die Hölle zu kommen. Die e w i g e Strafe für seine Sünden ist ihm also erst einmal erlassen (bis er wieder eine Todsünde begeht). Er ist im "Stand der Gnade", wie es so schön heißt.

    Jetzt geht es darum, den Schaden, den man mit seinen bösen Taten angerichtet hat wieder gut zu machen, das Karmakonto also wieder auf eine schwarze Null zu stellen, könnte man sagen. "Sühne leisten" ist der traditionelle Begriff. Das macht man in erster Linie durch Beten, Fasten, Gutes tun und Leiden. Nach katholischem Verständnis ist man bei dieser Aufgabe nicht allein. Ist man beispielsweise ein so guter Mensch, dass man zum Zeitpunkt des Todes diesbezüglich "im Plus" ist,ergo direkt in den Himmel kommt, kann das der liebe Gott verrechnen mit den Menschen, die, was die Wiedergutmachung angeht, noch "im Minus" sind. Tut er das nicht, müssen diese armen Schlucker ins Purgatorium (=Fegefeuer), bis das Konto genullt ist. Dann erst darf man in den Himmel. Das ist die Lehre vom sogn. "Thesaurus ecclesiae", dem "Gnadenschatz der Kirche". Und um den geht es, wenn von Ablass die Rede ist.

    Die Kirche lehrt nämlich, dass der Hl. Petrus mit seinen Schlüsseln gewissermaßen auch die Schlüssel zur himmlischen Schatzkammer erhalten hat und er (und sein Nachfolger) daher munter aus dem Thesaurus verteilen darf. Es kommen ja auch ständig Heilige dazu, die das Konto wieder auffüllen helfen. Im Prinzip ist das schon jeder brave Katholik, der sein "Karmakonto" genullt hat und das kann er mittels Ablässen einfach schneller. Win-Win also: Bereits durch Beichten gehen, Generalablass und eine gute Tat, füllt man den Thesaurus wieder auf. Praktisch!

    Der Papst und die ihn darin unterstützende päpstliche Behörde, die "Apostolische Pönitentiarie" legen fest, unter welchen Bedingungen der Schlüssel rausgerückt, sprich ein vollkommener oder teilweiser Ablass erteilt wird und legen dass dann im sogn. "Enchiridion indulgentiarum" nieder:
    http://www.kathpedia.com/index.php?title=Enchiridion_indulgentiarum_1999

    Nochmal: Es geht beim Ablass nicht um die Vergebung der Sünden, sondern um Hilfe bei der Wiedergutmachung. Hätten die beiden Engel im Film "Dogma" beim Katechismusunterricht richtig aufgepasst, hätten sie genau gewusst, dass sie ein Generalablass nicht von der ewigen Strafe der Verbannung nach Wisconsin befreit hätte (Gott fand ihren Irrtum ja dann auch brüllend komisch).


    So. Ich muss das bei fast jeder Diskussion übers Mittelalter oder die Reformationszeit erzählen. Immer wieder. Und immer, wenn ich denke, die Leute haben den Unterschied begriffen, kommt der nächste "historische" Beitrag im Öffentlich Rechtlichen und alles ist für die Katz. Es ist zum Heulen.

    Grüße
    Ulrich

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    1. Danke, gute Erklärung!
      Dass das Fegefeuer nicht die Hölle ist, habe ich zwar gewusst (und mich schon öfter über 1:1-Gleichsetzungen gewundert), doch der Rest war mir weniger geläufig. Wahrscheinlich hätte es nicht einmal geholfen, wenn ich im Religionsunterricht besser aufgepasst hätte, denn das Thema stand nie auf dem Stundenplan. Schade eigentlich.

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