Ich habe mir das nun lange genug mit wachsendem Ärger angesehen, doch mittlerweile habe ich die Nase voll. Will heißen, ich nehme das ausklingende Jahr zum Anlass und miste konsequent sämtliche Protagonisten in meinem Social-Media-Umfeld aus, die mich Tag für Tag mit ihrem Hardcore-Politik-Krempel zumüllen. Diese Politisiererei ist längst unerträglich, besonderes wenn sie von Leuten betrieben wird, deren Online-Präsenz thematisch - laut eigener Darstellung - gar nicht in der Politik angesiedelt ist.
Ihr geistigen Nudisten, entscheidet euch, was euer primäres Ziel ist: Wollt ihr die Geschichtswissenschaft einem möglichst breiten Publikum vermitteln oder Tages- und Parteipolitik kommentieren, was automatisch große Teile von an sich Interessierten vergrault?!
Es kümmert mich einen feuchten Kehricht, ob ihr die FPÖ, die AFD, die Grünen, die SPÖ, die SPD, die Tories oder wenn auch immer beschissen oder megageil findet! Wegen ihrer subjektiven Privatmeinung dazu folge ich sicher keinem Althistoriker oder Archäologen!
Mit übellaunigen Adventsgrüßen,
Hiltibold
Ich weiß was du meinst. Wenn Geschichtswebseiten auf Twitter zB rauf und runter den Brexit kommentieren oder Posts teilen, in denen man sich über politische Kandidaten auslässt, dann ist das eine eindeutige Themenverfehlung. Ich warte dann immer noch etwas und hoffe, diese Phase geht vorüber, aber wenn nicht, dann wird entfolgt.
AntwortenLöschenDer Wanderschmied
Hallo! Deine Kritik kann ich verstehen. Aus demselben Grund habe ich mich schon vor vier Jahren bei FB abgemeldet. Ich möchte nicht ständig mitbekommen wie Freunde, Arbeitskollegen und Verwandte politisch drauf sind, das tut dem sozialen Miteinander auf längere Sicht nicht gut.
AntwortenLöschenGuck dir vielleicht mal näher den Reenactmentbereich an, dort ist das auch schlimm. Einige Betreiber von Darstellerseiten verlinken beispielsweise zu Extremistenportalen wie Indymedia.
AntwortenLöschenDie Politisierung des Alltäglichen greift halt um sich. Wie soll sich da gerade die Geschichtswissenschaft heraushalten? Geschichte wird eben immer der aktuellen Ideologie entsprechend als Legitimation herangezogen.
AntwortenLöschenDas betrifft nicht nur den Germanenfimmel der Nazis, obwohl die Germanen die keltische "Ur-"bevölkerung Mittel- und Ost-(?)europas, auf jeden Fall aber ihre Kultur auslöschten und die Gegend in Tacitus "feuchten Wald" verwandelten.
Heute wird dagegen die Auslöschung der europäischen väterlichen Linien durch die Indoeuropäer mit "Wir Europäer sind ein buntes Völkchen" euphemisiert.
Und in ein paar hundert Jahren werden Historiker sich wohl nur hinter vorgehaltener Hand darüber austauschen können, dass zwischen Präboreal und der aktuellen Zeit der Wurmfortsatz Eurasiens im Westen irgendwann einmal etwas anderes war, als eine rückständige Kloake - und Südostasien nicht immer schon der Nabel der Welt war...
So ist es halt, das traurige Schicksal von Historie und Historikern.
Irgendwer
>> Die Politisierung des Alltäglichen
LöschenGenau darin liegt der Hund begraben.
Der Wanderschmied
Karl Marx hat seine ideologischen Visionen nicht zufällig mit der Menschheitsgeschichte bzw. seiner persönlichen Vorstellung davon begründet.
LöschenFrüher waren die meisten Historiker rechts, konservativ und vaterländisch. Heute sind die meisten links, antinational und globalisitisch gepolt.
Sie schwimmen mit dem Strom, so wie sie es schon immer getan haben, und fallen, ohne es zu bemerken, von einem Extrem ins nächste. Ohne das ihr größtenteils fehlende Element der Empirie ist die Geschichtsforschung zu gar keiner echten, vom Zeitgeist unabhängigen (also ideologiefreien) Wissenschaft fähig. Deshalb darf man ihre "Forschungsergebnisse" auch nur unter allergrößtem Vorbehalt zur Kenntnis nehmen.
Karl0
Wahre Worte! Ihren politischen Missbrauch der Geschichte wollen sich die Damen und Herren außerdem mit der von dir hier kritisch kommentierten Berner Erklärung offizielle absegnen lassen.
AntwortenLöschenLG,
Gregarius
Mag ich auch nicht, wenn sich eine Seite z B als "Nachrichten aus der Archäologie" oder so ähnlich bezeichnet, aber dann immer wieder Meldungen retweetet werden, in denen es um die mangelnde Größe der Hände von Donald Trump oder um die angebliche Großartigkeit eines österreichischen Kurzzeitbundeskanzlers geht (auch wenn ich den mal gewählt habe).
AntwortenLöschenRR
Jaaahhh, das ist sehr verstörend. So oft wird statt Fakten Überzeugung präsentiert, aufpoliert nach der letzten politischen Mode. Ich mag keine TV-Dokumentationen mehr, ständig erzählen sie mir was vom Klimawandel...
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