➽ Fand die berühmte Lechfeldschlacht im Nördlinger Ries statt? | Spieldauer 4 Minuten | SWR | Stream & Info
Hehe, "Hobbyarchäologe". Da werden wieder einmal einige Archäologen in Schnappatmung geraten, weil nach deren Lesart darf es das nicht geben (trotz Wissenschaftsfreiheit und der Tatsache, dass "Archäologe" keine geschützte Berufsbezeichnung ist). Nur Hiwis, die man an der kurzen Leine halten kann, sind erwünscht. Eigeninitiative ist hingegen suspekt. Die Argumente des "Hobbyarchäologen" im Video sind jedenfalls nicht von der Hand zu weisen. Neben den vielen archäologischen Funden ist besonders die Klosterstiftung in der Nähe des mutmaßlichen Schlachtfeldes auffällig. Für dieses Vorgehen gibt es ja einige Beispiele, so etwa in Hastings, wo Wilhelm der Eroberer die Battle Abbey gründete (Stichwort "1066").
➽ Autor und Mittelalterfan Daniel Wolf schreibt fünften Historien-Roman | Spieldauer 7 Minuten | ARD/SWR | Stream & Info | Direkter Download
"Akribisch recherchiert" ... ich kenne die Bücher dieses Autors nicht, aber wenn Journalisten so etwas behaupten, dann hat das in der Regel keine echte Aussagekraft. Das muss man schon selbst als Leser nachprüfen, was ich eventuell machen werde, denn die Story an sich hört sich interessant an.
➽ 50 Jahre Keltenmuseum Hallein | Spieldauer 3 Minuten | Youtube | Stream & Info
➽ Forschungsmuseum "Paläon" präsentiert Schöninger Speere | Spieldauer 4 Minuten | NDR/ARD | Stream & Info
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➽ Mittelalterliches Gurker Fastentuch komplett restauriert | Spieldauer 2 Minuten | Youtube | Stream & Info
➽ Grabstätte in Ägypten: 2.600 Jahre alte Sarkophage entdeckt | Spieldauer 2 Minuten | ARD | Stream & Info | Direkter Download
➽ Archäologischer Mumien-Fund in Ägypten begeistert Fachwelt | Spieldauer 2 Minuten | Youtube | Stream & Info
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"Die Stufenpyramide von Sakkara, mit 5000 Jahren der älteste Steinbau der Welt"
AntwortenLöschenTypisch orientalische Fabuliererei. Der ORF-Korrespondent sollte nicht alles glauben, was ihm die Ägypter so erzählen, sondern lieber einmal nach "Göbekli Tepe" googeln.
Na ja, der in dem Beitrag natürlich ebenfalls auftauchende Zahi Hawass wusste vor wenigen Jahren im Rahmen einer Diskussion angeblich nicht einmal, was Göbekli Tepe ist. Das ist doch sehr beredt.
LöschenWie 'seriös' es in der von Ägyptern betriebenen Ägyptologie zugeht, lässt sich ja auch an dem skurrilen Affenzirkus ablesen, bei dem sie diese Mumien präsentiert haben. Ich bin kein Pietäts-Fetischist, aber das mutet schon eher ungut an.
Der allseits als "zuverlässig" bekannte Widukind erwähnt ein Unwetter nicht, also kann es das nicht gegeben haben. Was es, ihm zufolge gab, war eine Belagerung der Stadt Augsburg. Und zwar unter einer Vielzahl von durch Böhmen besetzten Burgen/ "Ungarnwällen"...
AntwortenLöschenAch ja... die andere Quelle ist der Bischof Gerhard - von Augsburg - in seiner Lobeshymne auf seinen (heiligen) Vorgänger Ulrich...
Ein Herr Essig, bekannt durch einen nicht aus 100%-igem Feingold bestehenden Goldkessel (nur 80% bei einem Unterwasserfund) wagt nun, Widukind und Gerhard zu widersprechen. Wie unverfroren.
Georg Kreutzer und Charles Bowlus vermuteten bereits ein Schlachtfeld irgendwo zwischen Günzburg und Augsburg. So sollen die Ungarn Ulm belagert und die Belagerung bei Annäherung des kaiserlichen Heeres abgebrochen haben.
Und (heute) 15 km nördlich von Augsburg, knapp 30 km nördlich von Königsbrunn, fand man ein wertvolles Pferdegeschirr, dessen Träger allem Anschein nach einen recht weiten Umweg durch's Feindesland wagte, um dann dort im Morast zu enden...
Otto dagegen war dagegen recht umtriebig. So ließ er, um die Schlacht auf dem Lechfeld vorzubereiten, eine Donaubrücke bei Donauwörth errichten. Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf...
Ich bin ja nur ein leidiger Winkeladvokat. Aber einmal unterstellt, die Ungarn hätten Ulm belagert, hätten sie das nördlich der Donau tun müssen.
Anstatt nun mit ein paar tausend Mann un Pferden die Donau zu überqueren, um sich vor dem schwach befestigten, aber durch - besetzte - Burgen im Umland abgesichert war, zum Kampf zu stellen, waren sie möglicherweise nach Norden, dem Feind entgegen gezogen. Dort sammelte sich evtl. Ottos Heer, aber der Verrat Perchtolds war vermutlich ein gegenteiliger, falls es den je gab. Ein 44 jähriges Überleben eines aktenkundigen Verrats durch einen Abkömmling einer Verrätersippe ließe das vermuten. Während nun die Ungarn unter fröhlichem Kriegsgeschrei Ottos Tross angreifen, brechen die Panzerreiter aus ihrer Deckung bzw. werden die Ungarn umgangen. Sie werden soweit niedergemacht, dass sie die Schlacht verlorengeben und fliehen. Die nächste Donaubrücke, über die sie zu ihren befestigten Lagern kommen, ist bei Donauwörth. Dann nehmen sie den kürzesten Weg an Augsburg vorbei, wo ihnen aber Ulrich von Augsburg eine unangenehme Überraschung bietet und von seinen Leuten die durch den Fluss fliehenden Ungarn nierdermachen lässt.
Am Schlachtort weiht Otto das Kloster Mönchsdeggingen, Ulrich erhält für das Aufhalten und Niedermachen der Ungarn das Münzregal.
So könnte es gewesen sein - oder ganz anders...
PS: Ich hätte mir natürlich auch erst Essigs Artikel - und die Dissertation von Konstantin Géza Kárpáty, "Das ungarische Waffenmaterial der Sammlung Essig aus dem Kartäusertal bei Christgarten" durchlesen können. Oder sein Interview in der aktuellen Bayerische Archäologie (3.20)...
LöschenDas aktuelle Heft hat man mir wegen dem Ottonen-Thema schon empfohlen, werde es mir demnächst kaufen. Schauen wir mal, was sie da so schreiben.
Löschen" Ich bin ja nur ein leidiger Winkeladvokat "
LöschenManchmal ist der schnellste Weg zum Ziel keine Gerade, sondern der um die Ecke.
C3PO
Das war doch wohl jetzt keine Drohung..? ;)
LöschenObwohl ich einen gewissen Unmut schon verstehen könnte, wenn ich meine haarsträubenden Thesen schnell runterschreibe und vor dem Senden nicht noch einmal durchlese...
Was ich andeuten wollte: Ich halte es für plausibel, dass Berthold von Reisensburg ("Perchtold") die Ungarn durch einen "Verrat" in eine Falle lockte.
Das Gebiet südlich der Donau zwischen Augsburg und Ulm/ Günzburg beherrschten die Ungarn militärisch. Die wenigstens 10.000 Ungarn plus Fußvolk/ Sklaven mussten versorgt werden. Aus diesem Grund hatte zwingend das Gebiet durch kleinere Gruppen zwecks Fourragierung durchstreift werden müssen. Das mehrtägige Sammeln eines Heeres konnte daher in diesem Gebiet nicht unbemerkt bleiben.
Der Verrat Perchtolds ergibt somit vor allem einen Sinn, wenn er das ungarische Heer aus den bekannten Räumen herauslocken wollte.
Bertholds Großvater Arnulf I. hatte ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu den Ungarn, unter Umständen wurden die Ungarn über diese Kanäle nach Süddeutschland gelockt. Dass aufständische Adlige, welche die Ungarn zu Hilfe gerufen, sich auch verpflichtet gefühlt hätten, Otto beizustehen, wage ich zu bezweifeln. Das klingt mir dann doch zu sehr nach 19.Jh. Ritterromantik. Wenn Otto die ungarischen Gesandten also im Frühjahr 955 brüskierte, dann sicherlich mit anderen Hintergedanken.
Wenn die Ungarn dann später, nach der Schlacht, in Richtung Lech flohen, wähnten sie sich dort sicher. Ich mag hier munter spekulieren, ob Ulrich von Augsburg, im zarten Alter von 65 Jahren, sich nicht tatsächlich den Ungarn - zum Schein - unterwarf und die heroischen Abwehrschlachten der Belagerung (des schlecht gesicherten) Augsburgs, wenn nicht ganz erfunden, dann NACH der "Lechfeldschlacht" stattfanden. Die Truppen Ulrichs sehe ich noch verstärkt duch Widukinds böhmische Besatzungen der Fluchtburgen. Jedenfalls musste Ulrich entweder Augsburg entblößen, um die Ungarn am Lech zu stellen oder Otto wusste, dass er seine Truppen auf die von Ungarn entblößten Lechwiesen nördlich und südlich von Augsburg schicken konnte.
Wenn ich einen Historienschinken über das Ganze drehen müsste, würde ich es so schildern. Bei all der strategischen Abgebrühtheit wäre allerdings kein Platz für pathetische Ansprachen... Ein Blockbuster gelänge mir da wohl nicht gerade. :)