'Deutsche' sollen das Rad erfunden haben
Einen durchaus spannenden archäologischen Befund hat die Universität Kiel publiziert. Er wirft die Frage auf, ob das Rad wirklich im Nahen Osten erfunden wurde (zu dem Thema habe ich im Blog bereits eine interessante Monographie besprochen). Freilich, die Artikel-Überschrift mit der modernen Nationalitäten-Zuordnung "Deutsche" ist kompletter Nonsens. Das wirkt wie aus einer anderen Zeit - und zwar aus einer, die rund 80 Jahre zurückliegt ...
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Twitter und die doppelten Maßstäbe der Journaille
— Argo Nerd (@argonerd) April 16, 2022
Der Unterschied zwischen Jeff Bezos und (dem gewiss nicht moralisch perfekten) Elon Musk kurz erklärt: Bezos ist Teil des reaktionären Zensur- und Tabuisierungskartells (Amazon zensiert etwa immer wieder ideologisch nicht genehme Bücher und tobt sich ähnlich - wie ich selbst schon mehrfach festgestellt habe - auch im Rezensionsbereich kräftig aus; auch schreckt man nicht davor zurück, die eigenen Cloud-Services den weniger rigide zensierenden sozialen Medien - siehe etwa Parler - über Nacht abzudrehen). Musk auf der anderen Seite ist - wie er selbst sagt - ein "free speech absolutionist"; will heißen, es ist so ziemlich alles erlaubt, was nicht vom Gesetz ausdrücklich verboten wurde. Während also der Amazon-Gründer keine Gefahr für die Deutungshoheit und die weltanschaulichen Homogenisierungsbestrebungen der Journaille darstellt, besitzt Musk ein großes Störfaktor-Potential; ist doch Twitter quasi das Intranet eben dieser Journaille, wo ein erheblicher Einfluss darauf ausgeübt wird, welche Inhalte ihren Weg in Nachrichtensendungen und Zeitungsartikel finden (vielen Medienkonsumenten ist das nicht bewusst und sie unterschätzen deswegen die Bedeutung von Twitter). Es gibt passenderweise eine interessante Studie, der zufolge Journalisten, nicht zuletzt auf Twitter, gerne von anderen Journalisten abschreiben; vor allem von solchen, die für größere/'angesehenere' Medien arbeiten, also quasi 'höherrangig' sind. Man kann Twitter daher auch getrost als einen journalistischen Inzucht- sowie Kreiswichsverein bezeichnen. Die dort Herumspukenden wollen sich sozusagen nicht von Elon Musk beim Wichsen stören lassen. Und obschon sie sich für moralisch besser halten, beklatschen sie nun ausgerechnet einen dubiosen Saudi-Prinzen, den Investmentbank-Molloch Morgan Stanley und die berüchtigte Investmentgesellschaft Blackrock als Verbündete in der Übernahmeschlacht. Diese Akteure der Finanzindustrie wollen nämlich ihren Einfluss auf die Meinungsschleuder Twitter behalten und haben das äußerst großzügige Kaufangebot des Tesla- und SpaceX-Chefs Elon Musk abgelehnt. Nach dem Warum wird bezeichnenderweise nicht gefragt, obschon das im Angesicht der Tatsache, dass das Geschäftsmodell des Kurznachrichtendienstes Twitter nicht wirklich funktioniert und die Benutzerzahlen stagnieren, doch hochinteressant zu erfahren wäre.
Man höre sich zu dem Thema auch eine äußerst entlarvende Aussage der CNN-Alpha-Journalistin Mika Brzezinski an. Im folgenden kurzen Clip meint sie allen ernstes, Job der Medien sei es, das Denken der Leute zu kontrollieren.
In welcher Demokratie wurde denn je eine kleine Clique von Journalisten als denkbestimmende Autorität legitimiert? Diese Xanthippe könnte direkt aus einem Orwell-Roman entsprungen sein, allerdings ist ihre zutiefst undemokratische Haltung typisch für den journalistischen Berufsstand und dessen Wurmfortsatz, nämlich das mit politischer Knete vollgepumpte Fakten-Checker-Business. Auch dazu erschien übrigens schon eine wissenschaftliche Untersuchung, der zufolge Nachwuchsjournalisten immer weniger ein Interesse daran haben, den Rezipienten zu informieren, sondern sie wollen ihn vielmehr in seinem Denken beeinflussen. Ich halte diese Tendenz übrigens für nicht neu und leider typisch menschlich. Allerdings ist es hochgradig verlogen, wenn man als Journalist trotzdem unbeirrt Objektivität für sich in Anspruch nimmt, um nicht Vertrauen und somit Einfluss zu verlieren. Sie verstehen sich als Demokraten, sind aber offensichtlich Mediokraten mit paternalistischer Attitüde (freilich, vielleicht sollte man im Angesicht der bei Journalisten vorherrschenden Gesinnung - aka 'Haltung' - eher von 'maternalistisch' sprechen ...).
Wie bereits oben angesprochen: Twitter und andere IT-Giganten wie Amazon, Google (Alphabet), Facebook (Meta) und Apple sitzen mit der Journaille in vielen Fragen Hintern an Hintern im selben wurmstichigen Ideologieboot. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sowohl das Personal von Medien wie auch jenes von IT-Unternehmen überwiegend in einem weltanschaulich massiv schlagseitigem Universitätssystem ausgebildet wird (empirisch belegt durch diverse Studien hinsichtlich der politischen Präferenzen von Professoren). Entsprechend agieren die Medien als Stichwortgeber, Pressure-Group und Einpeitscher für immer weiter ausgreifende Zensurmaßnahmen auf sozialen Medien. Sie spielen sozusagen Suckerböörg und Co. die Bälle zu, oft über die Bande der Politik. Wenn nun aber plötzlich ein Musk daherkommt, Twitter kaufen möchte, um zumindest dort die ideologisch motivierte Brachialzensur zu beseitigen (man denke nur an das berüchtigte Misgendering, über das ich mich in meinem Twitter-Profil lustig mache und das jüngst zur Sperrung des Twitter-Kontos einer großen us-amerikanischen Satire(!)-Website geführt hat), dann hüpfen natürlich vor allem jene wie Rumpelstilzchen hektisch im Kreis herum, welche die gängigen Narrative mittels dieser Plattform beeinflussen wollen. Oder anders gesagt: Jeder Stusstexter, Schreibsöldner und Nachrichtenvorleser - der hysterisch gegen Musk wegen dessen beabsichtigter Twitter-Übernahme anplärrt - ist jetzt quasi so 'freundlich', der Öffentlichkeit seine totalitäre Gesinnung zu offenbaren. Hingegen alle anständigen Menschen, für die das Recht auf freie Meinungsäußerung keine hohle und beliebig interpretierbare Phrase ist, werden in einem Kauf von Twitter durch Musk zumindest eine große Chance sehen, den gravierenden Fehlentwicklung der letzten Jahren entgegenzusteuern. Man wird nun abwarten müssen wie die Sache ausgeht.
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Weitere interessante Themen:
Da Herr Musk ja mit seinen giftstrotzenden und überteuerten Elektrokarren die Umwelt ramponiert, könnte er mit dem Ankauf der Müllschleuder Twitter einige Negativpunkte gut machen.
AntwortenLöschenDer Wanderschmied
Mir wäre lieber, überhaupt keine Milliardäre würden sich in Medien einkaufen. Allerdings dürfte Elon Musk tatsächlich das wesentlich kleinere Übel im Vergleich zum jetzigen Zustand sein. Er will Twitter außerdem ganz von der Börse nehmen und privatisieren, damit ist ausgeschlossen, dass ihm noch zukünftig irgendwer reinreden kann. Er nimmt da verdammt viel Geld in die Hand, um eine Firma mit eigentlich gescheitertem Geschäftsmodell zu kaufen. Twitter hat gerade wegen der dort überhand nehmenden Zensur viele Millionen Nutzer verloren. An Telegramm, Gettr etc. Ein Analyst hat gemeint, bei Twitter geht seit Jahren Ideologie über geschäftlichen Erfolg. Klar, dass das schiefgehen muss. Wenn Elon die Zügel spürbar lockert, dann könnte er aus Twitter aber ein Unternehmen machen, dass nicht nur als Marktplatz der unterschiedlichen Meinungen wieder attraktiv für viele Menschen ist, sondern das dann auch gutes Geld einbringt. Ich glaube nämlich, dass er Twitter nicht ohne finanzielles Eigeninteresse gekauft hat.
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