Sonntag, 3. April 2022

Krimskrams: Die totale Denkmalschutz-Heuchelei in der Salzburger Gemeinde Grödig -- Lüge beim Eiskaffee -- Der Holzweg vom historisch belegten Klimakrieg -- "Z" -- usw.

😡 Die totale Denkmalschutz-Heuchelei in der Salzburger Gemeinde Grödig

Es fallen mittlerweile alle Hemmungen im österreichischer 'Denkmalschutz'. So wurde nun laut einem ORF-Bericht ("Salzburg Heute", 23.03.2022) in der Gemeinde Grödig beschlossen, den zugegebenermaßen in Summe nicht sehr schönen Ortskern völlig neu zu gestalten. Doch schüttet man dabei das Kind mit dem Bade aus, indem das quasi einzige wertvolle Bauobjekt vor Ort, ein altes 'Bauernhaus', bis zur Unkenntlichkeit umgestaltet bzw. verunstaltet wird.

Bildzitat | Quelle: tvthek.orf.at
Bildzitat | Quelle: tvthek.orf.at
Bildzitat | Quelle: tvthek.orf.at

Nicht nur, dass offensichtlich der rechte Gebäudeteil einfach weggerissen werden soll, nein, darüber hinaus wird das Hauptgebäude selbst durch das Überstülpen eines dieser unsäglichen Kuben völlig entstellt. Im Vergleich zu dieser baulichen Maßnahme sind selbst die berüchtigten Dachgeschoss-Ausbauten in der Wiener Innenstadt ein Kindergeburtstag!
Es ist so unsagbar heuchlerisch, wie man hier vorgaukelt, man würde das alte Haus ja im Kern bewahren, während man doch gleichzeitig den Gesamtcharakter total verändert und für den Betrachter de facto zerstört.

Wem soll man nun an dieser Misere am ehesten die Schuld geben? Oder anders formuliert: Wer gehört hier zuvörderst mit dem sprichwörtlichen nassen Fetzen davongejagt?
Der primär auf Profit und Profilierung schielende Architekt Martin Oberascher?
Die schnarchende Salzburger Denkmalschutzbehörde unter der Leitung von Eva Hody?
Die für die inadäquaten Denkmalschutzgesetze verantwortlichen Kompetenzattrappen in der Landes- und Bundespolitik?
Der regierende 'Dorfpotentat' Herbert Schober samt seinem ignoranten und geschichtsvergessenen Gemeinderat?
Oder gleich die lethargische Ortsbevölkerung als Ganzes, der das alles wurscht zu sein scheint?

Eventuell sollten man im Zuge der Ortskernneugestaltung gleich auch eine Umbenennung der Gemeinde Grödig in Erwägung ziehen? Ich hätte da schon einen Vorschlag...

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Lüge beim Eiskaffee 

Da saßen wir unlängst bei angenehmen 21°C mit einem guten Eiskaffee im Garten, als aus dem Radio statt Musik plötzlich Nachrichten tönten. Eigentlich ist so etwas immer ärgerlich, denn wer will schon beim Entspannen von den Katastrophenpornos der Journaille gestört werden? Immerhin hat das Gequatsche einen Song von Cardi B abgewürgt, sodass die Sache auch etwas Gutes hatte.   
Natürlich ging es wieder viel zu ausführlich um die Ukraine - obschon das Thema längst starke Abnutzungserscheinungen aufweist (selbst Krieg wird für Dritte irgendwann langweilig). Eingespielt wurde dabei der O-Ton eines ukrainischen Lokalpolitikers. Seine Worte übersetzt man an einer Stelle ins Deutsche mit "Bürgerinnen und Bürger". Woraufhin meine kluge Tischgenossin, die Russisch versteht, sofort anmerkte: "Das hat der nicht gesagt, sondern nur Bürger".
Sieh an, dachte ich mir, jetzt verfälschen diese journalistischen Gfraster in ihrem feministischen Furor sogar schon O-Töne. Die vermeintlich 'gute Sache' setzt offenbar selbst der Lüge den Heiligenschein auf.

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Zungenbrechen für den Weltfrieden

Apropos Ukraine und Sprache: Statt 'Lemberg' sagen viele deutschsprachige Journalisten nun "Lwiw". Warum man diesem Zungenbrecher plötzlich den Vorzug gibt ist auf den ersten Blick nicht recht ersichtlich. Ähnliches gilt auch für die seit Jahren beobachtbare 'Umbenennung' von Preßburg in Bratislava, von Königsberg in Kaliningrad, von Laibach in Ljubljana, von Marburg in Maribor usw. 
Freilich, der tiefere Grund für diesen Sprach- und somit auch Kulturvandalismus dürfte - meiner bescheidenen Einschätzung nach - in den einstigen Aktivitäten des Landschaftsmalers aus Braunau zu finden sein. Deutsche Ortsbezeichnungen werden hinsichtlich bestimmter Weltgegenden, die einmal Teil von Deutschland oder Österreich waren, als eine Art Gebietsanspruch gewertet. Man könnte deshalb sagen, das 'Entdeutschen' einschlägiger Ortsnamen wird von ideologieumnebelten Journalistengehirnen als präventive Maßnahme betrachtet, um Überfällen auf Nachbarländer vorzubeugen. 🙄

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"Z"

Trick 17 mit Selbstüberlistung?

Bildzitat | Quelle: Facebook.com

Kein Schmäh: Die Versicherung "Zurich" hat, nachdem sie offenbar bereits die Ü-Punkte vor geraumer Zeit gekillt hat, nun das "Z" aus ihrem Logo entfernt, heißt es. Wird die "Zeit" nun nachziehen? Welche Maßnahmen muss außerdem die Band "ZZ Top" ergreifen? Und wird man bei Comics in die Sprechblasen von schlafenden Personen zukünftig kein "Zzzzzzzzzzzzz.." mehr schreiben? Fragen über Fragen ... weil im Zeitalter einer 'Idiocracy' so etwas wie Kontext offenbar nicht mehr zählt. Vielmehr steht billiges 'virtue signalling' im Vordergrund.

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"A Song of Neither Ice nor Fire": Der Holzweg vom historisch belegten Klimakrieg

Die gegenwärtige Erderwärmung wird ja bekanntlich für alles mögliche verantwortlich gemacht, selbst für einen Anstieg der Prostitution. Ein besonders beliebtes Beispiel ist aber seit Jahren die Theorie, der Klimawandel würde zu signifikant mehr Krieg auf der Welt führen; vergangene Klimaveränderungen belegen das, heißt es unheilschwanger, um dem Rezipienten so richtig Angst einzujagen. Nun hat allerdings eine Forschergruppe rund um W. Christopher Carlton dieses Thema eingehend betrachtet und das Gegenteil festgestellt. Der z.T. bei George R. R. Martin entliehene Titel der Arbeit lautet: A Song of Neither Ice nor Fire: Temperature Extremes had No Impact on Violent Conflict Among European Societies During the 2nd Millennium CE. Und weiter heißt es:

Our results indicated that none of the temperature reconstructions could be used to explain variation in conflict levels. It seems that shifts to extreme climate conditions may have been largely irrelevant to the conflict generating process in Europe during the second millennium CE.

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6 Kommentare:

  1. Würfelförmige, zu Tode gedämmte Flachdachbauten, etwas anderes können Architekten heutzutage anscheinend nicht... Viel Spaß im Schimmelbiotop.

    Der Wanderschmied

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    1. Das stimmt leider, diese Flachdachbauten haben ein Schimmelproblem. So etwas kann man in einem ariden Klima errichten, aber nicht bei uns in Mitteleuropa. Grau ist alle Theorie, wenn es um das Isolieren geht. In der Praxis funktioniert vieles dann nicht. Von der Optik will ich gar nicht erst anfangen, das ist alles so gesichtslos und beliebig austauschbar. Schade, dass man in Grödig sich nicht mehr Mühe gegeben hat.

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  2. Zu Deppenhausen:
    Man besachte bitte das Kleingedruckte auf dem Schild:
    "Ich wurde gestohlen"
    Bin heute durch besagten Ort gefahren,ein Ortsschild fehlt schon wieder. Ich dachte aber, es sollte ein Regierungsgebäude weiter östlich erreichen. Wenn das erste gerade nach Österreich geht, kann das andere immer noch am großen Kremelpalast angebracht werden.

    zu "Z":
    Ich sage nur: Sonderfahrten Z Logistik
    https://zlogistik.org/wp-content/gallery/zl/DSC09144.JPG
    Ich weiß immer noch nicht, ob ich lachen oder die arme Firma bedauern soll.
    Lazarus



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  3. Demnächst landet dann auch "Zorro" auf dem Index.

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  4. Dieses Verunstalten von schütenswerten Altbauten mit irgendwelchen modernen Anbauten, von denen sie dann sagen, die kann man ja eh wieder entfernen, halte auch ich für ein riesengroßes Problem und eine üble Augenauswischerei. Wenn man aber weiß, dass gerade eine bestimmte politische Partei von Immobilienfinanzierern wie Banken gesponsert wird, dann ist sofort klar, wieso diese Partei einen robusten Denkmalschutz verhindert. Du musst dir nur Graz und die Anti-Denkmalschutz-Aktivitäten des ehemaligen Bürgermeisters anschauen.
    LG,
    Erwin

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  5. "Die Zeit" hat durchaus reagiert: Aus schwarzem "Z" auf weißem Grund wurde ein weißes "Z" auf schwarzem Grund...

    Btw.: Die Asows hielten Ihre Fahnen ja immer schön nach vorn, so dass aus dem "N" und dem "I" ein durchgestrichenes "Z" wurde. Wäre das jetzt eine erlaubte Wolfsangel..? Und außerdem.... Seit Kriegsbeginn sehe ich nur noch abgeschossene und ausgebrannte Fahrzeuge mit dem "Z". Ich bin ja nicht so dolle abergläubisch, aber ich würde mir sowas nicht ans Auto pappen.

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